Landkreis Trier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Trier
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Trier hervorgehoben

Koordinaten: 49° 45′ N, 6° 39′ O

Basisdaten (Stand 1969)
Bestandszeitraum: 1816–1969
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Regierungsbezirk: Trier
Verwaltungssitz: Trier
Fläche: 822,09 km2
Einwohner: 96.284 (30. Jun. 1968)
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: TR
Kreisschlüssel: 07 2 36
Kreisgliederung: 110 Gemeinden
Siegelmarke Königlicher Landrath – Landkreis Trier

Der Landkreis Trier im Regierungsbezirk Trier in der preußischen Rheinprovinz wurde 1816 gegründet und bestand bis zur rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform 1969.

Geographie

Der Landkreis grenzte Anfang 1969 im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Bitburg, Wittlich, Bernkastel und Birkenfeld (alle in Rheinland-Pfalz), an die Landkreise Sankt Wendel und Merzig-Wadern (beide im Saarland) sowie an den Landkreis Saarburg und an die kreisfreie Stadt Trier (beide wiederum in Rheinland-Pfalz).

Geschichte

Bis zur französischen Besetzung von 1794 gehörte das Kreisgebiet überwiegend zum Kurfürstentum Trier bzw. zum Herzogtum Luxemburg. 1798 kam es an Frankreich und wurde dem Saardepartement eingegliedert. Dort gehörte es zu den Arrondissements Birkenfeld und Trier.

Nachdem das Gebiet zu Preußen kam, wurden 1816 bei der Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Trier unter anderem der Stadtkreis und der Landkreis Trier eingerichtet. Im Stadtkreis Trier, zu dem von Anfang an neben der Stadt auch einige Dörfer und Vororte gehörten, wurde 1852 eine Bürgermeisterei der Vororte von Trier geschaffen, die kommissarisch dem Landrat des Landkreises Trier unterstellt war, formell aber weiterhin zum Stadtkreis gehörte.[1][2] Am 1. April 1888 wurde der größte Teil der Bürgermeisterei de Vororte von Trier mit den Gemeinden Euren, Heiligkreuz, Kürenz, Olewig, Pallien, Sankt Matthias-Medard-Feyen und Zewen-Oberkirch aus dem Stadtkreis Trier in den Landkreis Trier umgegliedert.[3][4]

1912 schieden die drei Gemeinden Heiligkreuz, Pallien und Sankt Matthias-Medard-Feyen wieder aus dem Landkreis aus und wurden in die Stadt Trier eingemeindet. Am 1. Juli 1930 wurden außerdem die Gemeinden Euren, Kürenz und Olewig sowie der bis dahin zu Pfalzel gehörende Ortsteil Biewer in die Stadt Trier eingemeindet.

Am 1. Mai 1945 wurden auf Anordnung der französischen Besatzungsmacht die Gemeinden Bierfeld, Braunshausen, Buweiler-Rathen, Kastel, Kostenbach, Nonnweiler, Otzenhausen, Primstal und Sitzerath aus dem Landkreis Trier in den Kreis Wadern umgegliedert.[5]

Am 18. Juli 1946 gliederte die französische Militärregierung die Gemeinden Filzen, Hamm, Kommlingen, Könen, Konz, Krettnach, Niedermennig, Oberbillig, Oberemmel, Paschel, Pellingen und Wasserliesch aus dem Landkreis Trier in den Landkreis Saarburg um, der gleichzeitig dem Saargebiet zugeteilt wurde. Als der Landkreis Saarburg am 7. Juni 1947 nach Rheinland-Pfalz rückgegliedert wurde, verblieben diese Gemeinden im Landkreis Saarburg.

