Tauchersreuth

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Tauchersreuth
Koordinaten: 49° 32′ 47″ N, 11° 12′ 26″ O
Höhe: 436 m ü. NHN
Einwohner: 117 (31. Dez. 2008)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1976
Postleitzahl: 91207
Vorwahl: 09126
Blick auf Tauchersreuth aus Nordwesten

Tauchersreuth ist ein Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des Schwarzen Jura (Lias), der einen Teil des fränkischen Schichtstufenlandes bildet, auf einer Höhe von 436 m ü. NHN und ist damit der höchstgelegene Ortsteil der Stadt Lauf. Der knapp einen Kilometer östlich des Ortes gelegene Höhenrücken Ochsenkopf ist mit einer Höhe von 440 m ü. NHN der höchste Punkt im Stadtgebiet.

Der Ort liegt 7 km nordwestlich von Lauf und wird von einer Gemeindeverbindungsstraße durchquert, die 3 km nordwestlich in die Bundesstraße 2 mündet. 7 km südwestlich verläuft die Autobahn A3.

Geschichte

Namensgeber des 1109 erstmals urkundlich erwähnen Ortes war wohl ein gewisser Tuchan, ein Siedler, der das Waldgebiet rodete und nutzbar machte. Ein Lexikon beschreibt 1799 den Ort:

„… ein zwischen Neunhof und Heroldsbergen auf dem Berge gelegenes Dorf. Es gehört mit allen hohen und niederen Gerechtsamen zu der denen Freyherren von Welser zuständigen freyen Herrschaft von Neunhof.“

Johann Kaspar Bundschuh[2]

Zusammen mit Beerbach war Tauchersreuth eine Patronatsgemeinde der Familie Welser von Neunhof und zu Beerbach. Im späten Mittelalter waren mehr und mehr Nürnberger Bürger Grundherren. Bis 1806 waren beide Orte Bestandteil des Neunhofer Territoriums. Seit 1806 bildeten Beerbach und Tauchersreuth eine Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform wurden sie 1972 dem Landkreis Erlangen (ab dem 1. Mai 1973 Landkreis Erlangen-Höchstadt) zugeschlagen und nach erheblichen Protesten der Bevölkerung am 1. Juli 1976 in die Stadt Lauf an der Pegnitz eingegliedert.[3][4]

Sehenswürdigkeiten

Wasserhochspeicher Tauchersreuth
  • Wasserhochbehälter und historische Wasserversorgung Tauchersreuth
Die zentrale Wasserversorgung Tauchersreuth löste 1907 die Dorfbrunnen ab. Im frühen 20. Jahrhundert war dies eine technische Meisterleistung. Eine etwa einen Kilometer vom Ort und 55 Meter tiefer liegende Quelle versorgte durch eine nur mit dem Fließdruck des Wassers arbeitende Pumpe (Widder) den Hochbehälter mit Wasser. Dessen Fassungsvermögen beträgt 40 Kubikmeter. 1976 wurde die Anlage stillgelegt und 1979 mit einer Sanierung begonnen, die 1989 abgeschlossen wurde. Seitdem ist die Anlage wieder voll funktionsfähig und ein Denkmal der Technikgeschichte.[5]

Literatur

  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. lauf.de: Bevölkerung (abgerufen am 8. Juli 2015)
  2. Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, oder vollständige alphabetische Beschreibung aller im ganzen Fränkischen Kreis liegenden Städte, Klöster, Schlösser, Dörfer, Flekken, Höfe, Berge, Thäler, Flüsse, Seen, merkwürdiger Gegenden u.s.w.; mit genauer Anzeige von deren Ursprung, ehemaligen und jezigen Besizern, Lage, Anzahl und Nahrung der Einwohner, Manufakturen, Fabriken, Viehstand, merkwürdigen Gebäuden, neuen Anstalten, vornehmsten Merkwürdigkeiten etc. etc., 6 Bände, Ulm : Stettin 1799–1804. (Digitale Ausgabe: franconica.uni-wuerzburg.de)
  3. lauf.de: Stadtteile (abgerufen am 8. Juli 2015)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 719.
  5. Private Website zum Wasserturm Tauchersreuth