Clemens Schick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. August 2022 um 19:58 Uhr durch imported>M2k~dewiki(45933) (→‎Fernsehen: Fremde Wasser).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Clemens Schick (2010)

Clemens Schick (* 15. Februar 1972 in Tübingen[1]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Schick ist der Sohn eines Staatsanwalts.[2] Er studierte nach dem Abitur 1992 am Hölderlin-Gymnasium in Stuttgart zunächst an der Akademie für darstellende Kunst (AdK) in Ulm. Nach einem Jahr Schauspielstudium verließ er die Akademie und ging als 22-Jähriger acht Monate in ein Kloster der Gemeinschaft von Taizé. Danach studierte er an der Berliner Schule für Schauspiel. Dieses Studium finanzierte er mit Nebenjobs als Landschaftsgärtner, Türsteher und Kellner in Restaurants und Kneipen in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg.[3]

Er erhielt Engagements am Staatsschauspiel Dresden, am Schauspiel Frankfurt, dem Schauspielhaus Wien, den Sophiensaelen, auf Kampnagel, am Staatstheater Stuttgart, dem Schauspielhaus Zürich, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Köln und an der Schaubühne Berlin, wo er den Orest in Hugo von Hofmannsthals Theaterstück Elektra[4] und den Werschinin in Drei Schwestern[5] spielte.

2001 stand Schick der US-Fotografin Nan Goldin in Paris Modell.[6] Von 2002 bis 2006 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Hannover, an dem er unter anderem in Johann Kresniks Regiearbeit Peer Gynt und vor allem in Die Katze auf dem heißen Blechdach unter der Regie von Christina Paulhofer zu sehen war.[7]

Zusätzlich zu seiner Theaterarbeit dreht er für Film und Fernsehen. Im 21. James-Bond-Film Casino Royale (2006) spielte Schick den Handlanger Kratt des Filmbösewichts Le Chiffre (Mads Mikkelsen).[8]

Der Eröffnungsfilm der „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale 2007 war Aufrecht Stehen von Hannah Schweier, in dem Schick die Hauptrolle des Joe spielt. Im Sommer 2007 war Schick außerdem bei den Salzburger Festspielen in Hofmannsthals Jedermann als Tod zu sehen, ebenso in der Spielsaison 2008. Ebenfalls 2008 spielte Schick an der Seite von Alexandra Neldel und Erhan Emre die Rolle des Detektivs Marco Lorenz in der Fernsehserie Unschuldig.

2011 drehte Schick an der Seite von Saralisa Volm den hauptsächlich über Crowdfunding finanzierten Erotikkurzfilm Hotel Desire.[9][10] 2013 spielte Schick in dem französischen Zweiteiler Le vol des cigognes, einer Adaption des gleichnamigen Romans von Jean-Christophe Grangé. Er übernahm die Rolle des Polizisten Hervé Dumaz, der im Film Französisch, Englisch und Deutsch spricht. Regie führte Jan Kounen, in weiteren Rollen waren Harry Treadaway, Perdita Weeks und Rutger Hauer zu sehen. Der Film wurde im Januar 2013 von Canal + ausgestrahlt.

Schick ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS)[11] sowie seit 13. August 2016 ebenfalls der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).[12][13]

Im Jahre 2014 outete sich Clemens Schick als homosexuell.[14][15] Er wohnt in Berlin-Kreuzberg.[16]

Öffentliches Engagement

Schick beteiligte sich am „Bündnis gegen Castor 2010“ und unterzeichnete einen in zahlreichen Tageszeitungen abgedruckten Aufruf von Künstlern, der die Bevölkerung dazu aufrief, sich an den Protestaktionen gegen den Castor-Transport und die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke zu beteiligen.[17][18]

2009 besuchte Schick das deutsche Einsatzkontingent ISAF an den Standorten Masar-e Scharif (Camp Marmal), Kundus und Feyzabad in Afghanistan.[19][20] Dabei wurde er von einem Kamerateam begleitet. Die Reportage von Jobst Knigge lief unter dem Titel Der Truppenunterhalter: Clemens Schick spielt Theater in Afghanistan.[21] Der Schauspieler setzte sich im gezeigten Solo-Programm mit Bill Gates auseinander.[22][23] Schick setzte auch 2011 und 2012 die Truppenbetreuung in afghanischen Militärstandorten der deutschen ISAF-Truppen durch Theateraufführungen in Masar-i-Scharif und Kabul fort.[24]

Schick ist Komiteemitglied bei Human Rights Watch. Er unterstützt die 2016 von der SPD initiierte Kampagne „Meine Stimme für Vernunft“.[25]

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

Hörspiele

Weblinks

Commons: Clemens Schick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sagen Sie jetzt nichts, Clemens Schick! in SZ-Magazin, Ausgabe 25/2010
  2. Interview mit Jörn Wenge, in: F.A.S. Nr. 43, 29. Oktober 2017, S. 13.
  3. Reden wir über Geld: Clemens Schick – „Hier bin ich, Halleluja!“ in Süddeutsche Zeitung vom 16. April 2010
  4. Die Schmerzen des Körpers in Der Freitag vom 5. Februar 1999
  5. Weg von hier! in Der Freitag vom 10. November 2006
  6. Ingeborg Wiensowski: Fotografin Nan Goldin in Berlin: „Die glücklichste Zeit meines Lebens“. In: Spiegel Online. 23. November 2010, abgerufen am 9. Juni 2018.
  7. Schaubühne: Clemens Schick
  8. Standing Ovations für nix in taz vom 7. Dezember 2006
  9. Filmexperiment „Hotel Desire“: Drehe Porno gegen Spende in Spiegel Online vom 7. Oktober 2011
  10. Erotikfilm „Hotel Desire“: „Sex sells“, aber bittet um Spenden in Die Zeit vom 20. Juli 2011
  11. BFFS-Mitgliederliste, Bundesverband Schauspiel, bffs.de Abgerufen am 10. Dezember 2015
  12. Instagram-Foto von Clemens Schick • 13. Aug 2016 um 15:30 Uhr. In: Instagram. Abgerufen am 14. August 2016.
  13. Schauspieler Clemens Schick tritt in die Berliner SPD ein auf bz-berlin.de vom 12. August 2016
  14. Clemens Schick spricht über seine Homosexualität. In: Der Spiegel. 23. September 2014, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  15. "Ich bin schwul – und glücklich damit". Abgerufen am 5. März 2022.
  16. Interview mit Jörn Wenge, in: F.A.S. Nr. 43, 29. Oktober 2017, S. 13.
  17. Bündnis gegen den Castor 2010: Künstleraufruf (Memento des Originals vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.castor2010.de
  18. Künstler gegen Castor in taz vom 30. Oktober 2010
  19. Clemens Schick spielt in Afghanistan: Der Truppenunterhalter in taz vom 3. April 2009
  20. Clemens Schick in Afghanistan: Ein Schauspieler zieht in den Krieg auf stern.de vom 21. Januar 2010
  21. Der Truppenunterhalter auf YouTube
  22. Die Sehnsucht des Milliardärs in taz vom 17. Januar 2008
  23. Künstler zum Afghanistan-Einsatz: „Man spürt die Angst“ (Memento des Originals vom 12. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de in Süddeutsche Zeitung vom 7. Oktober 2008
  24. Truppenbetreuung: Ablenkungskräfte in Der Spiegel, Ausgabe 2/2012
  25. Kampagne http://stimme-fuer-vernunft.de/