Am 7. Juni 1969 wurde der Landkreis Trier aufgelöst:

Beim weiteren Reformschritt, der am 7. November 1970 in Kraft trat, wechselten von den Gemeinden, die dem Altkreis Trier entstammten, Eisenach, Gilzem und Orenhofen in den Landkreis Bitburg-Prüm sowie Breit, Büdlich, Heidenburg und Trittenheim in den Landkreis Bernkastel-Wittlich. Der Ortsteil Muhl, ebenfalls bis 1969 im Landkreis Trier, wurde aus dem Landkreis Birkenfeld nach Neuhütten im Landkreis Trier-Saarburg umgemeindet.[6]:166

Wappen

Wappen von Landkreis Trier
Blasonierung: „Unter silbernem (weißem) Schildhaupt, darin ein auffliegender golden (gelb) bewehrter schwarzer Adler; gespalten, vorne in Silber (Weiß) ein durchgehendes rotes Kreuz; hinten der neunmaligen Teilung von Silber (Weiß) und Blau aufgelegt, ein golden (gelb) gekrönter und bewehrter roter Löwe.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 11. Februar 1930 vom preußischen Staatsministerium genehmigt. Das Kreisgebiet stand einst unter den Herrschaften von Kurtrier und den Grafen von Luxemburg, welches durch das Kreuz von Trier und dem luxemburgischen Löwen gezeigt wird. Das Schildhaupt weist auf die Zugehörigkeit des Kreises zur preußischen Rheinprovinz während der Wappenverleihung hin.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1816 038.965 [7]
1847 057.528 [8]
1871 070.235 [9]
1885 074.621 [9]
1900 083.495 [10]
1910 094.594 [10]
1925 103.595 [10]
1939 095.982 [10]
1950 079.940 [10]
1960 087.700 [10]
1968 096.284

Landräte

Bürgermeistereien bei der Gründung des Landkreises

Gemeinden

Zum Landkreis Trier gehörten 1969 folgende Gemeinden:[6]

Aach
Bekond
Bescheid
Besslich
Beuren
Bonerath
Börfink-Muhl
Breit
Büdlich
Butzweiler
Damflos
Detzem
Edingen
Ehrang-Pfalzel
Eisenach
Eitelsbach
Ensch
Farschweiler
Fastrau
Fell
Filsch
Föhren
Franzenheim
Fusenich
Geisfeld
Gilzem
Godendorf
Grewenich
Grimburg
Gusenburg
Gusterath
Gutweiler
Heddert
Heidenburg
Herl
Hermeskeil
Hinzenburg
Hinzert
Hockweiler
Hofweiler
Holzerath
Igel
Irsch
Issel
Ittel
Kasel
Kell
Kenn
Kernscheid
Kersch
Klüsserath
Kordel
Korlingen
Köwerich
Lampaden
Langsur
Leiwen
Liersberg
Longen
Longuich
Lorich
Lörsch
Lorscheid
Mandern
Mehring
Menningen
Mertesdorf
Mesenich
Metzdorf
Minden
Möhn
Morscheid
Naurath (Eifel)
Naurath (Wald)
Neuhütten
Newel
Olk
Ollmuth
Orenhofen
Osburg
Pluwig
Pölert
Pölich
Prosterath
Ralingen
Rascheid
Reinsfeld
Riol
Riveris
Ruwer
Schillingen
Schleich
Schleidweiler-Rodt
Schöndorf
Schweich
Sirzenich
Sommerau
Tarforst
Thomm
Thörnich
Trierweiler
Trittenheim
Udelfangen
Waldrach
Waldweiler
Welschbillig
Wintersdorf
Zemmer
Zewen-Oberkirch
Züsch

Die folgenden Gemeinden wurden vor 1969 eingemeindet oder umbenannt:

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen TR zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt Trier durchgängig bis heute ausgegeben.

Weblinks

Commons: Landkreis Trier – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Emil Zenz: Die kommunale Selbstverwaltung der Stadt Trier seit Beginn der preußischen Zeit 1814-1959. Trier, 1959. S. 46 f.
  2. Preußisches Gemeindeverzeichnis 1871: Gliederung des Stadtkreises Trier
  3. Zenz 1959, S. 70
  4. Gemeindeverzeichnis der Provinz Rheinland 1888
  5. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, Fußnote Seite 942
  6. a b Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Beiträge zur Statistik der Königl. Preussischen Rheinlande. 1829, S. 20, abgerufen am 11. November 2017.
  8. Beschreibung des Regierungsbezirks Trier. 1849, S. 322, abgerufen am 11. November 2017.
  9. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885
  10. a b c d e f Michael Rademacher: Trier. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.