Zvi Hecker

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Jüdisches Gemeindezentrum Duisburg/Innenhafen
Jüdisches Gemeindezentrum Mülheim / Oberhausen, Duisburg, Bild 1
Jüdisches Gemeindezentrum Mülheim / Oberhausen, Duisburg, Bild 3

Zvi Tadeusz Hecker[1] (hebräisch צבי הקר; * 31. Mai 1931 in Krakau, Polen) ist ein polnisch-israelischer Architekt.

Leben

Heckers Familie floh 1939 nach Sibirien und ging 1941 nach Samarkand und entging so der nationalsozialistischen Judenverfolgung im besetzten Polen, sein Vater war Jurist, der Familie gehörte eine Bäckerei in Krakau.[2] Hecker studierte Architektur von 1949 bis 1950 am Polytechnikum Krakau und von 1950 bis 1954 am Technion (Institute of Technology) in Haifa sowie Malerei von 1955 bis 1957 an der Avni Academy in Tel Aviv. Von 1958 bis 1968 war er Partner im Büro von Alfred Neumann und von 1965 bis 1968 mit zusammen mit Eldar Sharon, einem der Söhne von Arieh Sharon. Er wirkte bei der Stadtplanung für Tel-Aviv, Montreal und Philadelphia mit. 1968 eröffnete er nach dem Tod Neumanns sein eigenes Architekturbüro. Er nahm seit 1959 Lehraufträge an mehreren Hochschulen weltweit wahr. Er war Mitglied der Association of Engineer and Architects in Israel und des Royal Architectural Instituts of Canada. Durch eine Reihe von Wettbewerbserfolgen (u. a. Bat Jam City Hall, Natanua City Hall, Military Camp im Negev) und durch seine frühen Bauten (u. a. Club Mediterranée Ahziv – 1960, Apartment-Building in Ramat Gan bei Tel Aviv – 1960/63, Synagoge im Negev – 1967/70 und City-Center Project in Montreal – 1969/71) wurde er bekannt und er führte danach viele internationale Projekte durch.

Seit 1991 hat er ein zusätzliches Büro in Berlin.

Architektur

Hecker spricht eine ungewöhnliche architektonische Sprache, die dem Dekonstruktivismus zugerechnet werden kann. Tragen seine Gebäude einerseits ihrer Funktion Rechnung, stellen sie sich andererseits als Skulpturen dar, die symbolisch aufgeladen sind und geometrischen Prinzipien und mathematischen Grundlagen folgen.

Werke

Zvi Hecker entwarf von 1958 an Verwaltungsgebäude und Einkaufszentren vor allem in Israel, aber auch in den Niederlanden, Kanada und im Iran. Eine Auswahl weiterer Werke:

Ferner nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil, u. a.:

und plante

Preise

Hecker erhielt für den Bau der Heinz-Galinski-Schule in Berlin 1995 den Deutschen Kritikerpreis für Architektur.

Literatur

  • Zvi Hecker, Sketches, Edited by Andres Lepik, Ostfildern 2012 ISBN 978-3-7757-3383-0
  • Zvi Hecker: The House of the Book. Fotografien: Hélène Binet. Black Door Publications, London 1997, ISBN 1-901033-15-5.
  • Zvi Hecker, K. Feireiss, H.-J. Commerell: Die Heinz-Galinski-Schule in Berlin. Wasmuth Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-8030-2503-6.
  • D. Fleischer: Morphology of Hecker's geometry. In: The Architectural Review. 165.1979, S. 358.
  • Antje Hansen: Hecker, Zvi. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 70, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023175-5, S. 520 f.

Weblinks

Commons: Zvi Hecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Publications - about Zvi Hecker - Zvi Hecker. Abgerufen am 1. Oktober 2020.
  2. Mladen Petrov: Forgiving architecture, Interview bei Eurobuild Central & Eastern Europe, Januar 2012