UNESCO-Kultur- und -Naturerbe in Österreich
Kultur- und -Naturerbe in Österreich, deklariert nach den diversen Konventionen und Programmen der UNESCO als UNESCO-Kultur- und -Naturerbe. Nationale Kontaktstelle ist die Österreichische UNESCO-Kommission.
Welterbe
In Österreich gibt es zwölf Welterbestätten (Stand 2021). Die ersten beiden Welterbestätten wurden 1996 ausgewiesen.
Drei Welterbestätten sind Kulturlandschaften (Neusiedlersee, Hallstatt–Dachstein, Wachau), vier sind Stadtlandschaften (Altstädte Salzburg, Graz, Wien sowie Baden bei Wien als Bestandteil der Bedeutenden Kurstädte Europas), zwei ein Bauwerk (Bau-/Gartenbaudenkmal Schönbrunn und technisches Denkmal Semmeringbahn), und zwei archäologische Stätten (Pfahlbauten um die Alpen, Donaulimes).
Bis 2017 hatte Österreich nur Weltkulturerbestätten. Mit der Aufnahme des Urwalds Rothwald und von Teilen des Nationalparks Kalkalpen in die transnationale Welterbestätte Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas[1] erhielt Österreich in diesem Jahr seine erste Weltnaturerbestätte.
Global Geoparks
In Österreich gibt es vier UNESCO Global Geoparks (Stand 2018). Als erstes wurde 2004 der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen in das Global Geoparks Network aufgenommen.
Biosphärenreservate
In Österreich sind drei Biosphärenreservate (Stand 2017) im Rahmen des Programms Man and the Biosphere von der UNESCO anerkannt. Vier weitere Gebiete waren einmal anerkannt, sind aber wieder aus dem Programm ausgeschieden.
Weltdokumentenerbe
Das Weltdokumentenerbe Österreichs umfasst 12 Einträge (Stand 2013), darunter
- 7 Sammlungen: (Papyrussammlung, Gotische Baurisse, Corviniana, Historische Sammlungen des Phonogrammarchivs, Schubert-, Brahms-Sammlung, Schönberg-Nachlass) und
- 5 Einzelobjekte (Dioskurides, Kongressakte 1815, Atlas Blaeu–Van der Hem, Tabula Peutingeriana, Mainzer Psalter).
Das erste Dokumentenerbe wurde 1997 ausgewiesen.
Immaterielles Kulturerbe
Das immaterielle Kulturerbes Österreichs ist mit drei Einträgen auf der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit und mit einem Eintrag in dem Register guter Praxisbeispiele vertreten.
Das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes umfasst 52 Einträge (Stand 2013). Davon sind 6 in ganz Österreich zu finden (Apotheken-Hausspezialitäten, Falknerei, Märchenerzählen, Volkstanz, Stille Nacht - Weihnacht, Köhlerei), der Rest in einzelnen Gegenden der Bundesländer. 7 sind aus dem Bereich Mündliche Tradition, 5 Darstellende Künste, 24 Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste, 6 Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und 9 aus dem Bereich Handwerkstechniken.
Das erste immateriellen Erbe auf der nationalen Liste wurde 2010 ausgewiesen. Während der 7. Sitzung des Zwischenstaatlichen Komitees zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, die vom 3.–7. Dezember 2012 in Paris stattfand, wurden das Imster Schemenlaufen und die Falknerei als erste Einträge aus Österreich in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Literatur
- UNESCO-Kommissionen Deutschlands, Luxemburgs, Österreichs und der Schweiz (Hrsg.): Welterbe-Manual. Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Bonn 2009, ISBN 978-3-940785-05-3.
Weblinks
- Das UNESCO Welterbe, Österreichische UNESCO-Kommission
- Welterbe: Leichtsinniges Österreich, diepresse.com
Einzelnachweise
- ↑ orf.at: Weltnaturerbe: Österreichische Buchenwälder gelistet. Artikel vom 7. Juli 2017, abgerufen am 8. Juli 2017.