Bahnhof Petershagen Nord

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Petershagen Nord
Der Eingang zum Bahnhof Petershagen Nord
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung BPEN
IBNR 8081150
Preisklasse 6[1]
Eröffnung 1. August 1944
Profil auf Bahnhof.de Petershagen_Nord
Lage
Stadt/Gemeinde Petershagen/Eggersdorf
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 31′ 44″ N, 13° 47′ 20″ OKoordinaten: 52° 31′ 44″ N, 13° 47′ 20″ O
Höhe (SO) 52 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Brandenburg

Der Bahnhof Petershagen Nord ist ein Haltepunkt an der Ostbahn in der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland östlich von Berlin. Er wird von der Linie S5 der S-Bahn Berlin bedient. Die Bahnstation besteht seit 1944. Sie wurde zunächst Giebelsee genannt. Der Haltepunkt wurde 1967 in Petershagen Nord umbenannt.[2]

Lage

Der Bahnhof befindet sich im Ortsteil Petershagen der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland, ca. einen Kilometer nordöstlich des alten Ortskerns von Petershagen. Das Stadtzentrum von Berlin befindet sich rund 27 km weiter westlich. Die Station grenzt an die Lessingstraße und die Kreisstraße 6422. Zu beiden Seiten der Bahnstrecke befindet sich ausgedehnte Siedlungsbebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) liegt ca. 2 km westlich und der Bahnhof Strausberg 3 km östlich. Der Haltepunkt befindet sich im Tarifbereich Berlin C des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. Unweit des Bahnhofs liegen zwei kleine Seen beiderseits der Bahnstrecke, der Große und der Kleine Giebelsee. Den Namen Giebelsee trug die Station bis 1967.

Geschichte

Am 15. September 1872, sieben Jahre nach der Eröffnung der Ostbahn, wurde ein Bahnhof namens Petershagen wenige hundert Meter nordwestlich des alten Dorfkerns eröffnet. Dabei handelt es sich um den heutigen Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) in der Gemarkung Fredersdorf.[3] Bereits zwei Jahre nach Eröffnung, zum 1. Januar 1875, wurde die Station von Petershagen in Fredersdorf umbenannt. Anlass der Umbenennung war, dass sich die Gemeinde Petershagen geweigert hatte, einen Verletzten auf dem Bahnhof zu versorgen und auf die Fredersdorfer Zuständigkeit verwies.[3]

Blick über den kleinen Giebelsee auf die Blockstation Petershagen um 1903
Blick über den kleinen Giebelsee auf die Blockstation Petershagen um 1903

Um 1890 wurde am Bahnübergang in der heutigen Lessingstraße und der Eggersdorfer Straße eine Blockstation errichtet. Diese Anlage bestehend aus zwei baugleichen Bahnwärterhäusern, welche sich links und rechts der Gleise befanden, regelten den Zugverkehr zwischen Fredersdorf und Strausberg. Diese Bauwerke sicherten den Standort eines eigenen Haltepunktes in den kommenden Jahrzehnten. Beide Bahnwärterhäuser stehen heute noch, einmal als Wohnhaus umfunktioniert in der Eggersdorfer Straße und als Café (Carl's Café) auf dem Bahnhofsvorplatz an der Lessingstraße.

Im Jahr 1919 erhielt Petershagen den Haltepunkt Petershagen (b Berlin) an der Bahnstrecke Fredersdorf–Rüdersdorf. Personenverkehr bestand auf dieser Strecke bis 1965.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand östlich des Petershagener Dorfkerns nach und nach eine umfangreiche Siedlungsbebauung. Auch im Bereich der Giebelseen entstanden Wohnhäuser. Anfang der 1930er Jahre wurden dort weitere Siedlungshäuser errichtet.[4] 1944 wurden auf der Strecke der Ostbahn zwischen Mahlsdorf und Strausberg die Vorort- und Ferngleise getrennt. Dabei wurde auch in Petershagen ein neuer Bahnhof an der Vorortstrecke eröffnet. Er trug zuerst den Namen Giebelsee. Die Station wurde stets nur von Vorortzügen bzw. der S-Bahn genutzt.

1948 wurde die Vorortstrecke bis Strausberg elektrifiziert. Am 31. Oktober 1948 fuhr die erste S-Bahn die Station an, seit Oktober 1949 verkehrt sie alle 20 Minuten. Seit 28. Mai 1967 heißt der Haltepunkt Petershagen Nord. Den Zusatz Nord erhielt er wegen des früheren zweiten vorhandenen Bahnhofes Petershagen (b Berlin) an der Rüdersdorfer Strecke.

Anlagen

Der einzige heute verbliebene Bahnsteig

Die 1944 neu gebaute Vorortstrecke von Mahlsdorf nach Strausberg war zweigleisig ausgeführt, der heutige Seitenbahnsteig ein beidseitig angefahrener Inselbahnsteig. Die Station wurde damals als Bahnhof der IV. Klasse geführt.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Vorortstrecke eingleisig elektrifiziert, das nördliche Bahnsteiggleis wurde entfernt. Am 31. Oktober 1948 verkehrte erstmals ein elektrischer S-Bahn-Zug, die Station ist seitdem nur noch ein Haltepunkt.[6] Sie weist nach wie vor nur ein Bahnsteiggleis auf und ist barrierefrei. Der Ortskern von Petershagen ist über einen Fußgängertunnel angebunden.

Südlich der S-Bahn-Strecke liegt die Fernbahnstrecke, die nur noch vom Regional- und Güterverkehr genutzt wird. Sie ist eingleisig, das zweite Gleis wurde nach 1945 abgebaut. Eine Betriebsstelle gibt es dort im Bereich Petershagen nicht.

Anbindung

Linie Verlauf Takt
Datei:Berlin S5.svg Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Nöldnerplatz – Lichtenberg – Friedrichsfelde Ost – Biesdorf – Wuhletal – Kaulsdorf – Mahlsdorf – Birkenstein – Hoppegarten – Neuenhagen – Fredersdorf – Petershagen Nord – Strausberg – Hegermühle – Strausberg Stadt – Strausberg Nord 20 min

Außerdem bedienen einige regionale Buslinien den Bahnhof.

Literatur

  • Jürgen Meyer-Kronthaler, Wolfgang Kramer (Hrsg.): Berlins S-Bahnhöfe – Ein dreiviertel Jahrhundert (Seite 221). Be.bra, 1998, ISBN 3-930863-25-1.

Weblinks

Commons: Bahnhof Petershagen Nord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Profil auf firmendb.de auf, abgerufen am 1. September 2014
  2. [1]
  3. a b Bahnhof Fredersdorf auf der Webseite des Heimatvereins Fredersdorf-Vogelsdorf, abgerufen am 2. September 2014
  4. Zeittafel bis 2007 der Orte Eggersdorf und Petershagen auf doppeldorf.de, abgerufen am 2. September 2014
  5. Karte der Reichsbahndirektion Berlin von 1949, online auf blocksignal.de.
  6. Karte der Reichsbahndirektion Berlin von 1953, online auf blocksignal.de