Bernlohe (Roth)

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Bernlohe
Stadt Roth
Koordinaten: 49° 12′ 3″ N, 11° 3′ 2″ O
Höhe: 340–387 m ü. NHN
Fläche: 3,78 km²[1]
Einwohner: 704 (2. Jan. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09172
Bernlohe von Westen

Bernlohe (umgangssprachlich: Bäʳnlou[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Kirchdorf liegt etwa sechs Kilometer südöstlich von Roth am östlichen Hang des Rednitztales. Unmittelbar im Osten beginnen ausgedehnte Waldgebiete („Birkach“, „Hölle“, „Bernloher Wald“). Südlich des Ortes mündet der Wernsbach von rechts in die Rednitz. Die Kreisstraße RH 6 verläuft an Oberheckenhofen vorbei nach Georgensgmünd zur Staatsstraße 2224 (2,6 km südwestlich) bzw. nach Barnsdorf (2,3 km nordöstlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Petersgmünd (2,5 km südwestlich).[4]

Geschichte

Möglicherweise war die Gegend schon in der Bronzezeit (um 2000 vor Chr.) besiedelt. Einen Hinweis darauf gibt ein eingeebnetes Hügelgrab mit zwei darin befindlichen Bronzeringen, das 1950 entdeckt wurde.[5]

Aus einer auf ca. 1190 zu datierenden Lehenurkunde des Bamberger Domkapitels, die das Amt Roth beschreibt, geht hervor, dass auch dieser Ort im Gebiet dieses Amtes gelegen hat.[6] Die Landeshoheit übten Abenberger Grafen aus, die das Amt als erbliches Lehen erhalten hatten. Der Ort selbst wurde 1215 in der Urbar des Marschalls von Pappenheim als „Bernloch“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort „lôch“ ist die mittelhochdeutsche Bezeichnung für einen Lohwald, einen lichten, ausgeholzten Wald, das Bestimmungswort ist der Bär.[7]

Nach den Pappenheimern übernahmen Nürnberger Patrizierfamilien (Behaim, Mendel und Pömer), das St.-Klara-Kloster zu Nürnberg und das Adelsgeschlecht Redwitz die Grundherrschaft. Die Landeshoheit ging auf die Burggrafschaft Nürnberg über, die Rechtsnachfolger der Abenberger Grafen waren.[5] Im Urbar für das burggräfliche Amt Roth, das ca. 1360 aufgestellt wurde, wurden für „Pernloch“ 1 Hube, 5 Lehen, 1 Halblehen und 1 Mühle verzeichnet. Im Urbar des nunmehr markgräflichen Amtes Roth von 1434 wurden 2 Eineinhalbgüter, 2 Güter, 1 Gütlein, 3 halbe Güter und 1 Mühle aufgeführt.[8] Im 16-Punkte-Bericht von 1608 sind für Bernlohe 11 Anwesen verzeichnet (6 Bauernhöfe, 3 Güter, 1 Mühle, 1 Hirtenhaus).[5] Laut den Oberamtsbeschreibungen des Jahres 1732 von Johann Georg Vetter gab es in Bernlohe 15 Anwesen (6 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 3 Gütlein, 3 Häuslein, 1 Mühle, 1 Hirtenhaus).[8] Während der ganzen markgräflichen Zeit war das Kastenamt Roth alleiniger Grundherr im Ort.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bernlohe 14 Anwesen (5 Ganzhöfe, 1 Ganzhof mit Mahlmühle, 1 Halbhof, 3 Gütlein, 2 Leerhäuser, 2 halbe Leerhäuser) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Roth.[9] 1799 gab es im Ort weiterhin 14 Anwesen.[10]

1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Georgensgmünd gebildet, zu dem Bernlohe gehörte.[11] 1811 entstand die Ruralgemeinde Bernlohe. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pleinfeld (1858 in Landgericht Roth umbenannt) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Spalt (1919 in Finanzamt Spalt umbenannt). Ab 1862 gehörte Bernlohe zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Roth (1879 in Amtsgericht Roth umbenannt), seit 1970 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig. 1932 wurde das Finanzamt Spalt aufgelöst. Seitdem gehört Bernlohe zum Sprengel des Finanzamtes Schwabach.[12] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,783 km².[1]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Bernlohe am 1. Juli 1971 nach Roth eingemeindet.[13]

Baudenkmäler

  • Bernloher Hauptstr. 7: Bauernhaus
  • Bernloher Hauptstr. 9: Gasthaus und Bauernhaus
  • Bernloher Hauptstr. 12: Ehemaliges Bauernhaus
  • Bernloher Hauptstr. 14: Dazugehörige Fachwerkscheune
  • Tulpenweg 1: Bauernhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987 2013 2018
Einwohner 103 122 141 134 133 131 129 118 113 119 105 142 148 156 138 126 129 140 175 237 242 235 283 311 588 673 704
Häuser[14] 22 19 22 24 25 24 36 57 179
Quelle [11] [15] [16] [16] [17] [16] [18] [16] [16] [19] [16] [16] [20] [16] [16] [16] [21] [16] [16] [16] [22] [16] [1] [23] [24] [2]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Zu Unserer Lieben Frau gepfarrt.

Literatur

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  • Georg Paul Hönn: Bernlohe. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 317 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Bernlohe (Roth) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c
  2. a b Bernlohe
  3. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 10. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bęɘnlǫu.
  4. Bernlohe im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. a b c W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 252.
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 151.
  7. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 10 f.
  8. a b F. Eigler: Schwabach, S. 167.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 384.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 363.
  11. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat).
    Hiernach gehörte Bernlohe zum Steuerdistrikt Wallesau.
  12. F. Eigler: Schwabach, S. 468.
  13. Der BibISBN-Eintrag [[Vorlage:BibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.]] ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen [{{fullurl:Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.|action=edit&section=new&preload=Vorlage%3ABibISBN%2FVorlage&nosummary=1}} <span title="Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird. (Seite nicht vorhanden)">neuen Eintrag] an.
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 215 (Digitalisat). Dort fälschlicherweise 160 Einwohner angegeben. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde im Jahr 1840 122 Einwohner.
  16. a b c d e f g h i j k l m n
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).