Panfilowo (Kaliningrad, Nesterow)

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Untergegangener Ort
Panfilowo
Podszohnen (Buschfelde (Ostpr.))
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 22° 35′ OKoordinaten: 54° 30′ 23″ N, 22° 35′ 5″ O
Panfilowo (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Panfilowo (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Panfilowo (russisch Панфилово, deutsch Podszohnen, 1936–1938: Podschohnen, 1938–1945: Buschfelde (Ostpr.)) ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich zweieinhalb Kilometer westlich von Tschernjachowo (Laukupönen/Erlenbach) einige hundert Meter nördlich der im Personenverkehr nicht mehr betriebenen Bahnstrecke Gołdap–Nesterow (Goldap–Stallupönen/Ebenrode), an welcher der Ort sowohl in deutscher als auch in russischer Zeit einen Haltepunkt besaß.

Geschichte

Der Ort wurde 1539 als Budupis erwähnt. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind die Schreibweisen Pondschkeim, Potzkemen, Pantkannttschen, Ponttskampy und Pontschckampy überliefert. 1785 schrieb sich der Ort Podszonen und war ein meliertes Dorf mit 33 Feuerstellen.[1] Um 1820 hatte das weiterhin als meliert bezeichnete Dorf 182 Einwohner.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Podszohnen namensgebend für einen neu gebildeten Amtsbezirk im Kreis Stallupönen.[3] 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Podschohnen geändert und 1938 wurde der Ort in Buschfelde (Ostpr.) umbenannt.

Im Oktober 1944 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und kam in der Folge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Panfilowo und wurde gleichzeitig dem Newski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[4] Nach dessen Auflösung im Jahr 1954 gelangte der Ort in den Pokryschkinski selski Sowet. Panfilowo wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[6] 385
1871[6] 364
1885[7] 372
1905[8] 373
1910[9] 361
1933[10] 349
1939[11] 296

Amtsbezirk Podszohnen (Buschfelde (Ostpr.)) 1874–1945

Der Amtsbezirk Podszohnen wurde 1874 im Kreis Stallupönen eingerichtet.[3] Er bestand aus sechs Landgemeinden. Ab 1935 hießen diese Gemeinden. 1936 wurde die Schreibweise des Amtsbezirks in Podschohnen geändert. 1938 oder 1939 wurde der Name der Amtsbezirks in Buschfelde (Ostpr.) geändert. Dieser befand sich nun im umbenannten Landkreis Ebenrode.

Name Änderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Datzkehmen Datzen
Egglenischken Tannenmühl Repino
Laukupönen Erlenhagen Tschernjachowo
Mitzkaweitschen Ellerau (Ostpr.)
Podszohnen Buschfelde (Ostpr.) Panfilowo 1936 bis 1938: Podschohnen
Tauerkallen Tauern

Davon ist nur noch das ehemalige Laukupönen/Erlenhagen, heute Tschernjachowo, bewohnt.

Kirche

Podszohnen/Buschfelde gehörte zum evangelischen Kirchspiel Pillupönen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 122.
  2. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Vierter Band, P-S, Halle 1823, S. 58
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Buschfelde (Ostpr.)
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei) taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. [ https://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/stallupoenen.htm Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Stallupönen]
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Ebenrode. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.