Stage Entertainment Germany

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Stage Entertainment GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1998
Sitz Hamburg
Leitung
  • Ursula Neuß (Vorsitzende)
  • Ulf Dewald
  • Martin Broderick
  • Henning Doerr
Mitarbeiterzahl 81 (2011/12 in der Stage Entertainment GmbH)[1] 1.700 (2019 in Tochtergesellschaften)[2]
Umsatz 302 Mio. EUR (GJ 2017/18)
Website www.stage-entertainment.de
Phantom der Oper im Palladium Theater Stuttgart, 2002–2004
Stage-Entertainment-Theater im Hamburger Hafen

Die Stage Entertainment GmbH (Firma bis August 2005: Stage Holding GmbH) mit Sitz in Hamburg ist Produzent mehrerer Shows und Musicals, betreibt verschiedene Theater und unterhält Kooperationen mit anderen Unternehmen der Unterhaltungsbranche. Sie gehört zur niederländischen Stage Entertainment mit Sitz in Amsterdam. Geschäftsführer der deutschen Niederlassung sind Ursula Neuß (Vorsitzende),[3] Just Spee, Ulf Dewald und Wolfgang Orthmayr.

Stage Entertainment – weltweit

Die Muttergesellschaft in Amsterdam war als „Live Entertainment Division“ ein Geschäftsbereich von Endemol und wurde im Jahr 1998 von Joop van den Ende als eigenes Unternehmen ausgelagert. Die internationale Gruppe hält die Rechte für mehrere eigene und lizenzierte Produktionen, beschäftigt 4500 Mitarbeiter und besitzt Spielstätten u. a. in den Niederlanden, in Deutschland, Spanien, Russland, Frankreich, Italien und am Broadway in New York.

Im Juni 2015 verkaufte Joop van den Ende 60 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft Stage Entertainment an das Luxemburger Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners.[4] Der neue Mehrheitseigner verkündete kurz darauf die Schließung des defizitären „Theater am Potsdamer Platz“.

Im Jahr 2018 wurde Stage Entertainment zu 100 Prozent vom US-amerikanischen Medienunternehmen Advance Publications übernommen.

Theater

Hamburg:

Berlin:

Stuttgart:

Ehemalige Theater

Das Colosseum Theater in Essen war ab August 2000 das erste eigene Theater der Stage Entertainment in Deutschland, welches Stage von der insolventen Stella AG übernommen hatte. Im März 2001 wurde mit dem Musical Elisabeth dann ein Neuanfang gefeiert. Im Juli 2010 lief die letzte Vorstellung des Musicals Buddy, danach waren keine weiteren En-suite-Produktionen mehr in der ehemaligen Werkshalle in Essen zu sehen. Als Grund wurde genannt, dass außer dem Musical Elisabeth keine Produktion in Essen ihre Investitionen eingespielt hatte. Ab August 2010 wurde das Theater von Stage daher für Veranstaltungen vermietet und schließlich zum 1. Juli 2020 an die RAG-Stiftung und den Energiekonzern E.ON verkauft.[5]

Ebenfalls von der Stella AG übernommen wurde ab Juli 2002 der Mietvertrag für das Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Dort folgte im Oktober 2002 die Premiere des Musicals Cats. Der neue Mehrheitseigner CVC Capital Partners verkündete im Januar 2016 das Ende der En-suite-Produktionen im Theater am Potsdamer Platz, sodass im August 2016 der letzte Vorhang für das Musical Hinterm Horizont fiel.[6] Im Anschluss wurde das Theater von Stage dann für Gastspiele und Veranstaltungen untervermietet.[7] Seit Mai 2020 sollte das Unternehmen Live Nation mit dem Cirque du Soleil neuer Mieter des Theaters werden,[8] aufgrund der Corona-Pandemie und der Insolvenz von Cirque du Soleil wurde die Produktion jedoch abgesagt.

Im August 2005 wurde das Metronom Theater in Oberhausen von der Stage übernommen, im Dezember 2005 erfolgte dann die Premiere von Die Schöne und das Biest. Im Oktober 2019 wurde bekannt gegeben, dass nach Ende des Musicals Tanz der Vampire im März 2020 keine weiteren Musicals mehr im Metronom Theater in Oberhausen aufgeführt werden. Hintergrund ist, dass einzig die Musicals Tarzan und Tanz der Vampire Gewinne abwarfen. Alle weiteren im Metronom Theater dargebotenen Musicals spielten weniger als die Produktionskosten ein.[9]

Im Januar 2018 eröffnete das Werk 7 im Werksviertel in München mit dem Musical Fack ju Göhte seinen Spielbetrieb. Im Anschluss an die Derniere von Die fabelhafte Welt der Amélie lief der zweijährige Mietvertrag auf Wunsch von Stage im November 2019 aus und das Theater wurde geschlossen.[10]

Musicals

Veranstaltungen der Stage Entertainment Germany GmbH:

Eigenproduktionen

Disney-Produktionen

  • Aida (2003–2005: Essen, 2006: Berlin)

VBW-Produktionen

  • Elisabeth (2001–2003: Essen, 2005–2006: Stuttgart, 2008: Berlin)
  • Rebecca (2011–2013: Stuttgart)
  • Tanz der Vampire (2000–2003, 2010–2011, 2017 und 2022: Stuttgart, 2003–2006 und 2017–2018: Hamburg, 2006–2008, 2011–2013, 2016 und 2018–2019: Berlin, 2008–2010 und 2019–2020: Oberhausen, 2016–2017: München, 2018: Köln, Stuttgart seit September 2021[13])

RUG-Produktionen

Weitere Produktionen

In Europa steht das Unternehmen im Wettbewerb mit der Really Useful Group (Rechteinhaber aller Musicals von Andrew Lloyd Webber, Besitzer mehrerer Theater in Großbritannien und eines eigenen Ticketing-Unternehmens), der Cameron-Mackintosh-Gruppe (unter anderem Rechteinhaber von Miss Saigon, Les Miserables und Besitzer von Theatern in Großbritannien) sowie dem Unternehmen Live Nation, dem weltweit größten Anbieter von Rock-Pop-, Sport- und Familienunterhaltung mit Sitz in den USA.

Geschäftsführer

  • 2000–2005: Maik Klokow
  • 2005–2007: Jan-Pelgrom de Haas
  • 2007–2008: Maik Klokow[12]
  • 2008–2013: Johannes Mock-O’Hara
  • seit 2013: Ursula Neuß[3]

Kooperationen

Zum 1. Juni 2005 hat das Unternehmen den Ticket-Systembetreiber „Ticket Online Software GmbH“ (bis 2007: Berlin, jetzt: Hamburg) übernommen[14]. Ticket Online betreibt ein Buchungssystem für Eintrittskarten, das von mehreren tausend Vorverkaufsstellen bundesweit genutzt wird. Zum 31. Januar 2008 hat die Stage Entertainment Ticketing International den britischen Ticketanbieter SEE Ticket übernommen, der zuvor im Eigentum der Really Useful Group (Andrew Lloyd Webber) war[15]. Damit waren alle Stage-Ticketingaktivitäten unter einem Dach vereint.

SEE Ticket / Ticket Online wiederum wurde 2010 durch die CTS Eventim AG übernommen, die gleichzeitig einen zwölfjährigen Exklusivvertrag über Ticketing mit Stage Entertainment vereinbarte. Damit werden Stage Entertainment Tickets bis 2022 exklusiv durch die CTS Eventim AG und ihre Tochterunternehmen vertrieben.

Im Jahr 2005 hat die Stage Entertainment zusammen mit dem niederländischen Dance-Event-Veranstalter ID&T die ID&T Germany gegründet. Erste Produktion mit rund 15.000 Besuchern war im Juli 2005 die Sensation White in der Veltins-Arena Gelsenkirchen, die eine Adaption der gleichnamigen, sehr erfolgreichen ID&T-Veranstaltung in Amsterdam darstellt.

Mit der Top Ticket Line GmbH, gegründet im Dezember 2001 in Hamburg, betreibt die Stage Entertainment ein eigenes Call-Center für den Ticket-Verkauf. Das Call-Center wurde aus Kostengründen im Jahr 2004 von Hamburg nach Parchim (nahe Schwerin) ausgelagert.

Auch Holiday on Ice gehört zu Stage Entertainment. Die Shows Elements und Mystery gastierten zwischen November 2007 und März 2008 in 21 deutschen Städten.

