Standarte (Band)

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Standarte war eine deutsche Synthie-Pop- und Techno-Band aus Duisburg mit rechtsextremen und neonazistischen Texten.[1] Die Band ging auf eine Initiative des damals rechtsextremen Musikverlegers Torsten Lemmer zurück, der allerdings musikalisch nicht beteiligt war.[2]

Stil

Der Musikstil der Band wird als „White Techno“ bezeichnet. Stilistisch handelt es sich größtenteils um Synthie-Pop, jedoch begleitet von rechtsextremen und gewaltverherrlichenden Texten, die unter anderem zum Töten von Ausländern auffordern. Wegen der extremen Texte wurden die Alben/Demoaufnahmen Skinheads, Demo 2, White Beat, Deutschland den Deutschen und White Techno Traxx von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Zwei Tonträger (Zehn kleine Negerlein und Deutschland den Deutschen) wurden zudem 1998 vom Amtsgericht Ulm beschlagnahmt. Neben Liedgut mit eigenen Texten remixte Standarte auch das Lied Kanakensau von Endsieg.[3] Das Lied wurde später oft anderen Bands, unter anderem den Zillertaler Türkenjägern und Störkraft, zugeschrieben. Bekannt ist es außerdem unter den Namen Allibarbar [sic!] Remix und Türke, Türke.[4]

Diskografie

MCs

  • White Beat (1991, Demoaufnahme in Eigenproduktion, indiziert am 31. März 1993[5])
  • Skinheads (Demoaufnahme bei Aryan Tape Service, indiziert am 29. April 1995)
  • Demo 3 (Demoaufnahme in Eigenproduktion, indiziert am 30. Juni 1994, erneut indiziert am 8. Mai 2019[6])
  • White Techno Traxx Vol. I (VD Publishing Corp., indiziert am 31. Oktober 1997[7])

CDs

  • 10 kleine Negerlein. White Technobeat Vol. 1 (Deutscher Demo Versand, 1995, indiziert am 30. Juli 2004, beschlagnahmt am 16. April 1998[8][9])
  • Deutschland den Deutschen. White Technobeat Vol. 2 (VD Publishing Corp., indiziert am 31. Oktober 1997, CD-Version beschlagnahmt am 16. April 1998[9])
  • Stimme der Nation (1998)
  • Standarte (indiziert am 30. August 2003[10])
  • Neue Beats für das Vaterland (2007)
  • Alkoholiker (Terror Records, unbekanntes Jahr)
  • Standarte – White Techno Beat (2017, indiziert am 16. Januar 2018[11])

Einzelnachweise

  1. Christian Dornbusch, Jan Raabe: 20 Jahre RechtsRock. In: Christian Dornbusch, Jan Raabe (Hrsg.): RechtsRock. Bestandsaufnahmen und Gegenstrategien. Unrast Verlag, Münster 2002, ISBN 3-89771-808-1, S. 43.
  2. Hans-Gerd Jaschke, Birgit Rätsch und Yury Winterberg: Nach Hitler – Radikale Rechte rüsten auf. Goldmann Verlag, München 2003, ISBN 3-442-15206-2, S. 227.
  3. Apabiz e.V: Verzeichnis RechtsRock-Bands. In: Christian Dornbusch, Jan Raabe (Hrsg.): RechtsRock. Bestandsaufnahmen und Gegenstrategien. Unrast Verlag, Münster 2002, ISBN 3-89771-808-1, S. 452.
  4. Klaus Farin: Materialien. In: Dieter Baacke, Klaus Farin, Jürgen Lauffer (Hrsg.): Rock von Rechts II – Milieus, Hintergründe und Materialien (= Schriften zur Medienpädagogik). Nr. 28. GMK, Bielefeld 1999, ISBN 3-929685-20-5, S. 223.
  5. Für die frühen Indizierungen siehe BT-Drs. 14/2528, erneut indiziert 2018: BAnz AT 26.02.2018 B4
  6. BAnz AT 29.05.2019 B6
  7. BAnz.Nr. 204 vom 31. Oktober 1997
  8. BAnz. Nr. 119 vom 30. Juli 2004
  9. a b AG Ulm, Einziehungsbeschluss vom 16. April 1998, Az.: 6 Ds 11 Js 498/98 – 6 AK 26/98
  10. BAnz. Nr. 162 vom 30. August 2003
  11. BAnz AT 29.01.2018 B4