Sumpf-Haubenpilz

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Sumpf-Haubenpilz

Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa)

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Leotiomycetes
Ordnung: Helotiales
Familie: Helotiaceae
Gattung: Haubenpilze (Mitrula)
Art: Sumpf-Haubenpilz
Wissenschaftlicher Name
Mitrula paludosa
Fr.

Der Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa)[1] ist ein Schlauchpilz aus der Familie der Helotiaceae.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Die keuligen Fruchtkörper haben einen deutlichen weißen, im feuchten Zustand fast durchsichtigen Stiel mit einem deutlich abgegrenzten dottergelben bis orangen Kopfteil. Sie werden 2 bis 4 cm hoch und sind nicht gelatinös, sondern brüchig.[1][2]

Mikroskopische Merkmale

Die Schläuche sind zylindrisch bis keulig. Die Paraphysen sind fadenförmig und gerade. Die zylindrisch-elliptischen bis leicht keuligen Sporen sind durchscheinend und glatt und messen 11–19 × 2,5–3 µm. Sie sind meist unseptiert.[1][2]

Artabgrenzung

Der Wasser-Kreisling (Cudoniella clavus) wächst ebenfalls an sehr feuchten Standorten. Er ist aber blasser gefärbt und mehr scheibenartig geformt. Andere Haubenpilze wie der Zierliche Haubenpilz (Mitrula gracilis) leben zwischen Moosen an nicht sehr feuchten Standorten.[1]

Ökologie und Phänologie

Der Sumpf-Haubenpilz hat sich auf nasse Habitate spezialisiert.

Der Sumpf-Haubenpilz lebt auf verschiedenen pflanzlichen Abfällen wie abgefallene Nadeln oder feuchte Zweige, die meist im flachen Wasser liegen. Man findet ihn daher in Sümpfen, feuchten Wäldern, Tümpeln und Gräben, oft nur mit dem Köpfchen aus dem Wasser ragend. Besonders ist er im Gebirge zu finden.

Er fruktifiziert im Frühjahr und Sommer.[1][2]

Verbreitung

Der Sumpf-Haubenpilz ist in ganz Europa von Portugal bis ins nördliche Skandinavien verbreitet. Vereinzelt gibt es Funde aus Japan und den Vereinigten Staaten (Pennsylvania).[3]

Systematik

Der Sumpf-Haubenpilz wurde 1816 von Elias Magnus Fries erstbeschrieben. Allerdings wurde schon 1790 von Jean Baptiste François Bulliard die Art als Clavaria phalloides beschrieben.[4]

Literatur

  • Ewald Gerhardt: BLV-Handbuch Pilze. 3. Auflage. BLV, München 2002, ISBN 3-405-14737-9, S. 577 (einbändige Neuausgabe der BLV Intensivführer Pilze 1 und 2).
  • Svengunnar Ryman, Ingmar Holmåsen: Pilze. Über 1.500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker, Braunschweig 1992, ISBN 3-87815-043-1, S. 639.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ewald Gerhardt: BLV-Handbuch Pilze. 3. Auflage. BLV, München 2002, ISBN 3-405-14737-9, S. 577 (einbändige Neuausgabe der BLV Intensivführer Pilze 1 und 2).
  2. a b c Svengunnar Ryman, Ingmar Holmåsen: Pilze. Über 1.500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker, Braunschweig 1992, ISBN 3-87815-043-1, S. 639.
  3. Mitrula paludosa Fr., 1816. In: GBIF Portal. Abgerufen am 22. Mai 2016.
  4. Mitrula paludosa. In: MycoBank. Abgerufen am 21. Mai 2016.
Sumpf-Haubenpilze (Mitrula paludosa) am Naturdenkmal Böses Loch in der Dresdner Heide
Sumpf-Haubenpilze (Mitrula paludosa) am Naturdenkmal Böses Loch in der Dresdner Heide

Weblinks

Commons: Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien