Wolfram Burgard

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Wolfram Burgard

Wolfram Burgard (* 8. Februar 1961 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Wissenschaftler der Informatik und Robotik. Er war Hochschullehrer an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und ist seit 2022 an der Technischen Universität Nürnberg tätig. Er ist durch seine Beiträge zur autonomen Robotik, insbesondere zum SLAM-Problem bekannt geworden.

Leben und Werk

Burgard wurde 1991 bei Armin Cremers an der Universität Bonn promoviert (Goal-Directed Forward Chaining for Logic Programs).[1] 1996 bis 1999 leitete er das Forschungslabor für autonome mobile Systeme an der Universität Bonn. 1997 setzten sie den ersten interaktiven mobilen Museumsführer Rhino im Deutschen Museum in München ein (gefolgt von Minerva im Smithsonian Museum of American History in Washington D.C. 1998). Er war von 1999 bis 2022 Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er die Leitung der Arbeitsgruppe für Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik innehatte und Sprecher des Centers (und vormaligen Exzellenzclusters) BrainLinks-BrainTools war.[2] Seit Februar 2022 ist er Gründungs-Chair des Department Engineering (Abteilung Ingenieurwesen) der Technischen Universität Nürnberg.[3]

Er entwickelte unter anderem Systeme für autonomes Fahren (so 2008 für Navigation in der komplexen Umgebung einer Parkgarage). 2012 war Burgard Gründungsmitglied der Open Source Robotics Foundation (OSRF), die sich virtuellen Testumgebungen und der Verbreitung des Robot Operating System (ROS) widmet.[4] Zudem wer als Vice President Automated Driving Technology/Machine Learning für das Toyota Research Institute tätig.[5]

Ehrungen und Mitgliedschaften

Im März 2009 wurde Burgard von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.[6] Seit 2012 ist er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[7] 2014 wurde er in die Leopoldina gewählt.[8] Er ist Fellow der AAAI. 2010 erhielt er einen Advanced Grant des European Research Council. Seit 2019 ist er Präsident der IEEE Robotics and Automation Society.[9] Er war Mitglied der Jury des Deutschen KI-Preises 2019 des Wirtschaftsmagazins Bilanz von Axel Springer SE.[10]

Literatur

  • Sebastian Thrun, Wolfram Burgard, Dieter Fox: Probabilistic Robotics (Intelligent Robotics and Autonomous Agents). MIT Press, 2005, ISBN 978-0-262-20162-9.
  • Howie M. Choset, Seth Hutchinson, Kevin M. Lynch, George Kantor, Wolfram Burgard, Lydia E. Kavraki, Sebastian Thrun: Principles of Robot Motion: Theory, Algorithms, and Implementations: Theory, Algorithms, and Implementation (Intelligent Robotics and Autonomous Agents). MIT Press, Cambridge, Mass. 2005, ISBN 978-0-262-03327-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfram Burgard im Mathematics Genealogy Project (englisch)Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. DFG - GEPRIS - EXC 1086: BrainLinks-BrainTools. Abgerufen am 14. März 2022.
  3. Department Engineering › Technische Universität Nürnberg. Abgerufen am 14. März 2022 (deutsch).
  4. Hans-Arthur Marsiske: Freie Robotik. Professor Wolfram Burgard über die Open-Source-Initiative „Robot Operating System“. In: c't. Magazin für Computer und Technik. Heise-Verlag, 15. Dezember 2012, abgerufen am 20. Juli 2020.
  5. Wolfram Burgard: Lebenslauf. (uni-freiburg.de [PDF]).
  6. Deutsche Forschungsgemeinschaft: Leibniz-Preise 2009: Elf neue Kundschafter der Wissenschaft. 4. Dezember 2008, archiviert vom Original am 10. Februar 2009; abgerufen am 16. Dezember 2008.
  7. Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Wolfram Burgard. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. Juli 2016.
  8. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Wolfram Burgard (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 07. Juni 2016.
  9. Ernennung RAS-Präsident 2019-2020
  10. Die Jury des Deutschen KI-Preises. Welt, 2. August 2019, abgerufen am 21. März 2020.