Wahlbezirk Österreich unter der Enns 28
Wahlbezirk Österreich unter der Enns 28 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich unter der Enns |
Wahlkreisnummer | 28 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Wien-Währing |
Anwesende Bevölkerung | 96.315 (1910) |
Wahlberechtigte | 20.968 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 28 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 28 umfasste den 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Leopold Kunschak (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 nicht verteidigen und unterlag dem Sozialdemokraten Karl Volkert in der Stichwahl.
Wahlergebnisse
Die Darstellung der Wahlergebnisse orientiert sich an den von der k .k. Statistischen Zentralkommission herausgegebenen Zahlen, die auf die Parteistellung der Kandidaten fokussiert sind. Teilweise wurden dabei Kandidaten gleicher Parteistellung separat dargestellt, teilweise zusammengerechnet. Daher können die angegebenen Zahlen für die Kandidaten im ersten Wahlgang auch (geringe) Stimmen anderer Kandidaten gleicher Parteistellung enthalten.
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Leopold Kunschak im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Leopold Kunschak | Christlichsoziale Partei | 9344 | 52,1 % |
Karl Höger | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 7827 | 43,6 % |
deutsch-nationale/alldeutsche Kandidaten[3] | 430 | 2,4 % | |
tschechischer Kandidat | 249 | 1,4 % | |
Sonstige | 96 | 0,5 % | |
Wahlberechtigte: 20.117, Ungültige/Leere Stimmen: 449, Wahlbeteiligung: 91,4 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.
Erster Wahlgang
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Leopold Kunschak | Christlichsoziale Partei | 7779 | 43,8 % |
Karl Volkert | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 7685 | 43,3 % |
Rudolf Sternadt | deutsch-nationaler Kandidat | 1100 | 6,2 % |
Andreas Ruschka | Kandidat des gewerblichen Zentralausschusses | 434 | 2,4 % |
Wladislaw Tvaruzek | tschechisch-nationaler Kandidat | 346 | 1,9 % |
Alexander von Dorn | deutsch-freiheitlicher Kandidat | 127 | 0,7 % |
Schweiger | Christlichsozialer Kandidat | 56 | 0,3 % |
Sonstige | 229 | 1,3 % | |
Wahlberechtigte: 20.968, Ungültige/Leere Stimmen: 1100, Wahlbeteiligung: 89,9 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Karl Volkert | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 9637 | 53,9 % |
Leopold Kunschak | Christlichsoziale Partei | 8227 | 46,1 % |
Wahlberechtigte: 20.968, Ungültige Stimmen: 860, Wahlbeteiligung: 89,3 % |
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO).
Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO). - ↑ Darunter E. Vogt (Beamtenpartei) mit 351 Stimmen, vgl. Artikel in: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 15. Mai 1907, S. 2 (Online bei ANNO).
- ↑ Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO).
Artikel in: Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO). - ↑ Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juni 1911, S. 7 (Online bei ANNO).
Literatur
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907, S. 138
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911, S. 65
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 2
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 14