Tellurtetrachlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Tellurtetrachlorid
_ Te4+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Tellurtetrachlorid
Andere Namen

Tellur(IV)-chlorid

Verhältnisformel TeCl4
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10026-07-0
EG-Nummer 233-055-6
ECHA-InfoCard 100.030.038
PubChem 61443
Eigenschaften
Molare Masse 269,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

224 °C[1]

Siedepunkt

380 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser unter Bildung von TeO2 und Chlorwasserstoff[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314​‐​318
P: 260​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​301+330+331​‐​405​‐​501 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tellurtetrachlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tellurs aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Tellurtetrachlorid kann durch Reaktion von Tellur mit Chlor gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Tellurtetrachlorid ist ein feuchtigkeitsempfindlicher weißer bis gelber Feststoff mit stechendem Geruch, der sich in Wasser unter Bildung von Tellurdioxid und Chlorwasserstoff zersetzt.[1] Er zerfließt an feuchter Luft unter teilweiser hydrolytischer Zersetzung und ist löslich in Ethanol und Toluol. Seine Schmelze ist gelb gefärbt, der Dampf orangerot.[2] Ab etwa 500 °C zersetzt sich die Verbindung unter Chlorabgabe, wobei die Zersetzung bei 1000 °C vollständig ist. Im gasförmigen Zustand ist die Struktur monomer und entspricht der von Schwefeltetrafluorid. Im festen Zustand besitzt sie eine Struktur vom Kuban-Typ die sich als aus vier über Halogenidbrücken verknüpften TeCl3+Cl-Einheiten zusammengesetzt beschreiben lässt.[3] Die Kristallstruktur hat monokline Symmetrie, Raumgruppe C2/c (Raumgruppen-Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15, mit den Gitterparametern a = 17,076 Å, b = 10,404 Å, c = 15,252 Å und β = 116,82°.[4]

Tellurium-tetrachloride-GED-1997-3D-balls.png Tellurium-tetrachloride-tetramer-from-xtal-2000-3D-balls.png

Verwendung

Tellurtetrachlorid kann für Synthesen in der organischen Chemie verwendet werden.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Datenblatt Tellurium(IV) chloride, 99.9% (metals basis) bei AlfaAesar, abgerufen am 9. Dezember 2013 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  2. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 432.
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 632.
  4. B. Buss, B. Krebs: The Crystal Structure of Tellurium Tetrachloride. In: Inorganic Chemistry. 10, 1971, S. 2795–2800, doi:10.1021/ic50106a035.
  5. N. Petragnani, J. V. Comasseto: Tellurium Reagents in Organic Synthesis; Recent Advances. Part 1. In: Synthesis. (10), 1991, S. 793–817. doi:10.1055/s-1991-26577. und …Part 2. In: Synthesis. (11), 1991, S. 897–919. doi:10.1055/s-1991-26605