Talsperren im Harz

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Stausee der Talsperre Wendefurth

Im Harz gibt es überdurchschnittlich viele Talsperren. Grund hierfür ist, dass das Mittelgebirge Harz eines der regenreichsten Gebiete in Deutschland ist und die Wasserkraft schon früh genutzt wurde. Die ersten Talsperren (die Oberharzer Teiche) wurden angelegt, um mit Wasserkraft Pumpen und Pochwerke im Bergbau anzutreiben.

In der heutigen Zeit dienen die Harztalsperren zur Stromerzeugung, zur Trinkwassergewinnung, zum Hochwasserschutz, insbesondere zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr, sowie zur Niedrigwasseraufhöhung nachgelagerter Gewässersysteme in trockenen Sommerperioden.

Talsperren und Stauseen im Überblick

Die in der Ausgangsansicht alphabetisch nach Name sortierte Tabelle ist durch Klick auf die Symbole bei den Spaltenüberschriften sortierbar. Einige Erläuterungen und Abkürzungen zum Verständnis der Tabelle befinden sich unten.

Name der Talsperre Fließgewässer
(eingestaut/
eingeleitet/
eingepumpt)
Bundes-
land/
länder
Bauzeit Kronen-
höhe
m ü.
GrüSo
Kronen-
länge
m
Stausee-
fläche
km²
(Vollstau)
Stausee-
volumen
Mio.
(Vollstau)
Nutzungsart[1]
(alphabetisch sortiert)
Birnbaumteich Birnbaumbach (Selke) ST 1764–1769 13,4 140 0,35 0,19 HWS, NEG
Eckertalsperre Ecker NI / ST 1939–1942 065 235 0,68 13,27 E, HWS, TWv
Frankenteich Rödelbachgraben (Selke) ST ?00–1724 017 150 0,11 0,462 F, HWS, NEG, NWA
Granetalsperre Grane NI 1966–1969 067 600 2,19 46,39 TWv, E, HWS
Hassel
(VS)
Hassel ST 1956–1960 021 141,3 0,25 1,64 F, TWv
Innerstetalsperre Innerste NI 1963–1966 040 750 1,39 20,00 E, HWS, NEG, NWA, TWv
Kelbra Helme ST / TH 1962–1966 012,7 4066 6 35,6 BWv, HWS, NEG
Kiliansteich Büschengraben ST 1989–1994 024,6 210 0,173 1,07 F, HWS, NEG, NWA
Kiliansteich (Vorsperre) Büschengraben ST 1989–1994 07,7 110 0,06 F, HWS, NEG, TWv
Königshütte Bode ST 1939–1956 018,2 108 0,32 1,2 E, F, HWS, NWA, TWv
Mandelholztalsperre
(HWR)
Kalte Bode ST 1952–1957 028,4 224 4,47 E, HWS, NWA
Neustadt
(Nordhäuser)
Krebsbach (Thyra) TH 1904–1905 032 134,6 0,14 1,24 TWv
Odertalsperre Oder (Rhume) NI 1930–1933 062 316 1,36 30,61 E, HWS, NEG, NWA
Oderteich Oder (Rhume) NI 1715–1722 022 153 0,3 1,668 BWv, E
Okertalsperre Oker NI 1938–1956 075 260 2,25 47,4 E, HWS, NEG, NWA, TWv
Okervorsperre
(VS)
Oker NI 1953–1954 020 100 0,12 0,52 E, HWS, NEG, NWA, TWv
Rappbode Rappbode ST 1938–1942,
1952–1959
106 415 3,9 109,8 (E), F, HWS, NWA, TWv
Rappbode-Vorsperre
(VS)
Rappbode ST ?00–1961 025 118 1,66 F, TWv
Sösetalsperre Söse NI 1928–1931 056 485 1,24 25,5 E, HWS, NWA, TWv
Steinatalsperre Steina NI 1950–1954,
1958
08,5 80 0,070 TWv
Teufelsteich Teufelsgrundbach ST ?00–1696 020,3 211 0,19 0,758 F, HWS, TWv
Wendefurth Bode ST 1957–1967 044 230 0,78 8,54 E, HWS, NEG, NWA
Wendefurth Oberbecken Bode ST 1957–1966 022 1440 0,26 1,97 E
Wiesenbeker Teich Wiesenbek (Rhume) NI ?00–1715 018 120 0,07 0,48 BWv
Wippra (Wipper) Wipper (Saale) ST 1951–1952 024,9 126 0,32 2 E, TWv
Zillierbach Zillierbach ST 1934–1936 045 186,5 0,24 2,63 F, HWS, TWv

Von den in vorgenannter Tabelle stehenden Talsperren sind diese Teil des Rappbode-Talsperrensystems:

Stauteiche

Des Weiteren zählen gemäß der Talsperrendefinition auch 30 der Oberharzer Stauteiche zu den Harztalsperren. Diese Anlagen des Oberharzer Wasserregals gehören heute zu den ältesten noch betriebenen Talsperren Deutschlands. Ebenfalls sind sechs der Teiche des Unterharzer Wasserregals und einige weitere Harzteiche Talsperren gemäß Definition.

Karte

Karte von Stauseen im Harz

Erläuterungen

Erläutert sind nach in vorgenannter Tabelle befindlichen, alphabetisch sortierten Spaltenüberschriften einige Infos zum jeweiligen Spalteninhalt (für in der Tabelle verwendete Kürzel siehe unten im Absatz Abkürzungen):

  • Bauzeit:
    Jahreszahl von Baubeginn und Bauende
    Anmerkung: Die Angabe der Jahreszahlen schwankt in der Literatur, weil dort die Daten bekannter Fixpunkte wie Planungsbeginn, erster Spatenstich, Inbetriebnahme, Fertigstellung oder offizielle Einweihung häufig nicht konkretisiert sind.
  • Bundesland/-länder:
    Deutsche/s Bundesland/länder, in dem/denen das Gewässer liegt
  • Fließgewässer: eingestautes, eingeleitetes oder (bei Oberbecken) eingepumptes Haupt-(fließ-)gewässer, das den Stausee, das Staubecken oder das Hochwasserrückhaltebecken bildet
  • Kronenhöhe:
    (Größte) Höhe des Absperrbauwerks über Gründungssohle (GrüSo; wenn bekannt, sonst Gewässer- oder Talsohle) in Metern (m).
    Der fettgedruckte Wert kennzeichnet das höchste Absperrbauwerk nicht nur im Harz, sondern auch in Deutschland.
    Anmerkung: Die Angabe der Kronenhöhe schwankt in der Literatur stark, weil Autoren den Bezugspunkt ihrer Höhenangabe selten nennen.
  • Kronenlänge:
    Länge des Absperrbauwerks in Metern (m).
    Der fettgedruckte Wert kennzeichnet die längste Kronenlänge im Harz.
  • Name der Talsperre:
    Name des Objekts
  • Nutzungsart:
    Die Nutzungsart ist alphabetisch sortiert und in der Tabelle in Klammern aufgeführt, wenn sie von untergeordneter Bedeutung ist.
  • Stauseefläche:
    Wasseroberfläche bei Vollstau in Quadratkilometern (km²).
    Der fettgedruckte Wert kennzeichnet den flächenmäßig größten Stausee im Harz.
  • Stauseevolumen:
    Stauraum (nicht zu verwechseln mit dem Gesamtstauraum, der in Einzelfällen genannt ist, wenn der Stauraum unbekannt bzw. noch nicht recherchiert ist) in Millionen Kubikmetern (Mio. m³).
    Der fettgedruckte Wert kennzeichnet den volumenmäßig größten Stausee im Harz.
    Anmerkung: Der Stauraum ist das Stauvolumen bei Erreichen des Niveaus der Hochwasserentlastungsanlage und der Gesamtstauraum jener bei extremem Hochwasser, wenn die Talsperre sehr stark überläuft.

Abkürzungen

In der Tabelle verwendete Abkürzungen bedeuten:

Allgemein:

Bundesländer (nach ISO 3166-2:DE):

Literatur

  • Martin Schmidt: Talsperren im Harz. Ost- und Westharz. 9. Auflage, aktualisiert von Rainer Tonn, Papierflieger Verlag GmbH, Clausthal-Zellerfeld 2012, ISBN 978-3-86948-251-4

Einzelnachweise

  1. Nutzungsarten laut Gebietsstaubereich Nord (Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt), auf talsperren-lsa.de