Westerberg (Hüsede)

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Westerberg
Höhe 194,3 m ü. NHN [1]
Lage Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland[1]
Gebirge Wiehengebirge[A 1][1][2][3][4][5]
Dominanz 4,9 km → Holzhauser Berg (Osnabrücker Hügelland)[1]
Schartenhöhe 44,6 m ↓ Wasserscheide Hunte/Wierau östlich Rattinghausen[1]
Koordinaten 52° 18′ 12″ N, 8° 21′ 22″ OKoordinaten: 52° 18′ 12″ N, 8° 21′ 22″ O
Topo-Karte 1:25.000 (LGLN)
Westerberg (Hüsede) (Niedersachsen)
Typ Bergrücken
Gestein Sandstein, Tonstein etc.[A 2][6]
Alter des Gesteins Dogger, Malm[6]
Besonderheiten Reste einer Nike-Radarstellung

Der Westerberg ist ein 194,3 m ü. NHN hoher Berg im Wiehengebirge südwestlich von Bad Essen-Hüsede in Niedersachsen.[1]

Lage

Der bewaldete Westerberg ist Teil des langgestreckten und fast durchgängig bewaldeten Wiehengebirges. Westlich (Born) und östlich (Osterberg bzw. Friedeberg) finden sich auf dem Hauptkamm nicht weit entfernte Berge, die etwa ähnlich hoch wie der der Westerberg sind. Westlich des Westerbergs finden sich auf dem Hauptkamm des Wiehengebirges jedoch keine höheren Gipfel mehr. Nach Norden fällt der Berg in die Norddeutsche Tiefebene ab. Ungewöhnlich für einen Berg im westlichen Wiehengebirge ist seine Dominanz. Zwar ist bereits der Friedeberg kaum messbar niedriger, aber dennoch finden sich höhere Lagen erst rund 5 km südlich südlich am Holzhauser Berg im Osnabrücker Hügelland und ostwärts erst am Großen Kellenberg (Dominanz: rund 7 km) und Schwarzem Brink (Dominanz: rund 6 km), die beide zum Wiehengebirge zählen. Der Westerberg ist neben dem Heidbrink der einzige Berg im Wiehengebirge (Einteilung gem. Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands[2][3]) mit Bezugsberg außerhalb des Wiehengebirges hinsichtlich seiner Dominanz.

Vom Osterberg bzw. Friedeberg ist der Westerberg durch eine Döre mit Kreisstraße getrennt. Der Hüseder Mühlbach durchbricht hier den Hauptkamm nach Norden. Im Westen trennt der Westerberg die Döhre mit dem Durchbruch des Eielstädter Mühlenbachs, der nördlich die Gräfte der Burg Wittlage speist, vom Born. Die beiden genannten Bäche entwässern das Gebiet Richtung Hunte. Im Süden fällt der Berg zur Wierau bis auf etwa ab 192,8 m ü. NHN. Die Wierau zählt zum Flusssystem der Hase. Folglich verläuft in der Nähe des Gipfels die Weser-Ems-Wasserscheide.

Rund 5 km in westlicher Richtung auf dem Hauptkamm des Wiehengebirges liegt bei Bad Essen-Wehrendorf das niedrigere aber gleichnamige Gipfelpaar Westerberg (156 m ü. NHN) und Osterberg (173 m ü. NHN).[1][7]

Ehemalige Nike-Radarstellung

Auf dem Gipfel befinden sich die Reste einer Radarstellung der niederländischen Streitkräfte. Erhalten sind die Reste einer Radarbrücke mit Auffahrtrampe, die die für das westliche Wiehengebirge ungewöhnliche Dominanz Richtung VRV im Osten künstlich steigert und den Blick über die Baumwipfel erlaubt. Von hier wurde für die nordwestlich von Bad Essen gelegene Nike-Raketenstellung im Kalten Krieg bis 1975 die Zielerfassung durch mobile Radartrupps durchgeführt. Dazu waren die Stellung auf dem Westerberg und die nahe von Schloss Ippenburg gelegene Feuerstellung per Kabel verbunden. Die Nike Stellung in Bad Essen war als konventionelle Stellung konzipiert; der Abschuss von Raketen mit atomaren Sprengköpfen war nicht vorgesehen.[8][9] Teile der Anlage werden heute durch die Jugendbegegnungsstätte „Wiehenhorst“ genutzt. Von der Feuerstellung sind Munitionsbunker erhalten.

Tourismus

Unweit südlich des Gipfels verlaufen der Wittekindsweg, der E11 und der Ems-Hase-Hunte-Else-Weg. Der Bad Essener Rundweg führt über den Gipfel. Am nördlichen Waldrand und am südlichen Gebirgsfuß verlaufen der DiVa Walk und der TERRA.Track Megalosaurus.[10]

Anmerkungen

  1. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.0 Bad Essener Höhen“ der übergeordneten Haupteinheit532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur GroßregionD36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
  2. Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Kalkstein, Tonstein, Mergelstein, Sandstein, Gips und örtlich Eisenerz; in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonstein, Schluffstein und Sandstein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Geodatenviewer Niedersachsen (Hinweise)
  2. a b Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
  3. a b Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
  4. Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
  5. Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
  6. a b Geologische Übersichtskarte 1:500 000. In: NIBIS Kartenserver. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, abgerufen im Januar 2022.
  7. Karten. In: NUMIS Das Niedersächsische Umweltportal. Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, abgerufen am 23. Januar 2022.
  8. André Winternitz: Nike-FlaRak-Stellung Bad Essen. In: rottenplaces.de Onlinemagazin. André Winternitz, 25. Januar 2011, abgerufen am 22. Januar 2022.
  9. Die Nike-FlaRak-Stellung Bad Essen (NL). In: Relikte.com. Manfred Tegge, abgerufen am 22. Januar 2022.
  10. Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.