Wendsdorf
Wendsdorf Gemeinde Großhabersdorf Koordinaten: 49° 22′ 56″ N, 10° 48′ 37″ O
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Höhe: | 338 m ü. NHN |
Einwohner: | 85 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90613 |
Vorwahl: | 09105 |
Wendsdorf
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Wendsdorf (umgangssprachlich: „Wēsdoʳf“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Großhabersdorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt etwa drei Kilometer südlich von Großhabersdorf am Südhang des Flinerlesberges. Durch den Ort fließt der Weihersmühlbach, einem rechten Zufluss der Bibert, und das Clarsbacher Bächlein, der im Ort als rechter Zufluss in den Weihersmühlbach mündet. Im Südosten befindet sich der Sommerranken und der Wolfsgraben. Durch Wendsdorf führt die 1960 gebaute und 1973 ausgebaute Gemeindeverbindungsstraße nach Fernabrünst zur Kreisstraße FÜ 20 (1,8 km nordöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2410 bei Bürglein (1 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1379 als „Wensdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Namensgebung lässt auf eine Besiedelung durch die Wenden im 7. Jahrhundert schließen, was allerdings für Wendsdorf nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden kann.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wendsdorf neun Anwesen (fünf Höfe, ein Halbhof, eine Mühle, zwei Häuser). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Alle Anwesen hatten das Kastenamt Cadolzburg als Grundherrn.[4] 1792 ging das Fürstentum Ansbach – und damit auch Wendsdorf – in das Königreich Preußen über.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wendsdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Fernabrünst und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Fernabrünst zugeordnet.[5]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde Wendsdorf am 1. Januar 1972 in die Gemeinde Großhabersdorf eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 13: ehemalige Mühle
- Haus Nr. 18: Hofanlage
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 68 | 81 | 89 | 101 | 82 | 70 | 81 | 122 | 82 | 62 | 85 |
Häuser[6] | 13 | 16 | 16 | 15 | 11 | 13 | 15 | 34 | |||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Johannes (Bürglein) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Walburga (Großhabersdorf) gepfarrt.
Verkehr
Zum Schuljahresbeginn 1992 wurde die aus Dietenhofen kommende Schulbuslinie zur Staatlichen Realschule in Heilsbronn und dem Laurentius-Schulzentrum Neuendettelsau in die OVF-Buslinie 719 ab Großhabersdorf umgewandelt.
Zum Schuljahresbeginn 1996 kam mit der Buslinie 115 eine Verbindung zwischen der Großhabersdorfer Schule und dem Roßtaler Bahnhof über Schwaighausen hinzu. Die Linie wurde zu Beginn der Sommerferien im Juli 2006 eingestellt.
Abends und am Wochenende verkehrt ein Anrufsammeltaxi zum Bahnhof in Roßtal.
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Wendsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 962 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 172. Ebd. S. 228 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 188 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Wiensdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 386 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 103.
Weblinks
- Wendsdorf auf der Website grosshabersdorf.de
- Wendsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Wendsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Wendsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
- ↑ a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 103.
- ↑ Wendsdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 188.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 228.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 102 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1125 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).