Adobe Inc.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Adobe Systems)
Adobe Inc.[1]

Rechtsform Corporation
ISIN US00724F1012
Gründung 1982
Sitz San José, Kalifornien,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Shantanu Narayen (Chairman, Präsident und CEO)[2]
Mitarbeiterzahl 22.634 (2019)[3]
Umsatz 11,1 Milliarden USD (GJ 2019)[3]
Branche Softwarehersteller
Website www.adobe.com
Stand: 4. Juni 2020

Adobe Inc. [əˈdoʊbiː] (bis Oktober 2018 Adobe Systems Inc.)[1] ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, registriert im Bundesstaat Delaware. Es wurde 1982 von John Warnock und Charles Geschke, den Erfindern der Seitenbeschreibungssprache PostScript, gegründet. Der Name Adobe (spanisch und englisch „Lehmziegel“) leitet sich von einem Bach namens Adobe Creek ab, der hinter Warnocks Haus im kalifornischen Los Altos verläuft.

In den Forbes Global 2000 der weltweit größten börsennotierten Unternehmen belegt Adobe Systems Platz 297 (Stand: 2021). Das Unternehmen kam Mitte 2021 auf einen Börsenwert von ca. 318 Mrd. US-Dollar.[4]

Geschichte

John Warnock und Charles Geschke waren Kollegen und forschende Angestellte bei Xerox PARC. Sie erfanden dort die Seitenbeschreibungssprache Interpress. Da Xerox nicht gewillt war, diese zu vermarkten, wurde von beiden später Adobe gegründet und InterPress mit kleineren Änderungen unter dem Namen PostScript vermarktet. PostScript erlaubt es, mit verhältnismäßig geringem Datenaufkommen Dokumente für die Druckvorstufe exakt und reproduzierbar zu beschreiben. Die Dateien sind im Gegensatz zu Druckersprachen hardwareunabhängig, können in andere Dokumente eingebunden werden (EPS), sind jedoch als letzte Stufe der Produktionskette nur bedingt bearbeitbar.

2009 beschäftigte Adobe etwa 8.660 Angestellte und hatte einen Jahresumsatz von ungefähr 2,9 Milliarden US-Dollar. Im selben Jahr legte Adobe ein öffentliches Übernahmeangebot für den Internetanalyse-Spezialisten Omniture im Volumen von 1,8 Mrd. US-Dollar vor.[5]

Unbekannte Täter haben einer Mitteilung von Adobe Systems am 3. Oktober 2013 zufolge den Quellcode von Adobe Acrobat, Adobe ColdFusion, möglichen anderen Programmen und Kreditkartendaten von 2,9 Mio. Kunden gestohlen.[6][7]

Im September 2022 kündigte Adobe an, den Web-Designer Figma für 20 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen.[8]

Geschäftszahlen

Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung (jeweiliges Wirtschaftsjahr)[9]
Jahr Umsatz
in Mio. US-$
Gewinn
in Mio. US-$
Preis je Aktie
in US-$
Angestellte
2005 1.966 603 30,77 5.734
2006 2.575 506 35,60
2007 3.158 724 41,97
2008 3.580 872 35,33
2009 2.946 387 28,63 8.660
2010 3.800 775 31,21
2011 4.216 833 30,12
2012 4.404 833 32,67
2013 4.055 290 46,80 11.847
2014 4.147 268 67,45 12.499
2015 4.796 630 80,97 13.893
2016 5.854 1.169 97,32 15.706
2017 7.302 1.694 144,00 17.973
2018 9.030 2.590 235,04 21.357
2019 11.171 2.951 279,32 22.634
2020 12.868 5.260 415,97 22.516

Produkte

Zu den weiteren Produkten gehört seit dem 3. Dezember 2005 die ganze Programmpalette des Unternehmens Macromedia (Flash, Shockwave, Dreamweaver, Director). Adobe kaufte am 18. April 2005 das Unternehmen Macromedia für 3,4 Milliarden Dollar.

Nach der Übernahme von Aldus PageMaker durch Adobe wurde nach einiger Zeit Adobe PageMaker durch Adobe InDesign ersetzt. Um auch im Privatbereich Programme anbieten zu können, erstellt Adobe seit geraumer Zeit von vielen Programmen abgespeckte Varianten, die den Namenszusatz Elements tragen.

