Abhijit Banerjee

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Abhijit Banerjee, 2011

Abhijit Vinayak Banerjee (beng.

অভিজিৎ বিনায়ক বন্দ্যোপাধ্যায়

; * 21. Februar 1961 in Mumbai, Indien) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler indischer Herkunft. Für 2019 wurde ihm zusammen mit Esther Duflo und Michael Kremer der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften zugesprochen.

Werdegang, Forschung und Lehre

Banerjee studierte an der University of Calcutta, die er 1981 als Bachelor of Science in Richtung Jawaharlal Nehru University verließ. In Neu-Delhi graduierte er 1983 als Master of Arts. Anschließend ging er zum Ph.D.-Studium in die Vereinigten Staaten an die Harvard University, an der er 1988 abschloss.

Als Assistant Professor wechselte Banerjee direkt nach Abschluss seiner Ausbildung an die Princeton University. Im Herbst 1991 kurzzeitig als Gastprofessor nach Harvard zurückgekehrt, vollzog er im folgenden Jahr den kompletten Wechsel. Nach einem weiteren Jahr als Assistant Professor in Harvard wechselte er ans MIT, an dem er eine Stelle als Associate Professor annahm. 1996 wurde er dort zum ordentlichen Professor berufen. 2003 übernahm er am MIT den Ford-Foundation-International-Lehrstuhl für Ökonomie. Im selben Jahr gründete er mit Esther Duflo und Sendhil Mullainathan das Abdul Latif Jameel Poverty Action Lab, das er als Direktor leitet.

Der Schwerpunkt der Arbeit Banerjees liegt im Bereich Entwicklungsökonomie, in welchem er mehr als 100 wissenschaftliche Aufsätze verfasst hat.[1] Dabei hat er sich unter anderem mit Analysen über Institutionen in Entwicklungsländern, Mikrokredit, Informationstheorie, Entwicklungshilfe und sozialen Unterstützung hervorgetan, insbesondere zu den Umständen, unter denen soziale Projekte funktionieren. Er ist ein Verfechter von Feldexperimenten zur Analyse volkswirtschaftlicher Zusammenhänge.

Seit 2015 ist Banerjee mit Esther Duflo verheiratet, die ebenfalls Professorin für Volkswirtschaftslehre ist. Die beiden haben zwei Kinder.[2]

Auszeichnungen und Ehrungen

Bücher

Die folgende Auflistung gibt von Banerjee veröffentlichte Bücher wieder, zudem hat er zahlreiche Zeitschriftenartikel und Arbeitspapiere verfasst.

  • mit Philippe Aghion: Volatility and Growth. 2005.
  • mit Roland Benabou und Dilip Mookherjee (Hrsg.): Understanding Poverty. 2006.
  • Making Aid Work. 2007.
  • mit Esther Duflo: Poor Economics: A Radical Rethinking of the Way to Fight Global Poverty, PublicAffairs, 2012. ISBN 978-1-61039-093-4.
  • mit Esther Duflo: Good Economics for Hard Times: Better Answers to Our Biggest Problems, Public Affairs, 2019. ISBN 0-241-30689-2.
    • deutsche Ausgabe: Gute Ökonomie für harte Zeiten. Sechs Überlebensfragen und wie wir sie besser lösen können. Penguin, München 2020, ISBN 978-3-328-60114-2.[8]

Literatur

  • Mark Blaug (Hrsg.): Who’s who in economics. 4. Auflage. Elgar, Cheltenham u. a. 2003, ISBN 1-84064-992-5, S. 48–49.

Weblinks

Commons: Abhijit Banerjee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Banerjee Website am MIT: Banerjee Research Papers. Abgerufen am 30. November 2019.
  2. Abhijit Banerjee and Esther Duflo: The Nobel couple fighting poverty. Abgerufen am 12. Dezember 2019.
  3. Past Fellows. (Nicht mehr online verfügbar.) Alfred P. Sloan Foundation, archiviert vom Original am 14. März 2018; abgerufen am 11. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sloan.org
  4. Book of Members 1780–present, Chapter B. (PDF; 1,1 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).
  5. Infosys Science Foundation: Laureates 2009: Prof. Abhijit Banerjee. Abgerufen am 30. April 2014.
  6. Social Science Research Council: The Albert O. Hirschman Prize, 2014. Abgerufen am 30. April 2014.
  7. Bernhard-Harms-Preis: Empfängerinnen und Empfänger. In: ifw-kiel.de. ifw-kiel.de, abgerufen am 14. Oktober 2019.
  8. Süddeutsche Zeitung: Ausgewachsene Probleme. Abgerufen am 7. August 2020.