Oberbillig
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Wappen der Ortsgemeinde Oberbillig |
Koordinaten: 49° 43′ N, 6° 30′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Konz | |
Höhe: | 148 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,36 km2 | |
Einwohner: | 972 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 181 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54331 | |
Vorwahl: | 06501 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 096 | |
LOCODE: | DE XOB | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 11 54329 Konz | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Andreas Beiling (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Oberbillig im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Oberbillig ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Konz an.
Lage
Oberbillig, ein altes Winzer-, aber ehemals auch Fischer-, Schiffer- und Eisenbahnerdorf an der Mosel, liegt sechs Kilometer westlich von Konz am rechten Moselufer bei Mosel-Km 206 gegenüber der Einmündung der Sauer. Durch den Ort führen die Bundesstraße 419 sowie die Obermoselstrecke Trier–Perl–Metz der Deutschen Bahn, die hier einen Haltepunkt hat.
Der Wottelbach fließt von rechts der Mosel zu. Er hat eine Länge von 2,8 km.
Geschichte
Erstmals belegt wurde die Gemeinde als „Billich“ im Jahr 965 n. Chr. Der Ursprung gilt als keltisch, die Namensgebung hingegen deutet auf römisches Erbe, den römischen Handelshafen Biliacum. Entsprechende Fundstücke sind heute im so genannten Pieterhaus zu finden, welches steinzeitliche Belege, römische sowie geologische Funde aus diversen Ausgrabungen sowie weitere interessante Aspekte von Oberbilligs Geschichte präsentiert. In Oberbillig muss bereits in römischer Zeit eine größere Ansiedlung bestanden haben, denn in den alten Ortskern führte eine im zweiten Jahrhundert n. Chr. aufwendig gebaute, 550 Meter lange gemauerte Wasserleitung.[2] Diese wurde von einer südöstlich im Hang gelegenen Schichtquelle gespeist. Die Quelle wird noch heute der Heidenborn genannt.
Historisch ist Oberbillig eng mit dem auf der gegenüberliegenden Moselseite gelegenen luxemburgischen Wasserbillig verknüpft, dessen Ortsteil Oberbillig bis 1816 war. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem am 7. Oktober 1816 zu Kleve zwischen den Königreichen Preußen und der Niederlande abgeschlossenen Grenzvertrag wurde Oberbillig eine selbstständige Gemeinde in der Bürgermeisterei Wasserliesch im Landkreis Trier im Königreich Preußen.[3] Formal war die katholische Gemeinde Oberbillig von 1821 an Filiale der Pfarrei Wasserliesch, blieb aber, wenngleich durch die Mosel getrennt, faktisch weiterhin eng mit der luxemburgischen Pfarrei Wasserbillig verbunden, und wurde am 4. April 1871 eine eigenständige Pfarrei.
Am 18. Juli 1946 wurde Oberbillig gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saarland angegliedert. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen; damit kam Oberbillig zum Landkreis Saarburg im 1946 neugebildeten Land Rheinland-Pfalz. Nachdem im Jahr 1969 die beiden Landkreise Saarburg und Trier zusammen gelegt worden sind, ist Oberbillig eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Konz in diesem Landkreis.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberbillig, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Oberbillig besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | BL | Gesamt |
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2019 | – | 5 | 7 | 12 Sitze |
2014 | 3 | 6 | 3 | 12 Sitze |
2009 | 3 | 6 | 3 | 12 Sitze |
2004 | 3 | 6 | 3 | 12 Sitze |
1999 | 4 | 5 | 3 | 12 Sitze |
- BL = Oberbilliger Bürgerliste e. V.
Bürgermeister
Andreas Beiling (CDU) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Oberbillig.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,65 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Beilings Vorgänger als Ortsbürgermeister war Reinhard May.[6]
Weinanbau
Drei Weingüter bewirtschaften in Oberbillig überwiegend die Weißweinrebsorten Elbling, Weißer Burgunder und Auxerrois. Zu Oberbillig gehören die Weinlagen Römerberg und Hirtengarten.
Feste und Veranstaltungen
- St.-Bartholomäus-Weinkirmes am vierten Wochenende im August
- DGM-Sternfahrt:[8] Die DGM-Sternfahrt ist eine Motorradrundfahrt in Oberbillig an der Mosel. Organisiert wird sie vom Verein DGM-Sternfahrt e. V. Gemeinsam mit zahlreichen Helfern veranstalten sie seit 2004 in einem zweijährlichen Turnus eine Motorradausfahrt, deren Erlös der DGM zugutekommt.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Barbara (Saalbau, Rundbogenstil, 1864, Erweiterung 1891, Turm 1893)
- Moselpromenade mit Blick über die Mosel auf das gegenüberliegende luxemburgische Wasserbillig und in die Sauermündung
- Unglückskreuz zwischen Oberbillig und Temmels: 1900
- Wegekreuz zwischen Oberbillig und Wasserliesch: Mitte des 19. Jahrhunderts
- Hochwasserschutz (Deiche und Mauern mit mobilen Aufsätzen)
- Pieterhaus mit Dorfmuseum
- Waldlehrpfad
- Kreuzweg zur Grillhütte und Rochuskapelle, Flurkapelle 1848; Stationenkreuzweg 1913
Infrastruktur
Verkehr
- Straße: Oberbillig ist an die B 419 angebunden.
- Eisenbahn: Haltepunkt Oberbillig an der Bahnstrecke Trier–Perl.
- Fähre: Die nördlichste direkte Verbindung im deutsch-luxemburgischen Moselabschnitt hält die der Ortsgemeinde Oberbillig gehörende, freifahrende Personen- und Autofähre „Sankta Maria II“ zwischen den Orten Oberbillig und dem luxemburgischen Wasserbillig aufrecht.
Bildung
- Grundschule St. Marien in Wasserliesch
- Kindergarten Kastanienvilla
- VHS Wasserliesch-Oberbillig
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 257.
- Literatur über Oberbillig in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Oberbillig
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Oberbillig in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Oberbillig bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Oberbillig in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Ich lebe gern in der VG Konz: Ortsgemeinde Oberbillig, Trierischer Volksfreund vom 14. März 2012
- ↑ Gottfried Kentenich: Die Entstehung des Landkreises Trier in „Trierische Chronik“, X. Jahrgang, Nr. 5/6, Trier 1914, S. 74 (dilibri Rheinland-Pfalz)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Anke Pipke: Fünf Ja gegen ein Nein. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 26. Februar 2009, abgerufen am 20. April 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 20. April 2021 (siehe Konz, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile).
- ↑ DGM-Sternfahrt in Oberbillig