Im November 2016 präsentierte Adobe das Voice Conversion (VC)-Programm Voco (Eigenschreibweise: „VoCo“). Voco ist ein Bearbeitungsprogramm für Tonaufzeichnungen, so können Mitschnitte von Reden im Nachgang bearbeitet werden. In Massenmedien wird Voco auch das „Photoshop für Sprachdateien“ genannt.

Im Juni 2018 gab Adobe die vollständige Übernahme der Onlineshop-Software Magento Commerce bekannt. Der Kaufpreis betrug umgerechnet ca. 1,5 Milliarden Euro.[10]

Kostenlose Produkte
Adobe Reader
Adobe Flash Player
Adobe AIR
Adobe Shockwave Player
Produktpakete
Adobe Creative Cloud
Adobe Document Cloud
Adobe Marketing Cloud
Adobe Digital Publishing Suite
Adobe Creative Suite (Ende mit CS6 – ersetzt durch Creative Cloud)
E-Learning
Adobe Authorware
Adobe Captivate
Adobe Director
Adobe Technical Communication Suite

Creative-Cloud-Produkte

Creative Cloud DESIGN
Adobe Photoshop CC
Adobe Illustrator CC
Adobe InDesign CC
Adobe Fireworks CS6
Adobe Muse CC
Adobe Edge Reflow CC
Adobe Ideas
Adobe Typekit CC
Adobe Kuler
Adobe Behance
Adobe ProSite
Creative Cloud WEB
Adobe Photoshop CC
Adobe Dreamweaver CC
Adobe Fireworks CS6
Adobe Edge Animate CC
Adobe Edge Code CC
Adobe Edge Reflow CC
Adobe Edge Inspect CC
Adobe Web Fonts CC
Adobe PhoneGap Build
Adobe Typekit
Adobe Muse CC
Adobe Animate CC
Adobe Kuler
Adobe Behance
Adobe ProSite
Adobe Web Hosting
Creative Cloud AUDIO/VIDEO
Adobe Premiere Pro CC
Adobe After Effects CC
Adobe Photoshop CC
Adobe Animate CC
Adobe Audition CC
Adobe SpeedGrade CC
Adobe Story CC Plus
Adobe Prelude CC
Adobe Behance
Adobe Kuler
Adobe ProSite
Adobe Media Encoder CC
Creative Cloud FOTOGRAFIE
Adobe Photoshop CC
Adobe Photoshop Lightroom
Adobe Behance
Adobe Kuler
Adobe Photoshop Touch
Adobe ProSite
Creative Cloud PUBLISHING
Adobe Digital Publishing Suite
Adobe Acrobat DC Pro
Adobe Photoshop CC
Adobe Illustrator CC
Adobe Dreamweaver CC
Adobe InCopy CC
Adobe InDesign CC
Adobe Muse CC
Adobe Behance
Adobe Kuler
Adobe Typekit CC
Adobe ProSite
Adobe Web Hosting
Creative Cloud SPIELE
Adobe Photoshop CC
Adobe Edge Animate CC
Adobe Flash Builder CC
Adobe Animate CC
Adobe Scout CC
Adobe Gaming SDK
Adobe Behance
Adobe Kuler
Adobe ProSite

Sortierung nach Funktion

Adobe & HTML
Adobe Edge Animate
Adobe Edge Reflow
Adobe Edge Code
Adobe Edge Inspect
Adobe Edge Web Fonts
Adobe Typekit
Adobe PhoneGap Build
Digitale Bildbearbeitung
Adobe Photoshop
Adobe Photoshop Elements
Adobe Photoshop Album
Adobe Photoshop Lightroom
Adobe Bridge
Druckvorstufe
Adobe Acrobat
Adobe Acrobat Elements
Adobe Acrobat Messenger
Adobe Capture
Adobe Distiller
Adobe Reader
Adobe LiveCycle Reader Extensions ES
Druck und Internet
Adobe Connect
Adobe Contribute
Adobe Brackets
Adobe Designer
Adobe Dreamweaver
Adobe Muse
Adobe Flash
Adobe Flash Catalyst
Adobe Fireworks
Adobe Illustrator
Adobe GoLive (eingestellt)
Adobe HomeSite (eingestellt)
Adobe InDesign
Adobe InCopy
Adobe Graphics Server
Adobe SVG Viewer
Adobe PageMaker (eingestellt)
Adobe FrameMaker
Adobe FrameMaker Server
Adobe Streamline
Adobe Dimensions
Adobe Type
Adobe Type Manager (eingestellt)
Video und Audio
Adobe Production Studio
Adobe Video Collection
Adobe Premiere
Adobe Premiere Elements
Adobe After Effects
Adobe SpeedGrade
Adobe Prelude
Adobe Media Encoder
Adobe Encore
Adobe Audition
Adobe Soundbooth (seit der CS6 durch Audition ersetzt)
Adobe Atmosphere
Adobe Captivate

