Waldkirchen (Lengenfeld)
Waldkirchen Stadt Lengenfeld Koordinaten: 50° 35′ 33″ N, 12° 22′ 36″ O
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Höhe: | 458 m | |
Einwohner: | 800 (2011)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1999 | |
Postleitzahl: | 08485 | |
Vorwahl: | 037606 | |
Lage von Waldkirchen in Sachsen |
Waldkirchen ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Lengenfeld im Vogtlandkreis. Die früher selbstständige Landgemeinde wurde am 1. Januar 1999 nach Lengenfeld eingemeindet.
Geografische Lage
Waldkirchen liegt nördlich der Stadt Lengenfeld im Osten des Naturraumes Vogtland sowie im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Durch den Ort fließt der Waldkirchener Bach, der auf der Marienhöhe im 496 m NHN entspringt und bei 366 m NHN in die Göltzsch mündet. Die Länge der Ortslage beträgt ca. 2,5 km.
Der Ort grenzt neben der Stadt Lengenfeld an fünf weitere Ortsteile der Stadt Lengenfeld und an zwei Ortsteile der Gemeinde Heinsdorfergrund.
Unterheinsdorf | Oberheinsdorf | Irfersgrün |
Schönbrunn | Pechtelsgrün | |
Lengenfeld | Grün | Plohn |
Ortsname
Der Name für Waldkirchen ist selbsterklärend: eine Kirche im Wald. Noch heute befindet sich diese auf einem kleinen Bergsporn im Ort.
Geschichte
Waldkirchen entstand als typisches Waldhufendorf in der Zeit zwischen 1150 und 1230. Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1315. Im Mai 1525 beteiligten sich aufständische Bauern in der Nähe von Waldkirchen an den Aufständen, die als Bauernkrieg bezeichnet werden. Nach der Schlacht bei Frankenhausen kamen auch diese bäuerlichen Aufstände von Waldkirchen zum Erliegen und den Bauern wurde ein Strafgeld von bis zu 50 Gulden verhängt. 1693 ist im Ort erstmals der Anbau von Kartoffeln nachweisbar.[2]
Die Grundherrschaft über Waldkirchen lag ab dem 16. Jahrhundert anteilig bei den Rittergütern Netzschkau[3] und Mylau.[4] Waldkirchen kam im 16. Jahrhundert mit der Herrschaft Mylau an das kursächsische bzw. spätere königlich-sächsische Amt Plauen, dem der Ort bis 1856 unterstand.[5] 1856 wurde Waldkirchen dem Gerichtsamt Lengenfeld und 1875 der Amtshauptmannschaft Auerbach angegliedert.[6] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Waldkirchen im Jahr 1952 zum Kreis Reichenbach im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Reichenbach fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging.
Am 1. Januar 1999 wurden Waldkirchen und Schönbrunn in die benachbarte Stadt Lengenfeld (Vogtland) eingemeindet.[7]
Pfingsten 2015 feierte das Dorf sein 750. Jubiläum mit einem großen 3-tägigem Fest. Diese Fest bildete auch den Startpunkt für die seither alljährlich stattfindenden Waldkirchener Highlandgames. Dabei messen sich regionale Teams in den klassischen schottischen Sportarten.
Am 25. Oktober 2017 gewann Waldkirchen den 10. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ des Vogtlandkreis und erhielt ein eigenes Maskottchen. „Edwin“ soll an den Ehrenbürger und Verfasser der Ortschronik Edwin Schubert erinnern und zugleich eine Brücke in die Zukunft darstellen.
Öffentlicher Nahverkehr
Waldkirchen wird im ÖPNV von der zweistündlichen TaktBus-Linie 89 des Verkehrsverbunds Vogtland bedient. Diese verbindet den Ort mit Lengenfeld, Reichenbach und Mylau. Außerdem bietet sie in Lengenfeld Anschluss an die Vogtlandbahn nach Zwickau, den PlusBus nach Falkenstein und den TaktBus nach Plauen.
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche mit Teilen einer Trampeli-Orgel aus dem Jahre 1777[8]
- Als Pfaarkopf bezeichnetes, stark verwittertes Stein- bzw. Sühnekreuz vor dem Bürgerhaus
- Pfarrhaus von 1704 im Fachwerkbau mit doppelten Schiffchenkehlen im Gebälk
- Vermessungspunkt auf der Marienhöhe aus der Zeit der Königlich-Sächsische Triangulirung (1862 bis 1890)
Weblinks
- Waldkirchen (Lengenfeld) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Waldkirchen auf der Homepage der Stadt Lengenfeld (Vogtland)
- Waldkirchen im Geoportal Vogtlandkreis
- Waldkirchen - Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Waldkirchen auf der Webseite der Stadt Lengenfeld
- ↑ Darstellung des Ortsteils auf der Internetseite der Stadt Lengenfeld. Abgerufen am 5. Oktober 2016.
- ↑ Das Rittergut Netzschkau auf www.sachsens-schloesser.de
- ↑ Das Rittergut Mylau auf www.sachsens-schloesser.de
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Hrsg.: Statistisches Bundesamt
- ↑ Die Dorfkirche Waldkirchen auf der Webseite der Ev.-luth. Kirchgemeinde Waldkirchen-Irfersgrün