Steinhorst (Lauenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2021 um 05:13 Uhr durch imported>Van.ike(1601404) (→‎Persönlichkeiten: Joachim von Schwarzkopf).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wappen Deutschlandkarte
Steinhorst (Lauenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinhorst hervorgehoben

Koordinaten: 53° 43′ N, 10° 29′ O

Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Sandesneben-Nusse
Höhe: 60 m ü. NHN
Fläche: 16,29 km2
Einwohner: 571 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23847
Vorwahl: 04536
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 122
Adresse der Amtsverwaltung: Am Amtsgraben 4
23898 Sandesneben
Website: www.amt-sandesneben-nusse.de
Bürgermeister: Horst Wardius
Lage der Gemeinde Steinhorst im Kreis Herzogtum Lauenburg
HamburgMecklenburg-VorpommernNiedersachsenKreis SegebergKreis StormarnLübeckLübeckAlbsfeldeAlt MöllnAumühleBäkBälauBasedow (Lauenburg)BasthorstBehlendorfBerkenthinBesenthalBliestorfBliestorfBörnsenBorstorfBreitenfeldeBröthenBrunsmarkBrunstorfBuchholz (Herzogtum Lauenburg)BuchhorstBüchenDahmkerDalldorfDassendorfDüchelsdorfDuvenseeEinhausElmenhorst (Lauenburg)EscheburgFitzenFredeburgFuhlenhagenGeesthachtGiesensdorfGöldenitzGöttin (Lauenburg)Grabau (Lauenburg)GrambekGrinauGroß BodenGroß DisnackGroß DisnackGroß GrönauGroß PampauGroß SarauGroß SchenkenbergGrove (Schleswig-Holstein)GudowGülzow (Lauenburg)Güster (Lauenburg)Hamfelde (Lauenburg)HamwardeHarmsdorf (Lauenburg)Havekost (Lauenburg)HohenhornHollenbekHornbekHorst (Lauenburg)JuliusburgKankelauKasseburgKastorfKittlitzKlein PampauKlein ZecherKlempauKlinkradeKobergKöthel (Lauenburg)KollowKröppelshagen-FahrendorfKrüzenKrukow (Lauenburg)KrummesseKuddewördeKühsenKulpinLabenzLabenzLangenlehstenLangenlehstenLankauLanze (Lauenburg)Lauenburg/ElbeLehmradeLinauLüchow (Lauenburg)LütauMechowMöhnsenMöllnMühlenradeMüssenMustin (bei Ratzeburg)Niendorf bei BerkenthinNiendorf a. d. St.NussePantenPogeezPoggenseeRatzeburgRitzerauRömnitzRondeshagenRoseburgSachsenwaldSahmsSalem (Lauenburg)SandesnebenSchiphorstSchmilauSchnakenbekSchönberg (Lauenburg)SchretstakenSchürensöhlenSchulendorfSchwarzenbekSeedorf (Lauenburg)SiebenbäumenSiebeneichenSirksfeldeSierksradeSteinhorst (Lauenburg)SterleyStubben (Lauenburg)TalkauTramm (Lauenburg)WalksfeldeWangelauWentorf (Amt Sandesneben)Wentorf bei HamburgWiershopWitzeezeWohltorfWoltersdorf (Lauenburg)WorthZiethen (Lauenburg)Karte
Über dieses Bild

Steinhorst ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Mühlenbrook liegt im Gemeindegebiet.[2]

Geographie

Die Gemeindegröße beträgt rund 16 km². Davon sind 580 ha Wald und 820 ha landwirtschaftliche Flächen, die von zwei Kreisdomänen und einem landwirtschaftlichen Betrieb bestellt werden.

Im Wald befindet sich der Wehrensteich, der eine Fläche von 22 ha hat.

Geschichte

Im Jahre 1315 wurde Steinhorst das erste Mal urkundlich erwähnt. Nach der erfolglosen Belagerung Hamburgs im Jahr 1686, bei der der dänische König Christian V. scheiterte, die Hansestadt, die zu diesem Zeitpunkt genauso wie Steinhorst zu Schleswig-Holstein-Gottorf gehörte, zu unterwerfen entstand eine Kriegsschuld gegenüber dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf erkannte dabei Rüstungskosten in Höhe von 90.000 Reichstalern an. Diese Kriegskosten führten zum Verkauf des Amtes Steinhorst. Die Tilgung erfolgte nicht termingerecht, Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg forderte allerdings die sofortige Rückzahlung. Am 7. August 1691 kam es in Hamburg zu einem Vergleich bei dem Magnus von Wedderkop die Seite von Holstein-Gottorf vertrat und Weipart Ludwig von Fabrice die Seite von Braunschweig-Lüneburg. Dabei einigte man sich darauf eine reduzierte Schuld von 70.000 Reichstaler auf dem Kieler Umschlag 1692 zu begleichen. Da Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf war nicht in der Lage die Schuld aufzubringen, erwarb Magnus von Wedderkop am 2. Dezember 1691 das Amt Steinhorst mit allen Dörfern. Nachdem Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg nochmals gedroht hatte, das Amt Steinhorst zu occupiren, beglich Magnus von Wedderkop die Schuld. Dies wurde am 17. Februar 1692 in Hamburg quittiert. 1739 gab sein Sohn Gottfried von Wedderkop Steinhorst wieder auf. Im Jahre 1928 wurde Steinhorst selbständige Landgemeinde.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein golden bewehrter, golden bekrönter halber roter Löwe.“[3]

Kultur

Im Ortsgebiet gibt es das Museum „Vergessene Arbeit“.[4]

Gut Steinhorst

Das Herrenhaus Steinhorst von 1721/22, ein großer, in Backstein aufgeführter Barockbau mit Walmdach, gilt als eines der schönsten Barockgebäude im Lande. Die Entwürfe zu diesem Bau stammten von dem bedeutenden Architekten Johannes Nicolaus Kuhn, der vor allem für seine zahlreichen Werke in Hamburg bekannt ist.

Da das Gut auf der Grenze zwischen Lauenburg und Stormarn lag, verursachte es von 1737 bis 1739 einen Streit zwischen Georg II., dem König von Großbritannien und Herzog von Hannover, und Christian VI. von Dänemark, die beide Besitzansprüche erhoben und bei denen der ehemalige Eigentümer des Guts Schulden hatte. Während der Verhandlungen wurde Steinhorst auf Veranlassung des dänischen Gesandten in Hamburg Christian August von Johnn (1688–1764) besetzt, woraufhin Georg II. hannoversche Truppen angreifen ließ, die den dänischen Besetzern überlegen waren und sie vertreiben konnten.

Persönlichkeiten

  • Joachim von Schwarzkopf (1766–1806), Jurist, Historiker und Diplomat im Dienste des Kurfürstentums Hannover
  • Karl Kien (1869–1943), Buchbinder und Politiker (DNVP)
  • Kai Meyn (1872–1940), Offizier, zuletzt Generalmajor

Weblinks

Commons: Steinhorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 202 (dnb.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  4. Museumswebsite