Wittmoldt

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Wappen Deutschlandkarte
Wittmoldt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wittmoldt hervorgehoben

Koordinaten: 54° 10′ N, 10° 21′ O

Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Amt: Großer Plöner See
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 5,71 km2
Einwohner: 166 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24306
Vorwahl: 04522
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 089
Adresse der Amtsverwaltung: Heinrich-Rieper-Straße 8
24306 Plön
Website: www.wittmoldt.de
Bürgermeister: Gerold Fahrenkrog (WGW)
Lage der Gemeinde Wittmoldt im Kreis Plön
Ascheberg (Holstein)BarmissenBarsbekBehrensdorf (Ostsee)BelauBendfeldBlekendorfBokseeBönebüttelBösdorfBothkampBrodersdorfDannauDersauDobersdorfDörnickFahrenFargau-PratjauFiefbergenGiekauGrebinGroßbarkauGroßharrieHeikendorfHelmstorfHögsdorfHohenfeldeHöhndorfHohwacht (Ostsee)HonigseeKalübbeKirchbarkauKirchnüchelKlampKlein BarkauKletkampKöhnKrokauKrummbekKührenLaboeLammershagenLebradeLehmkuhlenLöptinLütjenburgLutterbekMartensradeMönkebergMuchelnNehmtenNettelseePankerPassadePlönPohnsdorfPostfeldPrasdorfPreetzProbsteierhagenRantzauRastorfRathjensdorfRendswührenRuhwinkelSchellhornSchillsdorfSchlesenSchönberg (Holstein)SchönkirchenSchwartbuckSchwentinentalSelentStakendorfSteinStolpeStoltenbergTasdorfTröndelWahlstorfWankendorfWarnauWendtorfWischWittmoldtKarte
Über dieses Bild

Wittmoldt ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Zum Gemeindegebiet gehören die Güter Wittmoldt und Güsdorf sowie die Ortsteile Eichhorst und Wittmoldt Siedlung.[2]

Geografie, Verkehr und Wirtschaft

Wittmoldt liegt an der Schwentine etwa 3 km westlich von Plön. Am östlichen Rand des Gemeindegebietes verläuft die Bundesstraße 76. Außerdem führen die Europäischen Fernwanderwege E1 und E6 durch Wittmoldt.

Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt, 78 % der Gemeindefläche sind Landwirtschaftsfläche, weitere 17 % Wald- und Wasserflächen.[3] Im Gebiet der Güsdorfer Teiche (seit 1993 im Besitz der Marius-Böger-Stiftung) liegt mit 392 Brutpaaren (2012) das größte Binnenland-Brutgebiet des Kormorans in Schleswig-Holstein.[4]

In Wittmoldt gibt es mehrere landwirtschaftliche Betriebe für Milchwirtschaft und Ackerbau, einen Landmaschinenbetrieb sowie ein Ausbildungsgestüt des ehemaligen Weltklassespringreiters Peter Luther.

Geschichte

Herrenhaus auf Gut Wittmoldt
Herrenhaus auf Gut Wittmoldt (erbaut 1895/96)
Datei:Herrenhaus Güsdorf.jpg
Herrenhaus Hof Güsdorf (erbaut 1928)

Wittmoldt wurde 1281[5] zuerst als „Wotmolte“ urkundlich erwähnt. Der Name ist altpolabischen Ursprungs und bezieht sich auf die „Tiefe im Fluss“.[6]

Von der früheren Wittmoldter Waldglasherstellung sind heute Reste in der norddeutschen Glassammlung im Museum des Kreises Plön erhalten.

