Wikiup:Wiki 2030/Zyklus 3/Woche 1
Aufgabe Woche 1: Wie können unsere Communities und unsere Inhalte in einer sich verändernden Welt bedeutsam bleiben?
Wichtige Erkenntnisse
Das westliche Enzyklopädie-Modell ist nicht passend für das erhöhte Informationsbedürfnis aller Menschen, die lernen wollen.
Unsere ethnographische Forschung und Expertenbefragungen haben herausgefunden, dass bestehende und zukünftige Leser eine Plattform möchten, die über das gegenwärtige enzyklopädische Format und die west-zentrierten Normen der Wikipedia hinausgeht.[1] Laut Experten funktioniert das formale Bildungssystem in vielen Orten nicht sehr gut, besonders (aber nicht nur) in Schwellenländern. Menschen suchen nach neuen Lernmethoden, um ihre Herausforderungen mit Ressourcen und der Infrastruktur zu umgehen.[2] Wikipedia und die Schwesterprojekte sind in ihrer momentanen Form dafür vorgesehen, Webadressen für reichhaltiges Wissen zu sein. Viele Leser sind jedoch mehr daran interessiert, Antworten auf bestimmte Fragen zu bekommen.[3] Viele, die online nach Wissen suchen, möchten kurze, alleinstehende und/oder visuelle Beschäftigung mit dem Inhalt und dem Erwerb neuer Fähigkeiten.[3] Möglicherweise wird Wikipedias momentanes Modell der langen Form, der Ausführlichkeit und Textlastigkeit diesen sich ändernden Anforderungen nicht gerecht. Wikipedia hat noch keinen Raum für anderes pädagogisches Wissen.[4]
Das Teilen von Wissen hat weltweit immer stärker einen sozialen Aspekt.
Sowohl die ethnographische Forschung als auch die Bekanntheits- und Nutzungs-Studie zeigen, dass Jugendliche, durch Smartphones, Informationen auf neue Art und Weise suchen und teilen. Hierbei handelt es sich um die neueste Gruppe, die wir erreichen möchten.[5] Sehr auf Social Media fixiert ziehen sie es vor Information auf Plattformen zu teilen und zu diskutieren, die sie schon benutzen.[6] Neue Trends zeichnen sich ab. Für viele Jugendliche ist das Fragen von Freunden und Netzwerken nach Informationen über Apps gleichwertig zu einem persönlichen Fragen, nur schneller und weitreichender.[6] Misstrauen und Skepsis sind so weitverbreitet, dass verlässliche Quellen häufig abgelehnt werden. Jugendliche vertrauen zunehmend einzelnen in ihren Netzwerken, von denen sie Urteilsvermögen und intellektuelle Redlichkeit respektieren, anstelle von traditionell "redlichen" Institutionen.[3] Diese Veränderungen bedrohen vielleicht Wikipedias Bedeutung für eine große Anzahl an Menschen.
Wichtige Erkenntnisse als Geschichten
Verschiedene Denkweisen arbeiten auf unterschiedliche Weise. Es gibt Leute, die es besser finden, sich mit diesen Herausforderungen über persönliche Geschichten zu beschäftigen. Hinweis: Es handelt sich um erfundene Personen, basierend auf den Forschungsergebnissen.
Michael und Annisa sind zwei Teenager aus verschiedenen Kontinenten, mit unterschiedlichen Lebensgewohnheiten |
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Michael ist ein Teenager aus Washington, D.C. Er und seine Freunde haben Smartphones, mit denen sie sich kontaktieren, Inhalte teilen und Sachen nachschauen, die sie für die Schule brauchen. Michael und seine Freunde wissen zwar, dass es die Wikipedia gibt, sie benutzen sie aber deutlich seltener als ihre Eltern (46% lesen sie wöchentlich oder seltener, bei den Eltern sind es 72%).[7] Wenn sie in die Wikipedia schauen, dann um ein bestimmtes Thema zu suchen (41% der Zeit) oder um Hilfe beim Lernen zu bekommen (23% der Zeit). Zu seinen drei wichtigsten Webseiten gehört YouTube. Er erinnert sich nicht an die Zeit ohne Social Media, er und seine Freunde sind immer online über ihre Smartphones.[8] “Facebook ist für alte Leute”, Michael interagiert und teilt Inhalte am liebsten über SnapChat. Informationen bekommt er über verschiedene Geräte, über den PC und Siri auf seinem Phone oder über Amazon Echo im Wohnzimmer. Wie seine Eltern schätzt Michael Inhalt, der nützlich ist. Die Aspekte hohe Qualität, freie oder neutrale Inhalte sind weniger wichtig.[7] |
Annisa ist ein 15-jähriges Mädchen aus Bandung in Indonesien. Sie stammt aus einer wohlhabenden Familie und schätzt sich glücklich, ein Smartphone zu haben (wie 21% der Bevölkerung[9]). Ihre Familie hat keinen PC, deshalb sucht sie nach Informationen, die sie für die Schule benötigt, auf ihrem Smartphone. Am häufigsten benutzt sie dies jedoch für WhatsApp, um ihre Freunde zu kontaktieren und mit ihnen in ihrer Sprache Informationen zu teilen. Ihre Familie und ihre Freunde sind stark miteinander verbunden, ihr Smartphone ist nur eine Erweiterung davon. Sie vertraut den Informationen, die sie von Freunden bekommt und denjenigen, denen sie folgt. Manchmal benutzt sie Suchergebnisse von Wikipedia in englischer Sprache, sie weiß aber nicht, dass diese von Wikipedia kommen. Sie und ihre Freunde teilen Informationsschnipsel, die in ihr Smartphone passen und ihnen genau die Information geben, die sie benötigen. Sie sucht nicht im Internet um neue Sachen zu entdecken. |
Einzelnachweise
- ↑ Strategischer Salon mit Technologiexperten in Nairobi, Kenia am 29. Mai 2017
- ↑ Zusammenfassung von 58 Experten (Juni 2017) Zeile 24 bis 33
- ↑ a b c Ergebnisse der indonesischen Forschung aus Mai 2017
- ↑ Zusammenfassung von 58 Experten (Juni 2017) Zeile 9f, 35
- ↑ Wikimedia Polska Strategie-Dinner - Warschau 5. Juni 2017
- ↑ a b Zusammenfassung von 58 Experten (Juni 2017) Zeile 4f, 7, 9
- ↑ a b |Awareness, Attitudes, and Usage research - US (Mai 2017) - vorläufige Version, die vollständige Version kommt im Juli
- ↑ Top 10 Gen Z and iGen Questions Answered
- ↑ w:en:List of countries by smartphone penetration