Stibiocolusit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juni 2018 um 14:51 Uhr durch imported>KompostBot(2899668) (Bot: http → https für mindat.org).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Stibiocolusit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 1991-043

Chemische Formel Cu26V2(Sb,Sn,As)6S32
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
2.CB.30 (8. Auflage: II/C.10)
03.01.01.04
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol 43m
Raumgruppe P43n
Gitterparameter a = 10,705 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 1 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4 bis 4,5
Dichte (g/cm3) 4,66
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe dunkelgrau
Strichfarbe grau
Transparenz opak
Glanz metallisch

Stibiocolusit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu26V2( Sb,Sn,As)6S32 und bildet bis zu 40 μm große rundliche Körner von dunkelgrauer Farbe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1992 von E.M. Spiridonov, A.S. Badalov und V.V. Kovachev in der Khayragatsch-Goldlagerstätte im Tschatkal- und Quramagebirge (östliches Usbekistan) sowie der Chelopech-Au-Cu-Mine bei Panagjurischte in Bulgarien gefunden. Sie benannten es nach der Ähnlichkeit zum Mineral Colusit sowie dem enthaltenen Element Antimon (lat. stibium).

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Stibiocolusit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Germanocolusit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Nekrasovit, Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Colusit, Germanit, Maikainit, Germanocolusit, Ovamboit und Nekrasovit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Colusit, Germanocolusit und Nekrasovit die Colusitgruppe, eine Untergruppe der Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y > 4.[1]

Bildung und Fundorte

Stibiocolusit bildet sich in goldhaltigen Quarz-Sulfid-Adern. Es ist vergesellschaftet mit Nekrasovit, Mawsonit, Luzonit, Enargit, Bornit und Goldfieldit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur drei Fundorte (Stand Juli 2010) bekannt. Neben den beiden Typlokalitäten fand man Stibiocolusit nur noch in der Nähe von Sapporo in Japan.[2]

Kristallstruktur

Stibiocolusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 10,705 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • E.M. Spiridonov, A.S. Badalov, V.V. Kovachev: Stibiocolusite, Cu26V2( Sb,Sn,As)6S32, A: new mineral. In: Doklady Akad. Nauk. 1992, 324, 2, S. 411–414 (russisch), Abstract in: John Jambor, .Edward Grew: New Mineral Names. In: American Mineralogist. 1994,79, S. 186–187 (pdf).

Weblinks