Struxdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Struxdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Struxdorf hervorgehoben

Koordinaten: 54° 38′ N, 9° 38′ O

Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Südangeln
Höhe: 37 m ü. NHN
Fläche: 13,4 km2
Einwohner: 679 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24891
Vorwahl: 04623
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 082
Adresse der Amtsverwaltung: Toft 7
24860 Böklund
Website: www.struxdorf.de
Bürgermeister: Dieter Thiesen (FWS)
Lage der Gemeinde Struxdorf im Kreis Schleswig-Flensburg
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Über dieses Bild
St-Georgs-Kirche aus Feldsteinen mit westseitigem Natursteinquadermauerwerk und ostseitigem Backsteinanbau (Foto 2018)

Struxdorf (dänisch: Strukstrup) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Arup (Årup), Bellig (Balle[2]), Boholz (Byskov oder Boholt), Ekeberg (Egebjerg), Ekebergkrug (Egebjergkro[3]), Hollmühle (Holmølle), Koltoft (dän. auch Kåltoft), Rabenholz (Ravnholt), Scharrerie (Skarreryd[4]) und Treholz (Treholt[5]) liegen im Gemeindegebiet.[6]

Geschichte

Struxdorf wurde erstmals 1352 schriftlich erwähnt. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dän. bøl (dt. büll) für eine Siedlung und dem Personennamen Struk, möglich ist auch eine Herleitung aus sønderjysk und niederdeutsch struk für Strauch.[7][8] Das zur Gemeinde gehörende Dorf Hollmühle (dän. Holmølle, angeldän. Hålmøhl) wurde erstmals 1649 erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus altnordisch hol(r) für Loch (im heutigen Dänisch hul) und dän. -mølle für Mühle zusammen[9][10] und verweist auf eine frühere Wassermühle an der Ekeberger Au. Bellig (Balle) wurde erstmals 1457 erwähnt. Der Name geht auf altdän. balghe, bælgæ (neudän. balle) zurück und beschreibt eine Erhöhung.[11][12]

Die St.-Georgs-Kirche in Struxdorf ist ein spätromanischer Bau aus dem frühen 13. Jahrhundert und eines der ältesten Gotteshäuser im Amtsbereich. Als Namensgeber der Struxdorfharde gehört die Gemeinde zu den alten Urkirchspielen Angelns. Deshalb ist es denkbar, dass schon vor dieser eine Kirche dort gestanden hat, von der aber nichts überliefert ist.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges, im Mai 1945, ließ sich die letzte Reichsregierung unter Karl Dönitz im zwanzig Kilometer entfernten Sonderbereich Mürwik nieder. Der bekannte nationalsozialistische Karikaturist Hans Herbert Schweitzer, gehörte zu den verbliebenen NS-Größen, die in Folge in Richtung Flensburg flüchteten. Er ließ sich zum Kriegsende in der Gemeinde Struxdorf im Dorf Hollmühle nieder.[13]

Politik

Gemeindevertretung

Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft FWS seit der Kommunalwahl 2008 fünf Sitze. Die CDU hatte drei und die SPD einen Sitz. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 erreichte die FWS 46,4 Prozent der abgegebenen Stimmen und vier Sitze. Die CDU kam auf 32,9 Prozent und drei Sitze. Auf die SPD entfielen 20,7 Prozent und zwei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 68,6 Prozent.[14]

Bürgermeister

Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Dieter Thiesen (FWS) als Nachfolger von Georg Lass zum Bürgermeister gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine grüne Eiche.“[15]

Wirtschaft

Im Ortszentrum befinden sich mehrere kleine Gewerbebetriebe, ein Sägewerk sowie ein Dienstleister im Kinder und Jugendhilfebereich und eine Psychologische Praxis für Kinder und Jugendliche. Die Außenbereiche sind eher landwirtschaftlich strukturiert.

Im Ortsteil Bellig befindet sich eine Schmiede aus dem Jahre 1850, in der heute noch gearbeitet wird.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Struxdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. Auf besagter Liste findet als einziges Kulturdenkmal von Struxdorf die St.-Georgs-Kirche. Die Struxdorfer Kirche findet in den Sagen der Kirchen von Esgrus und Uelsby Erwähnung.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Struxdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, Seite 72
  3. Zeitschrift Sydslesvig i dag 1955, Seite 237
  4. Gerret Liebing Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007, Flensburg/Flensborg 2007, Seite 199 und 268
  5. Jens Lampe: Tønder seminarie-stat, 1963, side 82
  6. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 257 (dnb.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  7. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 628
  8. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland. Band 2, Kopenhagen 1867, S. 382
  9. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 343
  10. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland. Band 2, Kopenhagen 1867, S. 187
  11. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 148
  12. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland. Band 2, Kopenhagen 1867, S. 372
  13. Gerhard Paul: Zeitläufe: Flensburger Kameraden. In: Die Zeit, vom 8. September 2013, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  14. http://amt-suedangeln.de/media/custom/1659@1@2Vorlage:Toter Link/amt-suedangeln.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein