Territorialkommando Nord

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Territorialkommando Nord
— TerrKdo Nord —

TerrKdo Nord.svg

Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Juli 1969 bis 31. März 1994
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
Typ Territorialkommando
Unterstellung Verbandsabzeichen des BMVg Führungsstab des Heeres
letzter Stabssitz Mönchengladbach-Rheindahlen
Führung
letzter Befehlshaber Generalmajor Hans Hoster
letzter Chef des Stabes Brigadegeneral Wolf-Hubertus Schlabitz
Taktisches Zeichen

Das Territorialkommando Nord (TerrKdo Nord) war eines der Territorialkommandos im Territorialheer der Bundeswehr. Sitz des Stabes war das JHQ Rheindahlen in Mönchengladbach.

Aufgabe dieser 1969 aufgestellten und 1994 aufgelösten höheren Kommandobehörde war die Organisation der territorialen Verteidigung in den Wehrbereichen II und III.

Aufgaben

Aufgabe dieser höheren Kommandobehörde war die Organisation der territorialen Verteidigung in den Wehrbereichen II und III. Diese beiden Wehrbereiche umfassten die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen.

Der Befehlshaber des Territorialkommandos war nationaler Befehlshaber gegenüber der Northern Army Group (NORTHAG). Dazu war das Kommando an der Koordinierung von militärischen Vorhaben im Bereich der Territorialen Verteidigung mit den Streitkräften Großbritanniens, Belgiens und der Niederlande beteiligt. Neben der Berücksichtigung der Anforderungen von Northern Army Group unterstützte das Territorialkommando die Second Allied Tactical Air Force (2. ATAF).

Dazu führte das Territorialkommando die unterstellten Truppenteile in den Wehrbereichen II und III und weitere unmittelbar unterstellte Truppenteile wie Versorgungs-, Fernmelde-, Pionier- und Sanitätskommandos.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Versorgung anderer Truppenteile der Bundeswehr, insbesondere des I. Korps des Feldheeres. Falls vereinbart unterstützte das Territorialkommando Nord auch die verbündeten Streitkräfte im Bereich der unterstellten Wehrbereiche. Dazu zählte beispielsweise die Versorgung mit Sanitätsmaterial (vgl. Sanitätsmateriallager) und Kraftstoff (vgl. NATO-Pipeline) sowie der Personalersatz.

Geschichte

Aufstellung

Das Territorialkommando Nord wurde am 1. Juli 1969 in Mönchengladbach aufgestellt. Es übernahm die Aufgaben des zeitgleich außer Dienst gestellten Kommandos Territoriale Verteidigung in den Wehrbereichen II und III. Für die anderen Wehrbereiche wurden zeitgleich die Territorialkommandos Süd und Schleswig-Holstein neu aufgestellt.

Zur Aufstellung wurde daneben der Stab des Deutschen Bevollmächtigten im Bereich der Northern Army Group Central Europe (NORTHAG) in das Territorialkommando Nord eingegliedert.

Am 1. November 1969 wurde das Territorialkommando Nord truppendienstlich dem Inspekteur des Heeres bzw. dem Führungsstab des Heeres unterstellt.

Auflösung

Das Territorialkommando Nord wurde 1994 aufgelöst. Eine zunächst in der Heeresstruktur V vorgesehene Verschmelzung mit einem Korpskommando wurde nicht durchgeführt.

In der Heeresstruktur V wurden die fortbestehenden Truppenteile von Feld- und Territorialheer in der Friedensgliederung zusammengefasst. Die territorialen Aufgaben des Territorialkommandos Nord wurden den fusionierten Wehrbereichskommando II / 1. Panzerdivision sowie dem Wehrbereichskommando III / 7. Panzerdivision übertragen. Diese waren dem neu aufgestellten Heeresführungskommando unterstellt.

Gliederung

Heeresstruktur III

Dem Territorialkommando Nord unterstanden Ende der 70er Jahre nach Einnahme der Heeresstruktur III im Wesentlichen folgende Truppenteile:

Heeresstruktur IV

In der Heeresstruktur IV im Jahr 1988 waren dem Kommando unterstellt:

Nur truppendienstlich unterstellt waren:

Verbandsabzeichen

Gewebtes Verbandsabzeichen des Territorialkommandos

Das Territorialkommando führte ein Verbandsabzeichen mit folgender Blasonierung:

„Von einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden gefasst, geteilt zu Schwarz, Rot, Gold in goldenem Mittelschild ein einköpfiger schwarzer Adler, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe (Bundesadler); der Mittelschild unten begleitet von Wort NORD in schwarzen lateinischen Großbuchstaben.“

Die Schildteilung entsprach der Flagge Deutschlands. Die Motive des Verbandsabzeichens ähnelten im Übrigen dem Wappen Deutschlands. Der Bundesadler war das deutsche Wappentier. Er wurde ähnlich auf den Truppenfahnen abgebildet. Die enge Anlehnung an das Wappen und die Flagge Deutschlands verdeutlichte, dass das Territorialheer und seine Territorialkommandos auch im Verteidigungsfall unter Kommandogewalt des nationalen Befehlshabers blieben und nicht der NATO assigniert waren.

Die Verbandsabzeichen der Kommandobehörden im Territorialheer waren sich besonders ähnlich. Insbesondere unterschieden sich die Verbandsabzeichen der Territorialkommandos und der Wehrbereichskommandos nur durch die Beschriftung. Auch die Verbandsabzeichen des Bundesministeriums der Verteidigung und des Führungsstabes des Heeres waren bis auf den Bord fast identisch. Der bei den Territorialkommandos silber/schwarz geflochtene Rand symbolisierte die Stellung unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung, das entsprechend eine „höherwertige“ goldene Kordel aufwies.

Befehlshaber

Befehlshaber des Territorialkommandos Nord im Dienstgrad Generalmajor waren:

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
14 Generalmajor Hans Hoster 1. Oktober 1988 31. März 1994
13 Generalmajor Konrad Manthey 1. April 1983 30. September 1988
12 Generalmajor Dr. Werner Schäfer 1. Oktober 1981 31. März 1983
11 Generalmajor Fritz von Westermann 1. April 1979 30. September 1981
10 Generalmajor Wolfgang von Bergh 1. Oktober 1976 31. März 1979
9 Generalmajor Hans Wilde 1. Oktober 1970 30. September 1976
8 Generalmajor Rudolf Jenett 1. April 1970 30. September 1970
7 Generalmajor Wilhelm-Peter Sieber 15. Juli 1969 31. März 1970

Vorläufer Deutsche Bevollmächtigte Nord:

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
6 Brigadegeneral Dr. Friedrich Beermann 1. April 1968 1969
5 Brigadegeneral Johannes Müller November 1966 31. März 1968
4 Brigadegeneral Günther Pape 1. Oktober 1966 22. Oktober 1966
3 Brigadegeneral Werner-Ernst Hoffmann 1. April 1964 30. September 1966
2 Brigadegeneral Wolfgang Queisner 1. Januar 1963 31. März 1964
1 Brigadegeneral Werner Bodenstein 1960 31. Dezember 1962

Literatur

  • Hans Hoster: Das Hauptquartier in Mönchengladbach: Der unbekannte Stadtteil „JHQ“. Hrsg.: Otto von Bylandt-Gesellschaft, Förderverein des Städtischen Museums Schloss Rheydt. Mönchengladbach 2004, ISBN 3-925256-67-9.
  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).

Weblinks

Koordinaten: 51° 10′ 35″ N, 6° 19′ 18″ O