Die Gutshöfe Wittmoldt und Güsdorf stammen in ihrer heutigen Form aus der Zeit um 1800. Die ehemalige Meierei auf Gut Wittmoldt wurde ca. 1780 erbaut, das Torhaus 1808 und das Gutshaus 1895, während das Gutshaus Güsdorf 1928 errichtet wurde. Die ehemalige Landarbeitersiedlung mit Backsteinfachwerkkaten, die heute den Ortskern von Wittmoldt ausmacht, wurde ebenfalls um 1800 gebaut.[7] Vermutlich prominentester Gast auf dem Gut Wittmoldt war, nach seiner Entlassung aus der Festungshaft in Olmütz, für einige Tage der Marquis de La Fayette.[8] Später hielt sich die norddeutsche Zeichnerin und Kinderbuchautorin Fanny von Bernstorff auch auf Gut Wittmoldt auf.

Der Gutshof Wittmoldt lag ursprünglich auf einer Insel. Um 1750 wurde eine feste Verbindung zum Ufer erstellt, da der Plöner Herzog alle Inseln in den Seen als Eigentum für sich beanspruchte. Erst seit dem Bau der Chaussee von Preetz nach Plön ist Wittmoldt auch landseitig erschlossen: Bis 1863/64 war die Fähre von der Gutsinsel nach Dörnick die einzige Verkehrsverbindung.[7] Die heutige Verbindungsstraße wurde Mitte der 1960er Jahre asphaltiert.[5]

1891 kaufte Friedrich Gustav von Bülow das Gut Wittmoldt für seinen Sohn Gustav, der 1895 das heute noch bestehende Gutshaus im Stile des Historismus bauen ließ.[5] Der Besitz wird in heute zum therapeutischen Reiten und für Gästehäuser genutzt.[9]

Wittmoldt verfügte bis 1969 über eine Dorfschule, deren Struktur und Abläufe als Beispiel für eine Zwergschule von ihrem letzten Lehrer dokumentiert wurden.[10]

Die heutige Gemeinde Wittmoldt ging aus dem gleichnamigen Gutsbezirk hervor.[6] Dort waren bei der Volkszählung im Dezember 1910 156 Einwohner verzeichnet.[11]

Politik

Gemeindevertretung

Von den sieben Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WGW seit der Kommunalwahl 2013 vier Sitze und die SPD drei.

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Gold im Wellenschnitt erhöht geteilt. Oben ein silbernes Boot, unten eine grüne Glasflasche (Bocksbeutel) mit Siegel, begleitet von je zwei grünen Glassiegeln rechts und links.“[12]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Martin Becker, Gert Kaster, Christine Becker: Kulturlandschaft Holsteinische Schweiz. Wachholtz, Neumünster 2007, ISBN 3-529-02531-3.
  • Ulf Seefeldt: Schule Wittmoldt 1957–1969. Ed. Barkau, Großbarkau 1996, ISBN 3-928326-15-5
  • Alfons Galette: General Lafayette in Wittmoldt: ein Leben für die Freiheit. Sönksen, Plön 1989, ISBN 3-927875-21-X
  • Ulf Seefeldt: Eine Chronik von Wittmoldt. vervielf. Ms., Wittmoldt 1966 (neu herausgegeben und mit einem Nachwort versehen: Norderstedt: Books on Demand, 2021, ISBN 978-3-75434044-8)
  • Deert Lafrenz: Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. 2. Aufl., Imhof, Petersberg 2015, ISBN 978-3-86568-971-9

Weblinks

Commons: Wittmoldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 10: Timmaspe - Ziethen. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2008, ISBN 978-3-926055-92-7, S. 341 (dnb.de [abgerufen am 9. August 2020]).
  3. Statistik Nord: Bodenflächen in Schleswig-Holstein und Hamburg am 31. Dezember 2008 nach Art der tatsächlichen Nutzung PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik-nord.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Richard Barthelme: "Leichte Beute für die Seeadler", Kieler Nachrichten, Ostholsteiner Zeitung vom 6. Juli 2013, S. 25
  5. a b c Seefeldt 1966
  6. a b Becker, Kaster und Becker 2007, S. 90
  7. a b Becker, Kaster und Becker 2007, S. 91
  8. Galette 1989
  9. Historie Gut Wittmoldt. Abgerufen am 25. Juni 2017.
  10. Seefeldt 1996
  11. Gemeindeverzeichnis 1900 online
  12. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein