Yamaha RD 500 LC

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Yamaha
RD500.jpg
Yamaha RD 500 LC
Yamaha RD 500 LC
Hersteller Yamaha
Produktionszeitraum 1984 bis 1987
Klasse Motorrad
Bauart Supersportler
Motordaten
4 Zylinder, Zweitaktmotor
Hubraum (cm³) 499
Leistung (kW/PS) 65 / 88
Drehmoment (N m) 67
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 223
Getriebe Fußgeschaltetes Sechsganggetriebe, Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Antrieb Kettenantrieb mit offener Rollenkette
Bremsen Vorne: innenbelüftete Doppelscheibenbremse, Ø 267 mm
Hinten: innenbelüftete Scheibe, Ø 245 mm
Radstand (mm) 1375

Die Yamaha RD 500 LC war ein Motorrad des japanischen Herstellers Yamaha.

Geschichte

Nach dem Erfolg der Rennmotorräder mit der Bezeichnung „YZR 500“ entwickelte Yamaha die „RD 500 LC“ als damals einziges Serienmotorrad mit Vierzylinder-Zweitaktmotor. Vorbild war der Typ „OW61“[1], der in der Motorrad-Weltmeisterschaft 1982 mit dem neu entwickelten V4-Motor in der 500-cm³-Klasse von Kenny Roberts sr. eingesetzt wurde.

Bei ihrer Markteinführung war sie das stärkste Großserienmotorrad mit Zweitaktmotor; sie wurde erst Ende 1984 von der Suzuki RG 500 Gamma überboten. Der Preis war 1984 mit 11.188 DM angegeben.

Technik

Motor

Der Motor war als 50°-V-Motor mit zwei Kurbelwellen ausgelegt. Der Einlass nach dem 26-Millimetern-Vergaser für jedes Kurbelgehäuse wurde durch Membranventile gesteuert.[2]

An jedem der vier Zylinder befand sich im Auslasskanal eine von einem Stellmotor über Seilzüge drehbare Walze zur Steuerung des Abgasstroms. Dieses als „Yamaha Power Valve System“ (kurz YPVS) bezeichnete System wurde häufig zusammen mit der Typenbezeichnung der RD 500 verwendet und bewirkte eine Drehmomentsteigerung bei niedrigen Drehzahlen.[3]

Ein Elektrostarter war nicht vorgesehen – die RD 500 LC wurde klassisch mit einem Kickstarter angetreten.

Fahrwerk

Heckansicht der RD 500 LC

In den Exportmärkten setzte Yamaha einen Stahlrahmen aus Vierkantprofilen ein. Das zeittypisch kleine 16"-Vorderrad wurde von einer Teleskopgabel mit einem Standrohrdurchmesser von 37 mm geführt. Durch den Hydraulikdruck der vorderen Bremsanlage wurde eine sogenannte „Anti-Dive“-Einrichtung gesteuert, die das Eintauchen der Frontpartie beim Bremsen einschränken sollte.

Literatur

  • Michael Pfeiffer: Finale: RD 500 LC – Gruss von Kenny. In: Motorrad. Nr. 18, 2010, ISSN 0027-237X, S. 126–130.
  • Frank O. Hrachowy: Japanische Zweitakt-Motorräder. Die Straßenmodelle ab 250 ccm Hubraum. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-03539-3, Seiten 96–97. (Reihe Typenkompass)

Weblinks

Commons: Yamaha RD 500 LC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Michael Pfeiffer: Yamaha RD 500 LC. In: Finale. Motorrad online, 19. August 2010, abgerufen am 16. Dezember 2016: „Damit konnten sich auch normale Motorradfahrer fühlen wie King Kenny Roberts.“
  • Gerhard Eirich: Yamaha RD 500 LC. In: Gebrauchtberatung. MOTORRAD online, 9. September 1998, abgerufen am 16. Dezember 2016 (Die erwähnte „OW 71“ hat es nicht gegeben).

Einzelnachweise

  1. Revolution. Neu V4-Werksmaschine von Yamaha. In: Motorrad. Nr. 9. Motor Presse Stuttgart, Stuttgart 1982, S. 304–307 (http://www.motorradonline.de/sixcms/media.php/53/MRD09_1982_V4-Werksmaschine-von-Yamaha.pdf Online [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 16. Dezember 2016]).
  2. Technische Daten: Yamaha RD 500. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Yamaha RD 500 Bj. 1984, Yamaha YZF-R6 (VT: alt gegen neu). MOTORRAD online, 24. August 2004, ehemals im Original; abgerufen am 14. Dezember 2016: „Fortschritt ist eine andere Welt“
  3. Yamaha Technologie 1980: YPVS (Yamaha Power Valve System). In: Design Cafe. Yamaha, 15. April 2009, abgerufen am 16. Dezember 2016.