Titulcia

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Gemeinde Titulcia
Jarama Titulcia.jpg
Titulcia – Ortsansicht mit Río Jarama
Wappen Karte von Spanien
90x140px|alt=|Wappen von Titulcia
Basisdaten
Land: SpanienSpanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: MadridMadrid Madrid
Comarca: Comarca de Las Vegas
Koordinaten 40° 8′ N, 3° 34′ WKoordinaten: 40° 8′ N, 3° 34′ W
Höhe: 510 msnm
Fläche: 9,95 km²
Einwohner: 1.313 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einw./km²
Postleitzahl(en): 28359
Gemeindenummer (INE): 28147
Verwaltung
Website: Titulcia

Titulcia bezeichnet einen Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 1.313 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Südosten der Autonomen Gemeinschaft Madrid in Zentralspanien. Die katholische Kirchengemeinde gehört zum Bistum Alcalá de Henares.

Lage und Klima

Der Ort Titulcia liegt auf einem Hügel beim Zusammenfluss des Río Tajuña und des Río Jarama im Süden der Autonomen Gemeinschaft Madrid in einer Höhe von ca. 510 m. Die Entfernung zur nördlich gelegenen Hauptstadt Madrid beträgt knapp 42 km (Fahrtstrecke). Das Klima ist gemäßigt bis warm; die eher geringen Niederschläge (ca. 410 mm/Jahr) fallen überwiegend im Winterhalbjahr.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 412 467 804 940 1.313[3]

Das seit den 1950er Jahren anhaltende Bevölkerungswachstum des Ortes ist im Wesentlichen auf die relative Nähe zum Großraum Madrid zurückzuführen.

Wirtschaft

Die Gemeinde lebte jahrhundertelang ausschließlich vom Getreideanbau (Gerste und Weizen), der hauptsächlich zur Selbstversorgung betrieben wurde; der Anbau von Oliven und Wein (Vinos de Titulcia) spielt bis heute eine große Rolle[4]. Auch Viehhaltung (Schafe, Ziegen, Hühner) fand in geringem Maße statt. Der Ort selbst diente jahrhundertelang als merkantiles, handwerkliches und kulturelles Zentrum für die inzwischen zumeist verschwundenen Weiler und Einzelgehöfte in seiner Umgebung. Heute spielt die Landwirtschaft immer noch die wichtigste Rolle im wirtschaftlichen Leben der Gemeinde, doch sind auch kleinere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe ansässig.

Geschichte

Aufgrund der strategisch günstigen Lage in der Nähe zweier Flüsse (Río Jarama und Río Tajuña) dürften die meisten Völkerschaften der spanischen Geschichte auf dem Hügel von Titulcia ihre Spuren hinterlassen haben. Aufgrund der regelmäßigen Überbauungen ist bislang jedoch nicht viel zu Tage gefördert worden. Im Verlauf der Rückeroberung (reconquista) Toledos im Jahre 1085 unter Alfons VI. wurde auch Bayona del Tajuña, so der mittelalterliche Name des Ortes, wieder christlich. Der von Titus Livius überlieferte lateinische Name Titulcia wurde erst im Jahr 1814 wieder eingeführt.

Sehenswürdigkeiten

Pátera de Titulcia
  • Die zeitlich wohl in das ausgehende Mittelalter oder in die Renaissance einzuordnende Cueva de la Luna befindet sich unter einem Restaurant inmitten der Altstadt.[5]
  • Im Jahre 2009 wurde bei Grabungen in der Vorstadt neben einigen Keramikfunden eine silberne Schale (pátera) aus dem 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. entdeckt, die dem keltischen bzw. keltiberischen Volk der Carpetani zugeschrieben wird. Griechische Einflüsse sind sowohl im Thema (Medusenhaupt) als auch in der Metallbearbeitungstechnik erkennbar. Die Schale wird heute im Museo Arqueológico Regional de la Comunidad de Madrid (M.A.R.) in Alcalá de Henares gezeigt.[6]
  • Die einschiffige Pfarrkirche (Iglesia de Santa María Magdalena) ist ein eher unscheinbarer Bau aus dem 16. Jahrhundert mit späteren Veränderungen; sie verfügt über zwei Eingänge. Das Altarbild zeigt eine Darstellung der Heiligen, die Jorge Manuel Theotokopoulos, dem Sohn El Grecos, zugeschrieben wird.[7][8][9]
Umgebung

Weblinks

Commons: Titulcia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise