Wilde Herzen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
Deutscher Titel Wilde Herzen
Originaltitel Les Roseaux sauvages
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie André Téchiné
Drehbuch Olivier Massart, Gilles Taurand
Produktion Alain Sarde, Georges Benayoun
Musik Chubby Checker
Kamera Jeanne Lapoirie
Schnitt Martine Giordano
Besetzung

Wilde Herzen (Originaltitel: Les Roseaux sauvages) ist ein preisgekrönter Coming-of-Age-Film des französischen Regisseurs André Téchiné aus dem Jahr 1994.

Handlung

Der Film erzählt vom Erwachsenwerden in Frankreich, zur Zeit des Algerienkrieges, Anfang der 1960er Jahre. Dem Internatsschüler Serge, einem Bauernsohn, dessen Bruder in den Krieg muss, von François, einem verträumten Bücherwurm, von Henri, einem aufsässigen Algerienfranzosen und von Maïté, der extern wohnenden Tochter einer psychisch labilen sozialistischen Lehrerin. Die Freundschaft zwischen François und Maïté bleibt platonisch; François jedoch entdeckt seine Liebe zu Serge. Gemeinsam erleben sie, am idyllischen Ufer der Garonne, die letzten Tage ihrer Schulzeit und versuchen mit ihren Problemen sexueller, schulischer und politischer Natur klarzukommen.[2]

Hintergrund

Die ursprüngliche, einstündige Version des Films drehte Téchiné unter dem Titel Le Chêne et le Roseau (dt. Titel: Der Neue) für die Arte-Reihe Tous les garçons et les filles de leur âge …. Für diese Serie hatte der Fernsehkanal verschiedene Regisseure (neben Téchiné unter anderem Chantal Akerman, Olivier Assayas, Claire Denis und Cédric Kahn) aufgerufen, Filme über die Zeit ihrer Jugend zu drehen.

Kritiken

Der Filmdienst feierte Téchinés Film in seiner zeitgenössischen Kritik als ein „autobiografisch-authentisches Zeit-, Milieu- und Generationsporträt, das sich jeder Sentimentalität enthält“. Wilde Herzen überzeuge durch seine „sparsame, aber eindringliche Inszenierung, seine präzisen Charakterzeichnungen und die intensive schauspielerische Interpretation.“[3]

Das Lexikon des internationalen Films kommentiert: "Vor dem Hintergrund des französisch-algerischen Krieges erleben 1962 vier Jugendliche aus der südwestlichen Provinz Frankreichs die schmerzliche Suche nach politischer, sexueller und beruflicher Identität an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Ein autobiografisch-authentisches Zeit-, Milieu- und Generationsporträt, das sich jeder Sentimentalität enthält. Der Film überzeugt durch seine sparsame, aber eindringliche Inszenierung, seine präzisen Charakterzeichnungen und die intensive schauspielerische Interpretation."[4]

Auszeichnungen

Wilde Herzen wurde 1995 mit mehreren Preisen bei der César-Verleihung bedacht. Er wurde als bester Film ausgezeichnet; André Téchiné bekam den César als bester Regisseur sowie, zusammen mit Olivier Massart und Gilles Taurand, den Preis für das beste Drehbuch. Élodie Bouchez wurde als beste Nachwuchsdarstellerin geehrt. Stéphane Rideau, Gaël Morel und Frédéric Gorny waren für die Auszeichnung als beste Nachwuchsdarsteller und Michèle Moretti in der Kategorie beste Nebendarstellerin nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Wilde Herzen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2014 (PDF; Prüf­nummer: 72 613 V).
  2. vgl. Wilde Herzen auf kino.de
  3. Wilde Herzen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Wilde Herzen. Abgerufen am 26. August 2022.