Alexander Alexandrowitsch Kapljanski
Alexander Alexandrowitsch Kapljanski (russisch Александр Александрович Каплянский; * 14. Dezember 1930 in Leningrad) ist ein russischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer.[1][2][3]
Leben
Kapljanski studierte an der physikalischen Fakultät der Universität Leningrad mit Abschluss 1953.[2] In der anschließenden Aspirantur im Physikalisch-Technischen Institut (FTI) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) fertigte er bei Jewgeni Fjodorowitsch Gross seine Kandidat-Dissertation über die Untersuchung der linearen Struktur der Absorptionskante der Halbleiter im Hinblick auf die optische Anregung der Exzitonen an, die er 1957 verteidigte. Seine Doktor-Dissertation über piezoelektrische Kristalle verteidigte er 1967, worauf er zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert wurde. Er wurde dann Leiter des Laboratoriums für Festkörperspektroskopie des FTI sowie Leiter des Filiallehrstuhls der physikalischen Fakultät der Universität Leningrad im FTI.[2]
Kapljanski entdeckte die optische Anisotropie kubischer Kristalle im Bereich der Exzitonenresonanz sowie die Aufspaltung der Spektrallinien der Exzitonen- und der Störstellenübergänge durch eine einachsige elastische Verformung. Mit seinen Mitarbeitern untersuchte er die Ferroelastizität der Quecksilberhalogenide, die eine neue Gruppe der Ferroika mit einzigartigen anisotropen Eigenschaften darstellen.[4]
1987 wurde Kapljanski zum Korrespondierenden Mitglied der AN-SSSR gewählt.[5] 2003 wurde er Vollmitglied der RAN.[5] Er ist Mitglied des Wissenschaftszentrums St. Petersburg der RAN. Es gibt mehr als 3000 Zitierungen seiner vielen Arbeiten.[6] Sein Hirsch-Index ist 32.[7]
Ehrungen, Preise
- Leninpreis (1966 zusammen mit anderen) für theoretische und experimentelle Untersuchungen der Exzitonen in Kristallen[2]
- Staatspreis der UdSSR (1975) für eine neue optische Methode zur Untersuchung komplexer Störstellen in Kristallen[2]
- Humboldt-Forschungspreis (1997)
- Orden der Ehre (1999)[2]
- Joffe-Preis (2008) für spektroskopische Untersuchungen photoelektrischer Phänomene in Kristallen[2][5]
- Orden der Freundschaft (2010)[2]
- Roschdestwenski-Preis der RAN (2013 zusammen mit Alexander Kirillowitsch Prschewuski und S. P. Feofilow) für spektroskopische Untersuchungen der Struktur der Störstellen und der Elektronenprozesse in mit Seltenerd- und Übergangsmetallen dotierten Dielektrika[5]
- Lebedew-Goldmedaille (2021)
Weblinks
- Literatur von und über Alexander Alexandrowitsch Kapljanski in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- ↑ Aleksandrov E B, Alferov Zh I, Bagaev S N, Basiev T T, Zabrodskii A G, Kveder V V, Keldysh L V, Novikov B V, Osiko V V, Suris R A, Timofeev V B, Shcherbakov I A: Aleksandr Aleksandrovich Kaplyanskii (on his 80th birthday). In: Phys. Usp. Band 54, 2011, S. 107–108, doi:10.3367/UFNe.0181.201101p.0115 (ufn.ru [abgerufen am 28. Februar 2019]).
- ↑ a b c d e f g h RAN: Академику Каплянскому Александру Александровичу - 85 лет! (abgerufen am 28. Februar 2019).
- ↑ Большая российская энциклопедия: КАПЛЯ́НСКИЙ Александр Александрович (abgerufen am 28. Februar 2019).
- ↑ RAN: Каплянский Александр Александрович (Направления деятельности) (abgerufen am 28. Februar 2019).
- ↑ a b c d RAN: Каплянский Александр Александрович (Историческая справк) (abgerufen am 28. Februar 2019).
- ↑ Math-Net.Ru: Каплянский Александр Александрович (abgerufen am 28. Februar 2019).
- ↑ Список CItot ≥ 1000 (abgerufen am 28. Februar 2019).
Personendaten | |
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NAME | Kapljanski, Alexander Alexandrowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Каплянский, Александр Александрович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1930 |
GEBURTSORT | Leningrad |