Verlag Philipp von Zabern

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Verlag Philipp von Zabern GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1802
Sitz Darmstadt, Deutschland
Branche Verlag
Website zabern.de

Der Verlag Philipp von Zabern ist ein auf wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen auf den Gebieten Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte spezialisiertes Imprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt.[1]

Geschichte

1802–1945

Druckerei und Verlag 1802–1879

1802 kaufte Theodor von Zabern (1771–1832) die Druckerei Societas typographica von Johann Andreas Crass in Mainz, mit dem zugehörigen Buchlager, und dem Privileg des Präfekturbuchdruckers. Im Jahr darauf erschien der zweite Band der Alten Geschichte von Mainz von Pater Joseph Fuchs als erste archäologische Publikation. Im Jahre 1812 erwarb von Zabern das Zeitungsprivileg zum Verlag und Druck der Mainzer Zeitung von der Mainzer Rochushospitals-Druckerei. Diese bildete die wirtschaftliche Grundlage des Verlags bis 1851.[2]

Nach dessen Tod 1832 übernahm der ältere Sohn Karl Theodor von Zabern (1807–1862) die Druckerei und unterstützte damit in den folgenden Jahrzehnten progressive Ideen in Mainz.[3] Der jüngere Victor von Zabern (1810–1880) übernahm den Verlag und führte ihn bis 1878.[4]

Druckerei 1879–1945

Von 1879 bis zu seinem Tode 1902 leitete Philipp von Zabern (1849–1902), der Sohn von Karl Theodor, die Druckerei.[5]

1945–2014

Ab etwa 1952 gab es einen neuen Verlag Philipp von Zabern, der bis heute besteht. Die Spezialisierung auf Themen der Archäologie und antiken Kulturen erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Von 1960 bis 2001 leitete Franz Rutzen als Inhaber den Verlag; in dieser Zeit gelang der größte Erfolg: Der Katalog zur Ausstellung Tutanchamun unter anderem in Berlin, Hamburg und München in den Jahren 1980/81 verkaufte sich über 1,5 Millionen Mal.

1993 verkaufte Rutzen den Zabern-Verlag an den Axel-Springer-Verlag. 2003 löste Springer seine Buchsparte auf und verkaufte von Zabern an die Valiva AG, eine Holding in Zürich.[6] Ab 2005 gehörte der Zabern-Verlag zur WBG in Darmstadt, wo er zunächst als eigenständige GmbH weitergeführt wurde. Ab 2002 war Annette Nünnerich-Asmus Geschäftsführerin; am 1. Juli 2010 folgte ihr Jürgen Kron, der ehemalige Leiter des Societäts-Verlags.[7]

Um Kosten zu sparen, verließ der Verlag Ende 2010 seinen Stammsitz Mainz und zog nach Darmstadt um, in das Verlagsgebäude seiner Muttergesellschaft WBG.[8]

WBG-Imprint seit 2014

Am 1. Januar 2014 verlor Philipp von Zabern seinen Status als Verlag und ist seither, wie sein Schwesterverlag Theiss bereits seit 1. Juli 2013, ein Imprint der WBG.

Themen

Bekannt ist der Verlag für seine reich bebilderten Bücher mit meist archäologischem Inhalt. Am bekanntesten sind neben den erwähnten Ausstellungskatalogen die Zeitschrift Antike Welt, die Zaberns Bildbände zur Archäologie, die mittlerweile abgeschlossene Reihe Kulturgeschichte der Antiken Welt und die populärwissenschaftlichen Reihen Die Berühmten und Der archäologische Führer.

Viele wissenschaftliche Reihen erscheinen im Zabern-Verlag, darunter mehrere Reihen des Deutschen Archäologischen Instituts (Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, Germania, Eurasia Antiqua). Ebenso erscheinen im Verlag einige Bände des Corpus Vasorum Antiquorum, die Studia Troica, die Bonner Jahrbücher, das Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien, die Mainzer Zeitschrift und viele mehr.

Zaberns Archäologischer Kalender erscheint seit Ende der 1950er Jahre in ununterbrochener Folge mit hochwertigen Fotografien archäologischer Fundstücke. Immer wieder veröffentlicht Zabern auch Kinder- und Jugendbücher, die thematisch im Bereich des klassischen Altertums angesiedelt sind. Seit Sommer 2007 gibt der Zabern-Verlag eine eigene Belletristik-Reihe von historischen Romanen heraus.

Autoren mit Erstveröffentlichungen im Verlag (Auswahl)

Literatur

  • Ernst Ermisch: Aus einer alten Mainzer Offizin. 150 Jahre Zaberndruck Philipp v. Zabern in Mainz 1802–1952. Zaberndruck, Mainz 1952.
  • Friedrich Schütz: Ph. von Zabern. 200 Jahre der Mainzer Offizin. Zabern, Mainz 1985, ISBN 3-8053-0851-5.
  • Stephan Pelgen: Stationen auf Zaberns Zeitreise. Eine Schriftgabe des Verlages Philipp von Zabern anläßlich seines 200jährigen Bestehens. Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2930-X.
  • Yasmina Djaghroud: Vom lebendigen Geist einer alten Mainzer Druckstätte. Technische Entwicklungen und Neuerungen bei Philipp von Zabern. Eine Schriftgabe des Verlages Philipp von Zabern anläßlich seines 200jährigen Bestehens. Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-3141-X.

Einzelnachweise

  1. https://www.wbg-wissenverbindet.de/ueber-uns/verlage/wbg-zabern/
  2. zabern.de: Verlagsgeschichte (Memento des Originals vom 3. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zabern.de
  3. Karl Theodor von Zabern. Demokratiegeschichte, abgerufen am 31. Januar 2020.
  4. Angaben zu Porträt im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt; auch in Friedrich Schütz: Philipp von Zabern 200 Jahre einer Mainzer Offizin Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1985, S. 81; nach 1878 gab es keine Veröffentlichungen eines Verlages von Zabern mehr bis 1945.
  5. Angaben zu Porträt von Philipp von Zabern im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt; abgedruckt in Friedrich Schütz: Ph. von Zabern. 200 Jahre der Mainzer Offizin. Mainz 1985, S. 162.
  6. zabern.de: Verlagsgeschichte (Memento des Originals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zabern.de.
  7. boersenblatt.net: Jürgen Kron wird Geschäftsführer des Philipp von Zabern Verlags, 21. Mai 2010.
  8. allgemeine-zeitung.de: PHILIPP VON ZABERN Traditionsverlag verlässt Mainz nach 225 Jahren, 21. August 2010.