Vauxit
Vauxit | |
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Bläuliche, radialstrahlige Vauxitkristalle aus der Siglo Veinte Mine, Llallagua, Potosí, Bolivien | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 6 H2O |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Phosphate, Arsenate und Vanadate |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
8.DC.35 (8. Auflage: VII/D.09) 42.11.14.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol | triklin-pinakoidal 1[1] |
Raumgruppe | P1[2] |
Gitterparameter | a = 9,13 Å; b = 11,59 Å; c = 6,14 Å α = 98,3°; β = 92,0°; γ = 108,4°[2][1] |
Formeleinheiten | Z = 2[2][1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,39 bis 2,40 |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | spröde |
Farbe | himmelblau, blaugrün |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchsichtig |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,551 nβ = 1,555 nγ = 1,562[3] |
Doppelbrechung | δ = 0,011[3] |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = 32°[3] |
Vauxit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 6 H2O[4] und entwickelt meist größere, teilweise radialstrahlige Mineral-Aggregate, bestehend aus vielen tafeligen bis prismatischen Einzelkristallen von himmelblauer bis blaugrüner Farbe.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde das Mineral nach George Vaux, Jr. (1863–1927), einem US-amerikanischen Rechtsanwalt und Mineralsammler.
Erstmals gefunden wurde es 1922 in der „Siglo Veinte Mine (Llallagua Mine)“ bei Llallagua in Bolivien und beschrieben durch Samuel George Gordon (1897–1953), der als weiteres neues Mineral dieser Fundstätte auch den Metavauxit und den Paravauxit beschrieb.[5][6]
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Vauxit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxygruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; (OH usw.) : RO4 = 1 : 1 und < 2 : 1“ zu finden.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vauxit in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)4(XO4)3Zq • x(H2O)“, wo er zusammen mit Paravauxit, Sigloit, Gordonit, Mangangordonit und Kastningit die unbenannte Gruppe „42.11.14“ bildet.
Bildung und Fundorte
Vauxit ist ein Sekundärmineral, das durch Verwitterung aus Apatit entsteht. Begleitminerale sind unter anderem Wavellit, Paravauxit und Markasit.
Bisher konnte das Mineral nur in Bolivien, zum einen an seiner Typlokalität „Siglo Veinte Mine (Llallagua Mine)“ bei Llallagua in Potosí und zum anderen bei Huanuni in Oruro, nachgewiesen werden.[3]
Kristallstruktur
Vauxit kristallisiert triklin in der Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 9,13 Å; b = 11,59 Å; c = 6,14 Å; α = 98,3°; β = 92,0° und γ = 108,4°[7] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Webmineral – Vauxite (englisch)
- ↑ a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Vauxite (englisch, 1968)
- ↑ a b c d Vauxite bei mindat.org (engl.)
- ↑ Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 501.
- ↑ JSTOR - Vauxite and Paravauxite, two new minerals from Llallagua, Bolivia by Samuel G. Gordon (englisch)
- ↑ Memorial of Samuel George Gordon (englisch, PDF 542,7 kB)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Vauxite (englisch, 1968)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 648.
Weblinks
- Mineralienatlas:Vauxit (Wiki)
- Handbook of Mineralogy - Vauxite (englisch, PDF 64,8 kB)