Aguas Cándidas

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Gemeinde Aguas Cándidas
Aguas candidas01.jpg
Aguas Cándidas – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Aguas Cándidas (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Burgos
Comarca: La Bureba
Koordinaten 42° 43′ N, 3° 30′ WKoordinaten: 42° 43′ N, 3° 30′ W
Höhe: 730 msnm
Fläche: 17,95 km²
Einwohner: 56 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 3 Einw./km²
Postleitzahl(en): 09593
Gemeindenummer (INE): 09006
Verwaltung
Website: Aguas Cándidas

Aguas Cándidas ist ein Ort und eine aus insgesamt drei Weilern (Aguas Cándidas, Quintanaopio und Río Quintanilla) bestehende nordspanische Landgemeinde (municipio) mit insgesamt nur noch 56 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.

Lage und Klima

Die drei Weiler der Gemeinde Aguas Cándidas liegen am Río Vadillo im Valle de las Caderechas in etwa 730 m Höhe in der regenreichen Landschaft der La Bureba. Die Provinzhauptstadt Burgos befindet sich ca. 55 km (Fahrtstrecke) südwestlich; die nächstgrößere Stadt, Briviesca, ist ca. 29 km in südöstlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen gemäßigt und warm; Regen (ca. 750 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 428 4083 490 93 56[2]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Stilllegung kleinerer Bauernhöfe haben seit den 1950er Jahren zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und somit zu einer Abwanderung von Menschen in die größeren Städte geführt (Landflucht).

Wirtschaft

Die Einwohner der Gemeinde lebten jahrhundertelang im Wesentlichen als Selbstversorger von der Landwirtschaft (Ackerbau, Weinbau und Kleinviehhaltung); erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wird auch für den überregionalen Markt produziert. Der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) spielt seit den 1960er Jahren ebenfalls eine gewisse Rolle für die Einnahmen der Gemeinde.

Geschichte

Die Umgebung war schon den Menschen der Steinzeit und der Antike als Jagdgebiet bekannt; Kelten vom Stamm der Autrigonen siedelten hier, doch hinterließen weder sie noch die Römer oder die Westgoten irgendwelche Spuren. Im 8. und frühen 9. Jahrhundert befand sich die Gegend unter islamischem Einfluss, doch wurde das Gebiet wegen des ungewohnt rauen Klimas weder dauerhaft besiedelt noch verteidigt. Ende des 9. Jahrhunderts erhielt der kastilische Graf Diego Rodríguez Porcelos von König Alfons III. von Asturien den Auftrag zur Wiederbesiedlung (repoblación) des entvölkerten Gebietes. Die erstmalige Erwähnung des Ortsnamens findet sich in einer Urkunde des Jahres 1133 aus dem Kloster San Salvador de Oña.[3]

Sehenswürdigkeiten

Weiler Quintanaopio
Aguas Cándidas
Quintanaopio
  • Die ebenfalls gotische Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción im etwa 4 km nördlich gelegenen Weiler Quintanaopio ist der Himmelfahrt Mariens geweiht. Das spätgotische Kielbogenportal ragt leicht aus der Mauerflucht hervor.
Río Quintanilla
  • Die spätromanische Ermita de San Emeterio y San Celedonio ist ein kleiner, aber aus exakt behauenen Steinen gemauerter einschiffiger Bau mit einem über eine Außentreppe erreichbaren dreigeteilten Glockengiebel (espadaña) über dem Triumphbogen im Inneren. Die Apsis ist durch zwei auf Pfeilern ruhende Halbsäulenvorlagen gegliedert. Das Portal ist eher schlicht.[4]
  • Die Ermita de San Roque ist arg beschädigt, das Dach ist eingestürzt.[5]
  • Am Ortsrand steht ein gedrungener Turm aus dem 15. Jahrhundert, der wohl zu einer ehemaligen Burg (castillo) gehörte.

Weblinks

Commons: Aguas Cándidas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise