Ayl
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 38′ N, 6° 33′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 148 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,58 km2 | |
Einwohner: | 1537 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54441 | |
Vorwahl: | 06581 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 002 | |
LOCODE: | DE AYL | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Siegfried Büdinger | |
Lage der Ortsgemeinde Ayl im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Ayl ist ein Winzerdorf und eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.
Geographie
Ayl liegt in einem Seitental der unteren Saar zwischen dem Mohlemskopf, einer 321 m hohen Anhöhe nördlich von Saarburg und der Ayler Kupp, einer 251 m hohen Bergzunge mit der gleichnamigen bekannten Weinlage.
Zu Ayl gehört der Ortsteil Biebelhausen. Dort befindet sich die Biebelhausener Mühle, eine traditionsreiche und überregional bekannte Großbäckerei und ‑konditorei.[2]
Geschichte
Ayl wird erstmals 1052 als Eile genannt, als Erzbischof Eberhard von Trier einen Vertrag mit dem Grafen Walram von Arlon schließt. Römische Brandgräber aus der Zeit um das Jahr 300 zeugen aber davon, dass Ayl bereits zu dieser Zeit besiedelt war und ein römisches Kastell beherbergte.
Von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1790 war das Trierer Domkapitel alleiniger Grundherr.
Am 18. Juli 1946 wurden Ayl und Biebelhausen gemeinsam mit weiteren 79 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kamen Ayl und Biebelhausen an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Die heutige Gemeinde Ayl entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Ayl (830 Einwohner) und Biebelhausen (234 Einwohner).[3] Seit 1970 gehört sie der Verbandsgemeinde Saarburg an.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ayl bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Ayl besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die 16 Sitze im Ortsgemeinderat verteilen sich auf die zwei Wählergruppen.[5]
Bürgermeister
Siegfried Büdinger wurde 1994 Ortsbürgermeister von Ayl.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 67,23 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Wappen
Blasonierung: „Im Wellenschnitt geteilt von Silber und Blau, oben ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, unten eine steigende goldene Spitze, darin eine grüne Traube am hinteren zweier an den Enden gekreuzten grünen Weintrieben mit je einem Blatt.“ | |
Wappenbegründung: Das rote Balkenkreuz in Silber verweist auf die Zugehörigkeit zu Kurtrier, der Wellenschnitt symbolisiert die Saar und die goldene Spitze in Blau (Bergkegel) mit Weintraube deutet auf die berühmteste Weinlage des Ortes, die Ayler Kupp, hin.
In manchen Wappendarstellungen sind die Traubenbeeren goldgefüllt. |
Kulturdenkmäler
- Das Schloss Ayl ist ein ehemaliges Hofgut des Trierer Domkapitels. Der Gebäudekomplex mit Wohngebäude und Kelterhaus besteht in der heutigen Form seit 1897. Ein Park mit altem Baumbestand schließt sich an.
- Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus ist ein Werk von Johann Claudius Lassaulx von 1846 bis 1848. Sie beherbergt eine spätgotische Steintaufe aus der Zeit um 1500 aus dem Vorgängerbau.
- Südöstlich des Ortes am zur Saar abfallenden Rand des Hochplateaus liegt der Lambertskirchhof mit Kapelle und Baumgruppe
Wirtschaft und Infrastruktur
Ayl ist von jeher ein Weindorf gewesen. Schon die Römer betrieben an den Hängen Weinbau. Die Kirchenchronik weist bereits das Jahr 1289 als gutes Weinjahr aus. Bei der Weinversteigerung 1906 erzielte ein Fuder 1904er Ayler Kupp den bis dahin höchsten je für einen Saarwein gezahlten Preis von 15.030 Goldmark. Bei dieser Auktion kam es auch zum sogenannten Trierer Weinversteigerungsfall, der Generationen von Juristen in der zivilrechtlichen Ausbildung beschäftigen sollte.
Ayl gehört zum „Weinbaubereich Saar“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 13 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 60 ha. Etwa 94 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2010).
- Weinlagen
- Ayler Kupp
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), 33–36.
- Literatur über Ayl in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
- Ayl auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Kurzporträt von Ayl (Memento vom 11. Januar 2014 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Kurzporträt von Biebelhausen (Ayl) (Memento vom 11. Januar 2014 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Ayl in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Ayl bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Ayl in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Biebelhausener Mühle: https://www.bhm.de/
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 169 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Hans Michael Engelke: Starkes Engagement für Mitbürger. Siegfried Büdinger ist seit 1994 Ortsbürgermeister in Ayl. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. Januar 2004, abgerufen am 26. April 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile. Abgerufen am 26. April 2021.