Tröglersricht
Tröglersricht Stadt Weiden in der Oberpfalz Koordinaten: 49° 40′ 27″ N, 12° 12′ 27″ O
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Höhe: | 475 m ü. NHN |
Einwohner: | 70 (9. Mai 2011)[1] |
Postleitzahl: | 92637 |
Vorwahl: | 0961 |
Tröglersricht, Dorfkapelle
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Tröglersricht ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.
Geographische Lage
Tröglersricht liegt auf einem Felssporn drei Kilometer östlich von Weiden in der Oberpfalz an der Staatsstraße 2166. 1 km östlich von Tröglersricht erhebt sich der 633 m hohe Fischerberg, 200 m nördlich fließt der Almesbach, der 2 km nordwestlich in die Waldnaab mündet.[2]
Ortsname
Die Endung des Ortsnamens auf -richt deutet darauf hin, dass Tröglersricht (auch: Trökleinsrewt, Tröglersrieth) zu den vom 11. bis zum 14. Jahrhundert entstandenen Rodungssiedlungen gehört.[3][4]
Geschichte
Der im 11. Jahrhundert entstandene Turmhügel Tröglersricht gehört zu einer größeren Anzahl solcher Wehranlagen östlich von Neustadt an der Waldnaab. Sie zeugen vom Landesausbau, der sich in der Zeit der Grafen von Sulzbach nach Norden fortschreitend entwickelte.
1396 hatte Volland der Redwiczer Tröglersricht zu Lehen. 1407 gehörte das Dorf Tröglersricht zum Besitz der Stadt Weiden. In einem Abkommen von 1587 wurde festgestellt, dass das Dorf Tröglersricht zum Landgericht Leuchtenberg und zur Pfarrei Schirmitz gehörte. Die niedere Gerichtsbarkeit hatte zu dieser Zeit das Amt Parkstein inne.
Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Tröglersricht mit 8 Grundholden zur Stadt Weiden. Es war ein Dorf mit 8 Häusern (6 Höfen) und 39 Einwohnern. 1808 wurde Tröglersricht mit 74 Einwohnern und 9 Wohngebäuden Steuerdistrikt. 1837 verlor die Stadt Weiden die gutsherrliche Gerichtsbarkeit über Tröglersricht. 1838 wurde das Landgericht Weiden in der Oberpfalz gebildet. Dabei gelangte Tröglersricht zum Landgericht Weiden.[4]
1861 gehörte Tröglersricht mit 67 Einwohnern zur Gemeinde Edeldorf. 1915 wurde es in die Stadt Weiden eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung in Tröglersricht ab 1817
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1817 | 74 | 9[4] |
1838 | 65 | 8[5] |
1861 | 67 | k. A.[4] |
1871 | 71 | 58[6] |
1885 | 61 | 8[7] |
1900 | 70 | 10[8] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1913 | 76 | 7[9] |
1925 | 82 | 8[10] |
1970 | 52 | k. A.[11] |
1987 | 85 | 15[12] |
2011 | 70 | k. A.[1] |
Tourismus, Sehenswürdigkeiten
Am Westrand von Tröglersricht beim Haus Nr. 4 befindet sich der Turmhügel Tröglersricht, eine abgegangene mittelalterliche Turmhügelburg (Motte).[14] Die ebene Oberfläche des Hügels weist eine Größe von 25 mal 25 Meter auf. An der Hangseite ist noch ein breiter Grabenrest erhalten, zur Bergseite hin ist dieser verfüllt und teilweise überbaut.[15] Die Dorfkapelle von Tröglersricht stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Außerdem befinden sich in und um Tröglersricht einige denkmalgeschützte Weg- und Steinkreuze.
Literatur
- Josef Kick: Tröglersricht. Zur Geschichte eines Dorfes, Oberpfälzer Heimat, Band 1, 1956, S. 66–80.
Einzelnachweise
- ↑ a b ZENSUS2011 - Zensusatlas. In: atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Tröglersricht bei Bayernatlas. Abgerufen am 19. Dezember 2019
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss, S. 1, 6, 197, 228
- ↑ a b c d e Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. xiv, 11, 83, 237, 314, 385, 409, 422, 428, 452, 457, 458
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 909, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 857 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 582 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 118 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 242 (Digitalisat).
- ↑ https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
- ↑ Lage des Turmhügels im Bayern Atlas
- ↑ Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. S. 77.