Swirskoje

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Mai 2022 um 17:30 Uhr durch imported>Georg0431(797064) (→‎Kirche: so).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Untergegangener Ort
Swirskoje
Soginten
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 22° 26′ OKoordinaten: 54° 30′ 18″ N, 22° 26′ 27″ O
Swirskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Swirskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Swirskoje, (russisch Свирское, deutsch Soginten) ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an der Kommunalstraße 27K-408 zwischen Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen/Tollmingen) (fünf Kilometer südlich) und Tschkalowo (Enzuhmen/Rodebach) (fünf Kilometer nordöstlich). Drei Kilometer südlich an dieser Straße befindet sich der Ort Dubowaja Roschtscha (Ballupönen/Wittigshöfen).

Geschichte

Soginten, zunächst auch Upidamischken genannt, war um 1780 ein meliertes Dorf, in dem eine Nassauerkolonie angesiedelt war.[1] Auch um 1820 wurde das Dorf als meliert bezeichnet.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Soginten namensgebend für einen neu gebildeten Amtsbezirk im Kreis Stallupönen.[3]

Im Oktober 1944 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und kam in der Folge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt er den russischen Namen Swirskoje und wurde dem Tschkalowski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[4] Swirskoje wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[6] 138
1871[6] 148
1885[7] 166
1905[8] 149
1910[9] 144
1933[10] 108
1939[11] 93

Amtsbezirk Soginten 1874–1945

Der Amtsbezirk Soginten wurde 1874 im Kreis Stallupönen eingerichtet.[3] Er bestand zunächst aus elf Landgemeinden.

Name Änderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Anderskehmen Andersgrund Bolschaja Dubrowka
Bugdszen Klimmen Malaja Dubrowka 1936 bis 1938: Bugdschen
Heygerey 1895 zu Bugdszen
Jurgeitschen Jürgenrode
Kischken
Kupsten 1938 mit Schepettschen zur neuen Gemeinde Hohenfried zusammengeschlossen
Mehlkinten
Rittigkeitschen Martinsort
Schepettschen 1938 mit Kupsten zur neuen Gemeinde Hohenfried zusammengeschlossen
Soginten Swirskoje
Urbszen Urfelde 1936 bis 1938: Urbschen

1935 wurden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt. Im Oktober 1944 umfasste der Amtsbezirk, nun im umbenannten Landkreis Ebenrode, die neun Gemeinden Andersgrund, Hohenfried, Jürgenrode, Kischken, Klimmen, Martinsort, Mehlkinten, Soginten und Urfelde. Diese sind sämtlich verlassen.

Kirche

Die aus dem Fürstentum Nassau stammenden Siedler hingen dem reformierten Glauben an und hatten seit 1772 in Soginten eine eigene Kirche. Nach der Unierung der evangelischen Kirchen im Jahr 1817 wurde diese in das evangelische Kirchspiel Enzuhmen integriert und gehörte um 1900 kurzzeitig auch zum evangelischen Kirchspiel Kassuben.

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 153.
  2. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Vierter Band, P-S, Halle 1823, S. 339.
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Soginten
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei) taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Stallupönen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Ebenrode. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.