Martensrade
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 54° 17′ N, 10° 24′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Plön | |
Amt: | Selent/Schlesen | |
Höhe: | 75 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,54 km2 | |
Einwohner: | 958 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24238 | |
Vorwahl: | 04384 | |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 57 050 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kieler Straße 18 24238 Selent | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Ulrike Raabe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Martensrade im Kreis Plön | ||
Martensrade ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Brook, Ellhornsberg, Fuhlenbrügge, Grabensee, Grebinsrade, Haferklinten, Hohenklampen, Hummel, Klinten, Kollstedt, Lohbek, Marienhorst, Martensrade, Plus, Rögen, Rüfrade, Schien, Speckeln, Stellböken, Windberg, Wittenberg und Wittenberger Passau sowie das Gut Wittenberg liegen im Gemeindegebiet.[2]
Geografie und Verkehr
Martensrade liegt südlich vom Selenter See an der Bundesstraße 202. Im Süden liegt das Naturschutzgebiet Gödfeldteich. Von 1910 bis 1930 war Martensrade Bahnstation der Kleinbahn Kirchbarkau–Preetz–Lütjenburg, von 1910 bis 1938 war in Stellböken eine Bahnstation dieser Bahn.
Politik
Gemeindevertretung
Von den elf Sitzen der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sechs Sitze, die SPD vier und die Wählergemeinschaft WGM einen Sitz.
Wappen
Blasonierung: „Von Blau und einer roten Backsteinmauer durch einen nach oben gewellten, nach unten gezinnten silbernen Schrägbalken geteilt. Unten ein silberner Baumstumpf.“[3]
Wirtschaft
Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Überregional Bekanntheit erlangte Martensrade durch den Sitz der rechtsextremen Verlagsgruppe Lesen und Schenken von Dietmar Munier, die unter anderem die Wochenzeitung Der Schlesier sowie die Monatsmagazine Zuerst! und Deutsche Militärzeitschrift im deutschsprachigen Raum an Kiosken vertreibt.[4] Als Reaktion darauf wurde das Gemeinschaftshaus in Geschwister-Scholl-Haus umbenannt.[5][6]
Gut Wittenberg
Wittenberg wurde 1299 erstmals erwähnt. Das Gut befindet sich seit 1584 im Besitz der Familie Reventlow.
Persönlichkeiten
- Johannes Kunckel (* um 1630 in Wittenberg; † 20. März 1703), Alchimist und Glasmacher
- Detlev von Reventlow (* 28. Oktober 1712 auf Gut Altenhof; † 5. Dezember 1783 in Kiel), Wirklicher Geheimrath und Oberkammerherr, Gutsherr auf Wittenberg
- Heinrich von Reventlow (* 30. September 1763 in Kopenhagen; † 31. Januar 1848 in Kiel), Offizier und Gutsherr auf Wittenberg
- Heinrich von Reventlow (* 2. März 1796 in Schleswig; † 2. Juli 1842 in Hildesheim), Verwaltungsjurist und Erbherr auf Wittenberg
- Friedrich von Reventlou (* 16. Juli 1797 in Schleswig; † 24. April 1874 in Starzeddel, Mark Brandenburg), deutscher Staatsmann, Erbherr auf Wittenberg
- Ernst Christian von Reventlow (* 26. Juli 1799 in Schleswig; † 12. Februar 1873 auf Gut Farve), Gutsbesitzer und Politiker, Erbherr auf Wittenberg
- Christian Andreas Julius Reventlow (* 7. November 1807 auf Gut Kaltenhof; † 27. März 1845 in Bordesholm), Verwaltungsjurist, Erbherr auf Wittenberg
- Ernst Emil Kurt von Reventlow (* 18. November 1868 auf Wittenberg; † 12. Januar 1933 ebenda), Gutsherr auf Wittenberg, Klosterpropst zu Uetersen
- Detlev von Reventlow (* 23. Oktober 1876 in Wittenberg; † 1950 in Pronstorf), Verwaltungsjurist und Verbandsfunktionär, Landrat des Kreises Guben
- Sabine Schröder (* 29. November 1942 in Angermünde), SPD-Politikerin, Landtagsabgeordnete und Gemeindevertreterin
- Ursula Kähler (* 21. Januar 1944 in Höxter), SPD-Politikerin, Landtagsabgeordnete und Gemeindevertreterin
- Dietmar Munier (* 7. Februar 1954 in Hannover), Verleger, lebt in Martensrade und leitet dort den rechtsextremen Verlag Lesen und Schenken
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 6: Kronprinzenkoog - Mühlenrade. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-85-9, S. 268 (dnb.de [abgerufen am 29. Juli 2020]).
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Mareike Fuchs, Boris Rosenkranz: Rechter Verlag in Martensrade; Zapp-Medienmagazin, 12. September 2012. Online auf NDR.de (Memento vom 17. September 2012 im Internet Archive) und auf Youtube.
- ↑ Martensrade bekommt Geschwister-Scholl-Haus – Andreas Breitner: Ein ganzes Dorf zeigt Mut und Entschlossenheit gegen Rechtsextremismus; (Memento des Originals vom 12. September 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Pressemitteilung des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein, 9. September 2012
- ↑ Andreas Speit: Ein Dorf bezieht Stellung; taz, 10. September 2012