St. Josef – St. Lukas
Die Kirche St. Josef und St. Lukas ist die Hauptpfarrkirche der römisch-katholischen Kirchgemeinde St. Josef – St. Lukas Neubrandenburg im Dekanat Neubrandenburg des Erzbistums Hamburg. Bauingenieur Ulrich Müther (Binz) entwarf die beiden doppelt-gekrümmten Hyparschalendächer des Kirchenschiffs sowie des Pfarrhauses und Architekt Dietrich Otto (Binz) die drei Bauwerke. Das Bauensemble steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die katholische Gemeinde in Neubrandenburg durch Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene so stark an, dass die bisherige Kirche St. Joseph zu klein wurde. Darüber hinaus stand die alte Kirche einer geplanten und dann doch nicht verwirklichten Straßenerweiterung im Wege. Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt wurde erst in den 1970er Jahren die Genehmigung für einen Neubau erteilt und der Gemeinde Bauland am damaligen Stadtrand angeboten. Am neuen Standort in der Heidmühlenstraße befand sich bis 1960 die Heidmühle.
Nach den Plänen der Architekten Dietrich Otto (Vorentwurf) und Erhard Russow (Ausführungsplanung) begann Ulrich Müthers Bauunternehmen 1977 mit der Errichtung. Den Innenraum gestaltete der Architekt Harald Heyde, die Glasarbeiten stammen von Christof Grüger. Die Kirchweihe vollzog am 18. Oktober 1980 Bischof Heinrich Theissing.[1] Damals war Norbert Werbs, der spätere Weihbischof im Erzbistum Hamburg, Pfarrer in Neubrandenburg.[2]
Die Stadt führt die Kirche auf der Liste der Baudenkmale in Neubrandenburg.
Gebäude
Die beiden Dächer sind doppelt gekrümmte Schalenkonstruktionen.[3] Erhard Russow lockerte den ersten Entwurf mit einer nahezu geschlossenen Klinkermauer zur heutigen Außenfassade mit vertikalen Fensterbändern auf, die viel mehr Licht und Luft hereinlassen.[1]
Der baulich solitäre Kirchturm (Campanile)[4] steht nordwestlich vom Kirchenschiff. Er ist 28 Meter hoch. Das Geläut besteht aus vier Glocken.
Auf dem Kirchengrundstück befinden sich neben dem Pfarrhaus – unmittelbar neben der Kirche – verschiedene soziale Einrichtungen.
Siehe auch
Literatur
- Volker Schmidt: Neubrandenburg. Ein historischer Führer. Hinstorff, Rostock 1997, ISBN 3-356-00726-2, S. 101.
Weblinks
- Literatur über St. Josef – St. Lukas in der Landesbibliographie MV
- pfarrei-sankt-lukas.de – Pfarrei Sankt Lukas im pastoralen Raum Neubrandenburg
- Ulrich Müther, St. Josef – St. Lukas Neubrandenburg und Hyparschalendächer. In: nur-beton.de, 2019 / 19. Oktober 1977, mit Bildergalerie.
Einzelnachweise
- ↑ a b Ulrich Müther, St. Josef – St. Lukas Neubrandenburg und Hyparschalendächer. In: nur-beton.de, 2019 / 1977, mit Bildergalerie, aufgerufen am 16. November 2019.
- ↑ Stefanie Kellner: Unter einem geschwungenem Dach. In: Monumente. Ausgabe 3/2021, S. 58–59.
- ↑ Foto: Zwei Kirchendächer. In: nur-beton.de, 2019.
- ↑ Frank Wilhelm: Als das Baukombinat einen Turm für die ungeliebten Katholiken baute. In: Nordkurier, 27. Mai 2019, nur Artikelanfang frei.
Koordinaten: 53° 33′ 15,5″ N, 13° 16′ 31,3″ O