Mit der Gründung der Joop van den Ende Academy im Jahr 2003 hatte Stage Entertainment eine Ausbildungsstätte für jährlich 10 Nachwuchsdarsteller geschaffen,[6] welche seit 2011 durch ein Vollstipendium unterstützt wurden. Zum Ende des Schuljahres 2017 stellte die Joop van den Ende Academy den Betrieb ein.[6]

Im April 2014 trat Stage Entertainment über die vier Tochtergesellschaften Theater am Potsdamer Platz Produktionsgesellschaft mbH, Theater des Westens Produktionsgesellschaft mbH, Theater in Hafen Produktionsgesellschaft mbH und Musical Betriebsgesellschaft Operettenhaus GmbH als Fördermitglied dem Branchenverband Deutschen Musical Akademie e. V. bei.[16]

Stage Entertainment beschäftigt bei allen Musical-Theatern Servicekräfte auf Minijob-Basis über den Dienstleister OnStage & Sports Service GmbH.[17] Die Mitarbeiter werden am Einlass, den Garderoben und an den Bars eingesetzt.

Mitarbeiter

Das Unternehmen zählte 2016 über 1650 Mitarbeiter;[6] die meisten in den ausgelagerten Betriebsgesellschaften der einzelnen Häuser.

Durch Umstrukturierungen der Geschäftsbereiche fielen Arbeitsplätze weg. Zuletzt wurde das Theater am Potsdamer Platz in Berlin aufgrund eines defizitären Spielbetriebs im Jahr 2016 geschlossen.[18] Zudem wurde die Musicalschule Joop van den Ende Academy in der Hamburger HafenCity 2017 geschlossen.

Die Mitarbeiter werden durch Betriebsräte in den jeweiligen Theatern und Dachgesellschaften vertreten. Zudem existiert bei Stage Entertainment Germany ein Konzernbetriebsrat.

Literatur

Weblinks

Commons: Stage Entertainment Germany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stage Entertainment GmbH: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. August 2011 bis zum 31. Juli 2012
  2. Unternehmen. In: stage-entertainment.de. 22. Mai 2015.
  3. a b c Ulrich Gassdorf Daniela Stürmlinger: Stage will fünftes Theater in Hamburg eröffnen. In: abendblatt.de. 18. April 2015, abgerufen am 12. Juli 2022.
  4. Stage Entertainment – „König der Löwen“ geht an Finanzinvestor. Reuters/Handelsblatt, 19. Juni 2015; abgerufen am 20. Juni 2015
  5. RAG-Stiftung und Eon kaufen Essener Colosseum Theater; in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Februar 2020
  6. a b c d Frederik Hanssen: Wie ein Finanzinvestor Joop van den Endes Lebenswerk zerstört. In: tagesspiegel.de. 22. Januar 2016, abgerufen am 12. Juli 2022.
  7. Musical-Theater am Potsdamer Platz wird zum Geisterhaus. In: www.rbb-online.de. Abgerufen am 29. August 2016.
  8. https://www.tagesspiegel.de/berlin/ein-neuer-glanzpunkt-unserer-metropole-cirque-du-soleil-zieht-an-den-potsdamer-platz/25114590.html
  9. Stage Entertainment plant Beendigung des Spielbetriebs in Oberhausen
  10. a b Christiane Lutz: Werk 7 in München - "Amalie"-Musical eingestellt. In: sueddeutsche.de. 30. Oktober 2019, abgerufen am 13. Juli 2022.
  11. Aus für Musical-Theater am Potsdamer Platz in Berlin. In: sueddeutsche.de. 20. Januar 2016, abgerufen am 25. August 2020.
  12. a b Harald Willenbrock: Kontrollierte Gefühle. In: brandeins.de. 2007, abgerufen am 16. Juli 2022.
  13. Yasmin Nalbantoglu: Mit dem richtigen Biss. In: SüdwestPresse, Neckar-Chronik (online). 29. September 2021, abgerufen am 13. Juli 2022.
  14. Musikmarkt: Stage Holding übernimmt Ticket Online (Memento vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)
  15. Musikmarkt: Stage Ticketing übernimmt britisches Unternehmen See Tickets (Memento vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)
  16. Fördermitglieder. In: deutschemusicalakademie.de.
  17. taz, die tageszeitung: taz.de. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.taz.de. Archiviert vom Original am 8. August 2016; abgerufen am 8. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taz.de
  18. Aus für das Musical-Theater am Potsdamer Platz. (bz-berlin.de [abgerufen am 18. November 2016]).