Edward C. Prescott
Edward Christian Prescott (* 26. Dezember 1940 in Glenn Falls, New York, USA) ist ein US-amerikanischer Ökonom. Für seine Beiträge zur dynamischen Makroökonomie erhielt er 2004 zusammen mit Finn E. Kydland den Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel.
Leben
Kydland und Prescott untersuchten, warum sich Wirtschaft nicht gleichmäßig entwickelt, sondern Phasen des Aufschwungs immer wieder von Phasen der Rezession abgelöst werden. Im Kern kommen sie zu dem Resultat, dass die Verantwortung dafür in der schubweisen Entwicklung von neuen Technologien liegt. Dadurch werden Preise, Produktivität und Löhne verändert und so Konjunkturzyklen ausgelöst. Ein weiteres Untersuchungsgebiet betrifft den Einfluss von Geld- und Wirtschaftspolitik auf diese Zyklen. Hier kommen sie zu dem Schluss: „Je glaubwürdiger Politik und Nationalbank wirken, um so stabiler ist der jeweilige Konjunkturverlauf.“ Das Komitee betonte, dass auch die wesentliche Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis vieler Länder bezüglich Geld- und Wirtschaftspolitik einen Ausschlag für die Zuerkennung des Preises hatte.
In seiner methodisch-theoretischen Arbeit konnte Prescott mit dem nach ihm benannten Hodrick-Prescott-Filter auch auf dem Gebiet der Zeitreihenanalyse einen wichtigen Beitrag leisten. Der Hodrick-Prescott-Filter ermöglicht die Herausfilterung der glatten Komponente (Trend) aus einer mit Saison- und Zufallsvariablen überlagerten Zeitreihe. Dieses Verfahren wird in der empirischen Konjunkturforschung eingesetzt. Prescott veröffentlichte gemeinsam mit Rajnish Mehra das Equity Premium Puzzle.[1][2]
Er unterrichtet an der Arizona State University Tempe und ist in der Federal Reserve Bank of Minneapolis beschäftigt. 1992 wurde Prescott in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2008 in die National Academy of Sciences. Für 2015 wurde ihm der Adam-Smith-Preis zugesprochen.
Literatur
- Edward Prescott, in: Internationales Biographisches Archiv 51/2004 vom 18. Dezember 2004, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Rundfunkberichte
- Edward Prescott im Gespräch mit Dieter Kassel: "Der Westen könnte einen Boom erleben" – Nobelpreisträger kritisiert Versagen der Politik, Deutschlandfunk – „Wirtschaft & Gesellschaft“ vom 20. August 2014
Weblinks
- Edward C. Prescott im Katalog der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW)
- Literatur von und über Edward C. Prescott im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Curriculum Vitae als PDF
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2004 an Edward C. Prescott (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Rajnish Mehra, Edward C. Prescott: The Equity Premium: A Puzzle. In: Journal of Monetary Economics. Nr. 15, 1985, S. 145–161 (Online [PDF; 761 kB; abgerufen am 17. August 2021]).
- ↑ Rajnish Mehra, Edward C. Prescott: The equity premium in retrospect. In: NBER Working Paper. Cambridge, MA 2003 (Online [PDF; 284 kB; abgerufen am 17. August 2021]).
Personendaten | |
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NAME | Prescott, Edward C. |
ALTERNATIVNAMEN | Prescott, Edward Christian (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Ökonom |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1940 |
GEBURTSORT | Glenn Falls, New York, USA |