Karpinskoje

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Siedlung
Karpinskoje
Oszeningken (Pfalzrode)

Карпинское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Oszeningken (bis 1936)
Oscheningken (1936–1938)
Pfalzrode (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 816 010
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 22° 28′ OKoordinaten: 54° 28′ 10″ N, 22° 28′ 10″ O
Karpinskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Karpinskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Karpinskoje (russisch Карпинское, deutsch Oszeningken/Oscheningken, Kreis Goldap, 1938–1945 Pfalzrode) ist eine Siedlung innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow im Rajon Nesterow. Das heutige Karpinskoje befindet sich allerdings an der Stelle des zwei Kilometer südwestlich gelegenen ehemaligen Ortes Pöwgallen/Pöwen, während das ehemalige Oszeningken/Pfalzrode verlassen ist.

Geographische Lage

Karpinskoje liegt eineinhalb Kilometer südöstlich von Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen/Tollmingen) und ist von dort über einen Fahrweg zu erreichen. Bis in die 1970er Jahre war Tschistyje Prudy die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Gołdap–Nesterow, die nach 1945 nur noch im russischen Abschnitt betrieben wurde und dann eingestellt wurde.

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Oszeningken (Oscheningken) kam bis 1938 noch einmal im Landkreis Darkehmen vor.

Geschichte

Das frühere Oszeningken im Landkreis Goldap war eine von 14 Gemeinden bzw. Gutsbezirken, die am 18. März 1874 den Amtsbezirk Tollmingkehmen (1938–1946 Tollmingen, heute russisch: Tschistyje Prudy) bildeten[1].

Im Jahre 1910 lebten hier 120 Einwohner[2], im Jahre 1933 waren es 111 und 1939 noch 107[3].

Am 17. September 1936 fand die Umbenennung Oszeningkens in sprachlicher Anpassung als „Oscheningken“ statt, doch folgte bereits zum 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) die Umbenennung in „Pfalzrode“. Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt er die russische Bezeichnung Karpinskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tschistoprudnenski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[4] Schon auf einer bekannten Karte von 1972 war Karpinskoje allerdings an der Ortsstelle von Pöwgallen/Pöwen eingezeichnet. Von 2008 bis 2018 gehörte Karpinskoje zur Landgemeinde Tschistoprudnenskoje selskoe posselenije und seither zum Stadtkreis Nesterow.

Kirche

Kirchlich war Oszeningken/Oscheningken resp. Pfalzrode mit seiner vor 1945 mehrheitlich evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Tollmingkehmen (1938–1946 Tollmingen, heute russisch: Tschistyje Prudy) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Goldap (heute polnisch: Gołdap) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Seit den 1990er Jahren besteht – nach sowjetischem Verbot allen kirchlichen Lebens – in Tschistyje Prudy wieder eine evangelische Gemeinde, die zur neugebildeten Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört. Das zuständige Pfarramt ist das der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[5].

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Tollmingkehmen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info