Bahnhof Berlin Oranienburger Straße
Berlin Oranienburger Straße | |
---|---|
Bahnsteig
| |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhofsteil |
Bauform | Tunnelbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BORS |
IBNR | 8089027 |
Preisklasse | 4[1] |
Eröffnung | 28. Juli 1936 2. Juli 1990 |
Auflassung | 13. August 1961 |
Webadresse | sbahn.berlin |
Profil auf Bahnhof.de | Oranienburger-Straße-1037292 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Neue Sachlichkeit |
Architekt | Richard Brademann |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Berlin |
Ort/Ortsteil | Mitte |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 31′ 30″ N, 13° 23′ 35″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Berlin |
Der Bahnhof Berlin Oranienburger Straße ist ein im Berliner Ortsteil Mitte gelegener Tunnelbahnhof an der Nord-Süd-S-Bahn. Betrieblich handelt es sich um einen Bahnhofsteil des Nordbahnhofs.
Der 1936 eröffnete S-Bahnhof war zwischen 1961 und 1990 ein Geisterbahnhof und wird seitdem wieder von der Berliner S-Bahn angefahren.
Lage und Aufbau
Der Bahnhof liegt in anderthalbfacher Tieflage unter der Tucholskystraße auf Höhe der Ecke Oranienburger Straße. Der ursprüngliche Zugang erfolgt über zwei massiv umwehrte Treppenabgänge beiderseits der Oranienburger Straße, auf die mittels eines kreisrunden S-Bahn-Symbols hingewiesen wird. Das Symbol wurde mit dem Bau der Nord-Süd-S-Bahn eingeführt.[2] Die Zugänge münden in ein gemeinsames Verteilergeschoss, von wo aus zwei Treppenabgänge zum Bahnsteig führen. An das Verteilergeschoss angeschlossen sind mehrere Diensträume. Ein weiterer Zugang zur Tucholskystraße sowie eine Aufzuganlage am Nordende des Bahnsteigs wurden nachträglich eingebaut.
Der Bahnsteig befindet sich in Mittellage und wird von einer einstieligen Säulenreihe gestützt. Säulen und Bahnsteigaufbauten sind in Anlehnung an den Stationsnamen mit orangefarbenen, die Seitenwände mit gelblichen Keramikplatten verkleidet.[2][3] Die Bahnhofsnamen sind in der Tannenberg-Schrift dargestellt.[4]
Der Entwurf der gesamten Anlage stammt von Richard Brademann. Sie ist als Baudenkmal in der Berliner Landesdenkmalliste aufgeführt.[3]
Geschichte
Der Bahnhof wurde zwischen 1934 und 1936 errichtet und am 27. Juli 1936 zusammen mit dem Abschnitt Stettiner Bahnhof – Unter den Linden eröffnet, planmäßiger Betrieb ab dem Folgetag. Der S-Bahn-Verkehr kam kriegsbedingt im April 1945 zum Erliegen. Durch die nachfolgende Sprengung der Tunneldecke in Höhe des Landwehrkanals am 2. Mai 1945 sowie Beschädigungen an der Spreeunterfahrung in Höhe der nahegelegenen Ebertsbrücke lief das gesamte Bauwerk einschließlich des S-Bahnhofs voll Wasser.[5] Die ab dem 25. Mai 1945 einsetzende Abpumparbeiten sowie die anschließende Instandsetzung des Tunnels hielten bis Ende 1947 an. Am 16. November 1947 wurde der reguläre Fahrgastbetrieb wieder aufgenommen.[5]
Infolge des Mauerbaus wurde die Station am 13. August 1961 für jeglichen Publikumsverkehr geschlossen, die Züge der Nordsüd-S-Bahn fuhren mit Ausnahme des Bahnhofs Friedrichstraße an allen Unterwegshalten in Ost-Berlin durch. Der oberirdische Zugang wurde verschlossen, teilweise verbaut und das S-Bahn-Symbol entfernt.
Nach dem Mauerfall begann die Deutsche Reichsbahn mit der notdürftigen Instandsetzung des Bahnhofs. Die Wiedereröffnung erfolgte einen Tag nach der Währungsreform am 2. Juli 1990 als erster Bahnhof der Nord-Süd-Strecke. Im gleichen Jahr entschloss sich die Reichsbahn zu einer grundlegenden Sanierung des Tunnels, die die erneute Schließung zwischen dem 2. April 1991 und dem 1. März 1992 mit sich brachte. Der S-Bahnhof wurde während dieser Maßnahme denkmalgerecht saniert.[6]
Im Jahr 2002 wurde der Bahnhof um eine Aufzuganlage am nördlichen Bahnsteigende ergänzt.[7] Aus brandschutzrechtlichen Gründen begann 2010 der Einbau eines weiteren Zugangs zur Tucholskystraße, dieser wurde im September 2011 eröffnet.[8][9]
Seit August 2016 erfolgt die Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor (ZAT-FM).[10]
Anbindung
Der S-Bahnhof wird aktuell von den Linien S1, S2, S25 und S26 der S-Bahn Berlin angefahren. An der Oberfläche bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Straßenbahn-Linien M1, M5, M6 und 12 der BVG.
Weblinks
- Umgebungsplan des Bahnhofs
- Mike Straschewski: Oranienburger Straße. In: stadtschnellbahn-berlin.de. 21. März 2008, abgerufen am 7. Februar 2012.
Einzelnachweise
- ↑ Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ a b Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr Berlin [IGEB] e. V. (Hrsg.): Nord-Süd-Bahn. Vom Geistertunnel zur City-S-Bahn. Verlag GVE, Berlin 1992, S. 33–39.
- ↑ a b Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- ↑ Michael Braun: Nordsüd-S-Bahn Berlin. GVE, Berlin 2008, ISBN 978-3-89218-112-5, S. 118.
- ↑ a b Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr Berlin [IGEB] e. V. (Hrsg.): Nord-Süd-Bahn. Vom Geistertunnel zur City-S-Bahn. Verlag GVE, Berlin 1992, S. 42–49.
- ↑ Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr Berlin [IGEB] e. V. (Hrsg.): Nord-Süd-Bahn. Vom Geistertunnel zur City-S-Bahn. Verlag GVE, Berlin 1992, S. 70–75.
- ↑ Zwei Drittel aller Berliner S-Bahnhöfe jetzt behindertengerecht erreichbar. S-Bahn Berlin GmbH, 22. Mai 2002, abgerufen am 7. Februar 2012.
- ↑ Oranienburger Straße erhält zweiten Zugang. (Nicht mehr online verfügbar.) S-Bahn Berlin GmbH, 1. Februar 2010, archiviert vom Original am 1. Februar 2011; abgerufen am 7. Februar 2012.
- ↑ Neuer zweiter Zugang zum S-Bahnhof Oranienburger Straße. In: punkt 3. Nr. 19, 13. Oktober 2011 (online [PDF; abgerufen am 16. Februar 2017]).
- ↑ Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 10, 2016, S. 203.