Altait
Altait | |
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Altait aus der Hilltop Mine, New Mexico, USA | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | PbTe |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.CD.10 (8. Auflage: II/C.15) 02.08.01.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | kubisch-hexakisoktaedrisch; m3m |
Raumgruppe (Nr.) | Fm3m (Nr. 225) |
Gitterparameter | a = 6,439 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2 bis 3 |
Dichte (g/cm3) | 8,19 |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {100} |
Bruch; Tenazität | kleinmuschelig |
Farbe | zinnweiß |
Strichfarbe | schwarz |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Altait (veraltet Tellurblei, chemisch Bleitellurid) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung PbTe und bildet meist bis zu einem Zentimeter große Massen, selten kleine kubische oder oktaedrische Kristalle von zinnweißer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1829 von Gustav Rose im Rahmen der von Alexander von Humboldt geleiteten Expedition durch Russland in der Sawodinskoi-Grube im Altai-Gebirge (heute Kasachstan) gefunden und beschrieben. Er nannte es zunächst Tellurblei. Wilhelm Ritter von Haidinger benannte es 1845 um und gab ihm seinen heutigen Namen nach dem Fundort im Altaigebirge, da zu seiner Zeit keine weiteren Fundorte bekannt waren.[1]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Altait bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Alabandin, Clausthalit, Crerarit, Galenit, Keilit, Niningerit und Oldhamit die unbenannte Gruppe II/C.15. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort ist Altait mit diesen Mineralen sowie Cuboargyrit und Schapbachit in der Unterabteilung der Metallsulfide mit Zinn, Blei, Quecksilber und anderen zu finden.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Alabandin, Clausthalit, Borovskit, Crerarit, Galenit, Keilit, Niningerit und Oldhamit ebenfalls die Galenit-Gruppe (isometrisch: Fm3m) als Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=1:1. [2]
Bildung und Fundorte
Altait bildet sich in gold- und tellurhaltigen Adern unter hydrothermalen Bedingungen. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Silber, Antimon, Tellur, Tellurantimon, Galenit, Pyrit, Hessit, Nagyágit, Tetrahedrit, Sylvanit, Petzit, Calaverit, Arsenopyrit, Sphalerit, Chalkopyrit, Jamesonit, Boulangerit, Bournonit, Aguilarit, Pyrrhotin, Siderit, Cerussit und Quarz.
Es sind derzeit insgesamt 280 Fundorte (Stand August 2010)[3] des Altaits bekannt. Neben der Typlokalität fand man das Mineral unter anderem in Sǎcǎrîmbu in Rumänien, Kalgoorlie in Australien, Fidschi, Negros Occidental auf den Philippinen, Kirkland Lake in der kanadischen Provinz Ontario sowie den US-Bundesstaaten Colorado, North Carolina, Montana, New Mexico, Kalifornien und Minnesota.
Kristallstruktur
Altait kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225) mit dem Gitterparameter a = 6,439 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle (Natriumchloridstruktur). Weitere Minerale dieses Strukturtyps sind Clausthalit (Bleiselenit, PbSe), Galenit (PbS) und Alabandin (Mangansulfid, α-MnS).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Nikolai Iwanovitsch Kokscharow: Materialien Zur Mineralogie Russlands. 1. Band, St. Petersburg 1853, ISBN 978-1-1458-6562-4, S. 186–188 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
- ↑ Altait bei mindat.org (engl.)
Literatur
- Altait in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).