BHStB IIIa4

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BHStB/BHLB/SHS IIIa4
kkBB IIIa4
JDŽ/JŽ 189
BHStB IIIa4 im Jahr 1965 als JŽ 189-013 in Sarajevo
BHStB IIIa4 im Jahr 1965 als 189-013 in Sarajevo
Anzahl: 34
Hersteller: Lokomotivfabrik Krauss & Comp. Linz
Baujahr(e): 1885–1896[1]
Bauart: C1’t
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Kupplung: 9,234 m
Gesamtradstand: 6 m
Dienstmasse: 25,6 t
Reibungsmasse: 19,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Anfahrzugkraft: 49 kN
Kuppelraddurchmesser: 900 mm
Laufraddurchmesser: 650 mm
Zylinderdurchmesser: 290 mm
Kolbenhub: 450 mm
Kesselüberdruck: 12 atü
Rostfläche: 0,9 m²
Verdampfungsheizfläche: 58,2 m²
Tender: Stütztender
Wasservorrat: 2,7 m³
Brennstoffvorrat: 2 t

Die Reihe IIla4 waren Klose-Stütztenderlokomotiven mit drei Kuppelachsen und Klose-Lenkwerk in Bosnischer Spurweite der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB, ab 1895) und ihrer beiden teils parallel agierenden Vorgängerinnen, der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahn (BHStB, 1884 bis 1895) und der k. u. k. Bosnabahn (kkBB, 1879 bis 1895). Ähnliche Lokomotiven beschafften auch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen als Gattung III K.

Geschichte

BHStB IIIa4 203 (undatiert)

Für die Erschließung der auf Beschluss des Berliner Kongresses ab 1878 von Österreich besetzten Gebiete Bosniens und der Herzegowina entstanden Schmalspurbahnen mit 760 mm Spurweite, die wegen der schwierigen Geländeverhältnisse starke Steigungen und enge Bögen mit Radien bis zu 33 Meter aufwiesen. Dem ständig zunehmenden Verkehr waren die zweiachsigen Tenderlokomotiven mit der Zeit nicht mehr gewachsen. Die anspruchsvollen Streckenverhältnisse führten zur Entwicklung und Beschaffung von Lokomotiven mit Klose-Lenkachsen, die durch ihren guten Bogenlauf bestachen.

1885[1] entwickelte das Werk München der Firma Krauss & Co. eine Dreikuppler-Lokomotive mit einachsigem Stütztender für die Bosnabahn. Die im österreichischen Krauss-Werk in Linz gebaute Maschine bewährte sich und Krauss & Comp. Linz lieferte von 1887 bis 1896 weitere 33 gleiche Fahrzeuge an die Bosnabahn und die BHStB.

Technische Merkmale

Die Typenskizze zeigt den komplizierten Mechanismus des Klose-Lenkwerks.

Die Maschinen hatten einen Außenrahmen und Innenzylinder mit außen liegenden Schieberkästen für die Stephenson-Steuerung. Die radiale Einstellung der ersten und der dritten Kuppelachse erfolgte über den Stütztender, der auch den Kohlebunker trug. Die Wasservorräte wurden in seitlichen Kästen aufgenommen.

Die beiden äußeren der drei gekuppelten Achsen waren als Klose-Lenkachsen ausgebildet. Sie wurden durch die Bewegungen des einachsigen Klose-Stütztenders, der sich um einen Zapfen vor der Feuerbüchse drehte, über ein Hebelwerk radial eingestellt. Dadurch ergab sich eine gute Bogenläufigkeit (zeitgenössisch Kurvenläufigkeit) der Lokomotive. Die durch die Radialeinstellung der beiden äußeren Radsätze bedingte Verlängerung und Verkürzung der Kuppelstange erfolgte über einen sogenannten Differentialkopf. Er befand sich über der mittleren Kuppelachse und war mit einem Parallelogrammlenker mit den Achslagern der Lenkachsen verbunden. Je nach Drehbewegung der Lenkachsen veränderte sich der Winkel des Differentialkopfs, wodurch sich die passende Länge der Kuppelstange ergab.

Trotz des vielteiligen Trieb- und Laufwerkes haben sich die Lokomotiven gut bewährt, so dass weitere Lokomotiven mit Klose-Lenkachsen bestellt wurden.

Lokomotivliste

Baujahr Hersteller kkBB-
Nummer
BHStB[2]-Nr.
bis 1895
BHStB[3]-Nr. ab 1895
BHLB[4]-Nr. ab 1908
SHS-Nr. ab 1918
JDŽ-Nr.
ab 1933
Bemerkungen
1885 Krauss Linz 21 201 189-001 1919–1920 Usoratalbahn
1887 Krauss Linz 22 202 189-002 ab 1949 Slovenske Konjice
23 203 189-003 1919–1920 Usoratalbahn
24 204 189-004
25 205 189-005
1888 Krauss Linz 4, dann 31 206 ausrangiert vor 1933
26 207 189-007 Eisenhütte Zenica, dann Elektrobosna Jajce
1889 Krauss Linz 27 208 189-008
28 209 189-009 Eisenhütte Zenica
5, dann 32 210 189-010
1890 Krauss Linz 29 211 189-011 Bergwerk Kakanj
1891 Krauss Linz 30 212 189-012
31 213 189-013 1919–1920 Usoratalbahn
32 214 189-014
1892 Krauss Linz 33 215 189-015
34 216 189-016 ab 1954 Wasserkraftwerk Jablanica
33 217 189-017 1919–1920 Usoratalbahn
34 218 189-018 ausrangiert vor 1945
1893 Krauss Linz 35 219 189-019 PDI Sebešić, Bila Nova
36 220 189-020
37 221 189-021 PDI Janj
35 222 189-022
36 223 189-023
37 224 189-024
38 225 189-025
39 226 189-026
1894 Krauss Linz 38 227 189-027
1895 Krauss Linz 228 189-028
229 189-029
1896 Krauss Linz 230 189-030
231 189-031 ab 1958 Bergwerk Kakanj
232 189-032
233 189-033
234 189-006

Quellen

Anmerkungen

  1. a b Nach Lehmann wurde die erste Maschine 1884 geliefert.
  2. Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahn
  3. Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen
  4. Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen