U 801

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U 801
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: IX C/40
Feldpostnummer: M 51 307
Werft: Seebeckwerft in Geestemünde
Bauauftrag: 7. Dezember 1940
Kiellegung: 1. Oktober 1941
Stapellauf: 31. Oktober 1942
Indienststellung: 24. März 1943
Kommandanten:

Kapitänleutnant Hans-Joachim Brans

Flottillen:
Einsätze: 2 Unternehmungen
Versenkungen:

keine

Verbleib: am 17. März 1944 im Mittelatlantik selbst versenkt

U 801 war ein deutsches Unterseeboot des Typs IX C/40.

Allgemeine Daten

Die U-Boot Klasse IX, offiziell Typ IX genannt, war eine Klasse hochseetauglicher U-Boote der deutschen Kriegsmarine. Die Entwicklung begann 1935, und die ersten Boote wurden 1938 in Dienst gestellt. In den folgenden Jahren wurden fünf verbesserte Versionen dieser Klasse entwickelt und gebaut. Insgesamt waren dies 243 Typ-IX-Boote, die meisten davon wurden auf der Deschimag-Werft AG Weser in Bremen gefertigt. Von den 141 IX-C- und IX-C/40-Booten wurden 65 auf der Deutschen Werft in Hamburg gebaut. Neben der U-Boot-Klasse VII war der Typ IX der am meisten gebaute U-Boot-Typ im Zweiten Weltkrieg.

Im Vergleich zum Typ IX C wurde der Typ IX C/40 nochmals vergrößert um eine erhöhte Reichweite zu erzielen. Außerdem wurde das dritte Periskop, das sich in der Zentrale befunden hatte, entfernt. Von 1940 bis 1944 wurden 87 Boote gebaut, davon 41 in Hamburg und 46 in Bremen. Ursprünglich wurde eine größere Stückzahl in Auftrag gegeben, jedoch wurden viele Auslieferungen zugunsten des Typ XXI annulliert.

Folgende Daten unterscheiden den Typ IX C/40 vom Typ IX C:

  • Verdrängung: Überwasser 1144 Tonnen, getaucht 1257 Tonnen, total 1545 Tonnen
  • Reichweite: Überwasser 13.850 sm bei 10 kn, getaucht 63 sm bei 4 kn

Kommandant

Quelle:[1]

Einsatz und Geschichte

U 801 war vom 24. März 1943 bis zum 31. Oktober 1943 als Ausbildungsboot bei der 4. U-Flottille und ab dem 1. November 1943 als Frontboot bei der 2. U-Flottille eingesetzt.

Erste Unternehmung – 6. November 1943 bis 8. Januar 1944 – Operationsgebiet: Nordatlantik, südwestliche Biscaya

  • 6. November 1943 – aus Kiel ausgelaufen
  • 9. November 1943 – in Bergen eingelaufen
  • 13. November 1943 – aus Bergen ausgelaufen
  • 8. Januar 1944 – in Lorient eingelaufen

Zweite Unternehmung – 26. Februar 1944 bis 17. März 1944 – Operationsgebiet: Nordatlantik, südwestlich der Azorischen Inseln

  • 26. Februar 1944 – aus Lorient ausgelaufen
  • 17. März 1944 – Verlust des U-Bootes

Versenkung

USS Corry bei der Bergung der Besatzung von U 801

Durch abgefangene und dechiffrierte Funksprüche erlangte die US Navy Kenntnis vom beabsichtigtem Treffen des Versorgungsbootes U 488 mit dem Torpedotransportboot U 1059 westlich der Kapverdischen Inseln. Obwohl die Admiralität Angriffe auf solche Versorgungsrendezvous untersagt hatte, machte sich ein Kampfverband um den US-amerikanischen Geleitträger Block Island von Casablanca aus dazu auf, die beiden deutschen U-Boote zu stellen.[2] Bei dem ersten deutschen U-Boot, das zum Treffen mit U 488 zu einem Treffpunkt westlich der Kapverdischen Inseln befohlen wurde, handelte es sich um U 801.[3] Kundschaftende Flugzeuge der Block Island, die aufgrund von Ultra-Informationen nach dem Versorgungs-U-Boot suchten, hatten stattdessen U 801 am 16. März entdeckt. U 801 lief in diesem Moment zur Frischluftzufuhr aufgetaucht an der Oberfläche. Die Flugzeugen nahmen das U-Boot unter MG-Feuer. Ein Besatzungsmitglied starb und der Kommandant wurde verletzt, konnte aber mit seinem U-Boot entkommen. Kapitänleutnant Brans ließ U 801 in der folgenden Nacht auftauchen, um den Toten zu bestatten. Bei der Gelegenheit vereinbarte er per Funk ein Treffen zur medizinischen Versorgung mit U 488, das einen Arzt an Bord hatte. Es gelang dem US-amerikanischen Kampfverband, die Position des Bootes einzupeilen, es erneut anzugreifen und diesmal schwer zu beschädigen. U 801 wurde am 17. März 1944 im Mittelatlantik vor den Kapverdischen Inseln nach einer zweitägigen Verfolgungsjagd durch Schiffe der US-Task-Group 21.16 um den US-Geleitflugzeugträger USS Block Island (CVE-21), den Zerstörer USS Corry (DD-463) und den Geleitzerstörer USS Bronstein (DE-189) durch Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und dann unter Geschützfeuer genommen. Beim Versuch, das Boot zu verlassen, wurden der Kommandant und der Obersteuermann erschossen. Der Leitende Ingenieur übernahm das Kommando und leitete die Selbstversenkung ein.[4] Das U-Boot wurde von der Besatzung auf der Position 16° 42′ N, 30° 28′ W selbst versenkt. 47 Besatzungsmitglieder wurden von der USS Corry und der USS Bronstein aus dem Wasser gefischt und als Kriegsgefangene an Bord von Block Island gebracht.[5]

Literatur

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1999, ISBN 3-453-16059-2.

Einzelnachweise

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1. Seite 36.
  2. Diese „Block Island Group“ hatte bereits U 603 und U 709 versenkt.
  3. Bernard Ireland: Battle of the Atlantic. Naval Institute Press, Annapolis, Maryland 2003, ISBN 1-59114-032-3, Seite 196.
  4. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. 1999, S. 628–629.
  5. German Prisoners of War Captured. uboatarchive.net, abgerufen am 25. Januar 2022.