Weitere Produkte

Hilfesysteme
Adobe RoboHelp
Adobe Kuler
Server-Produkte
Adobe Integrated Runtime
Adobe ColdFusion
Adobe Business Catalyst
Adobe Flex
Adobe Drive CC
Adobe InDesign Server
Adobe LiveCycle Designer
Adobe Version Cue
Technologien
Adobe Extreme
FlashPaper
Portable Document Format (PDF)
PostScript
Extensible Metadata Platform (XMP)

Kritik

Adobe wird kritisiert, da es, insbesondere nach der Übernahme von Macromedia, in vielen Bereichen ein Quasimonopol innehat,[11] so z. B. bei der Bildbearbeitung durch Photoshop oder der Illustration mittels Illustrator oder dem übernommenen FreeHand.[12]

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Preisgestaltung für den europäischen Markt. So lag beispielsweise der Preis für die Adobe Creative Suite CS3 Design Premium in Europa um 65 Prozent höher als in den USA. Als Reaktion darauf wurde 2007 die Petition Fair Pricing for European Software lanciert, die über 10.000 Unterschriften erzielte.[13]

In der Branche existieren viele Spekulationen über Marktanteile des Produkts InDesign gegenüber QuarkXPress.[14]

Im Januar 2013 wurde Adobe heftig kritisiert, nachdem es die Creative Suite 2 zunächst kostenfrei zum Download angeboten hatte. Laut einer Stellungnahme des Unternehmens handelte es sich dabei aber lediglich um eine Version, die als Ersatz für eine ausgefallene Produktaktivierung vorgesehen war. Auf das große öffentliche Interesse an einer kostenfreien – wenn auch veralteten – Version der CS reagierte Adobe nicht.[15][16]

Weblinks

Commons: Adobe Inc. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Adobe namechange. In: sec.gov. 8. Oktober 2018, abgerufen am 25. April 2019.
  2. https://www.adobe.com/de/about-adobe/leaders.html
  3. a b Adobe Investor Relations Data Sheet. In: Adobe. 12. Dezember 2019, abgerufen am 20. Mai 2020. UNITED STATESSECURITIES AND EXCHANGE COMMISSION (Englisch) Adobe. 21. Januar 2020.
  4. Adobe (ADBE). Abgerufen am 3. September 2021 (englisch).
  5. Adobe kauft Web-Spezialisten Omniture. In: börsenNEWS. 16. September 2009, abgerufen am 10. Januar 2013.
  6. blogs.adobe.com: Important Customer Security Announcement
  7. Einbruch bei Adobe: Millionen Kundendaten sowie Sourcecode von ColdFusion und Acrobat geklaut, Heise online
  8. Milliardendeal: Software-Schmiede Adobe kauft Web-Designer Figma. In: handelsblatt.com. 15. September 2022, abgerufen am 15. September 2022.
  9. Adobe Net Income 2006-2018 | ADBE. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  10. Adobe übernimmt Magento für 1,68 Milliarden US-Dollar. Abgerufen am 21. Juni 2018.
  11. André Kramer: Editorial: Marktmacht. C’t, Oktober 2013, abgerufen am 1. Dezember 2013.
  12. Sebastian Franke: Free Freehand oder Freehand forever. Hofnaar Web Design Film & Ton, abgerufen am 1. Dezember 2013.
  13. Ulf Theis: Petition gegen die Preispolitik von Adobe bei der Creative Suite 3. Ulf Theis Webdesign, abgerufen am 3. Dezember 2013.
  14. Christian Kahle: Übernahme: Quark verliert seine Unabhängigkeit. WinFuture, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  15. „Kostenlose“ Creative Suite CS2: Adobe verpasst große Chance. In: t3n Magazin. 8. Januar 2013, abgerufen am 10. Januar 2013.
  16. Adobe CS2. In: Adobe. Abgerufen am 17. März 2017.

Koordinaten: 37° 19′ 50,6″ N, 121° 53′ 37,3″ W