Berliner Fußball-Verband

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Berliner Fußball-Verband e. V.
Abzeichen des Berliner Fussballverbandes
Gegründet 11. September 1897
Präsident Bernd Schultz
Adresse Humboldtstraße 8a
14193 Berlin
Meister Herren Tasmania Berlin
Pokalsieger Herren FC Viktoria 1889 Berlin
Meister Frauen SC Staaken
Pokalsieger Frauen 1. FC Union Berlin
Übergeordneter Verband Nordostdeutscher Fußballverband
Region Karte-DFB-Regionalverbände-BE.png
Vereine (ca.) 381*
Mitglieder (ca.) 159.004*
Mannschaften (ca.) 3.366*
* Stand: 5.7.2019
Homepage www.berliner-fussball.de

Der Berliner Fußball-Verband (kurz BFV) ist die Dachorganisation aller Fußballvereine in Berlin. Er ist einer der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und Mitglied des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV). Darüber hinaus ist das Berliner Cricket Komitee (kurz BCK) als Teil des BFV der Dachverband aller Berliner Cricketvereine und einer der sieben Landesverbände des Deutschen Cricket Bunds.

Geschichte

Der BFV ist der Nachfolgeverband des am 11. September 1897 gegründeten Verbands Deutscher Ballspielvereine (VDB), der 1902 in Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) umbenannt wurde. Der VBB schloss sich 1911 mit zwei anderen in Berlin beheimateten Verbänden zum Verband Brandenburgischer Ballspielvereine (ebenfalls VBB) zusammen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden der DFB und alle regionalen Fußballverbände aufgelöst und durch das Fachamt Fußball sowie Fußballgaue ersetzt. Anstelle des VBB trat der Gau Berlin-Brandenburg mit der Gauliga Berlin-Brandenburg als höchste Spielklasse. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verband 1949 wieder neu gegründet. Da das brandenburgische Umland Berlins jedoch schon zum Gebiet der DDR gehörte, hieß der Verband nun wieder Verband Berliner Ballspielvereine. Ein Jahr später mussten sich auch die Ost-Berliner Mannschaften dem Deutschen Fußball-Verband (Fußballverband der DDR) anschließen und somit unterstanden dem neuen VBB nur noch die West-Berliner Teams.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden 1991 die West- und Ost-Mannschaften wieder im Ligaspielbetrieb vereint und unter dem neuen Berliner Fußball-Verband zusammengefasst.

Daten zum BFV

Der Berliner Fußball-Verband ist die Dachorganisation von 404 Vereinen mit 3.662 Mannschaften. In diesen Vereinen sind 146.443 organisiert, wovon ca. 13 Prozent weiblich sind. Der Verband verfügt über ungefähr 1.500 lizenzierte Trainer. (Stand: 1. Januar 2016).[1]

Dem Berliner Fußball-Verband steht als Präsident Bernd Schultz vor. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin-Halensee im Haus des Fussballs und wird seit Januar 2017 von Geschäftsführer Kevin Langner geleitet.[2]

Das Landesleistungszentrum Richard Genthe wird vom Berliner Fußball-Verband betrieben. Weiterhin besteht ein Trainerstab aus zwei hauptamtlichen Verbandstrainern.

Das Berliner Cricket Komitee ist ein Teil des Berliner Fußball-Verbands und wird von Sven Leistikow geleitet. Es organisiert den Cricketsport für die sieben Berliner Cricketsportvereine.

Spielbetrieb

Die höchste Männer-Spielklasse des BFV ist die Berlin-Liga, deren Meister den Titel des Berliner Fußballmeisters erhält und in die Fußball-Oberliga Nordost aufsteigen darf. Weiterhin vergibt der Verband jährlich den Titel des Berliner Pokalsiegers, der im Berliner Pokal ausgespielt wird.

Ligapyramide des BFV im Herrenfußball
Ebene Spielklasse
6 Berlin-Liga
18 Mannschaften
Platz 1: Berliner Meister + Aufstieg in die Oberliga Nordost-Nord
Platz 16–18: Absteiger
7 Landesliga
(Staffel 1, Staffel 2)
je 16 Mannschaften
↑je 1–2 Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
8 Bezirksliga
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3)
je 16 Mannschaften
↑je 2 Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
9 Kreisliga A
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4)
je 16 Mannschaften
↑je 2–3 Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
10 Kreisliga B
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4, Staffel 5, Staffel 6)
je 16 Mannschaften
↑je 2 Aufsteiger
↓je 2 Absteiger
11 Kreisliga C
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4)
je 16 Mannschaften
↑je 3 Aufsteiger

Vereine in höheren Ligen

Herren Saison 2022/23
Stufe Bezeichnung Anzahl Vereine
1. Bundesliga 2 Hertha BSC, 1. FC Union Berlin
2. 2. Bundesliga 0
3. 3. Liga 0
4. Regionalliga Nordost 7 FC Viktoria 1889 Berlin (A), Hertha BSC II, Berliner AK 07, BFC Dynamo, VSG Altglienicke, SV Lichtenberg 47, Tennis Borussia Berlin
5. NOFV-Oberliga Nord 7 Tasmania Berlin (A), Hertha 03 Zehlendorf, CFC Hertha 06, SC Staaken, Blau-Weiß 90 Berlin, Eintracht Mahlsdorf, TuS Makkabi Berlin (N)
Frauen Saison 2022/23
Stufe Bezeichnung Anzahl Vereine
1. Bundesliga 0
2. 2. Bundesliga 0
3. Regionalliga Nordost 6 SFC Stern 1900, FC Viktoria 1889 Berlin, 1. FC Union Berlin, Blau-Weiß Hohen Neuendorf, Türkiyemspor Berlin, Hertha 03 Zehlendorf (N)
Nachwuchs Saison 2022/23
Bezeichnung Anzahl Vereine
A-Junioren-Bundesliga 5 Hertha BSC, 1. FC Union Berlin, FC Viktoria 1889 Berlin, Berliner AK 07 (N), Hertha 03 Zehlendorf (N)
B-Junioren-Bundesliga 3 Hertha BSC, 1. FC Union Berlin, FC Viktoria 1889 Berlin,
B-Juniorinnen-Bundesliga 2 1. FC Union Berlin, Hertha 03 Zehlendorf

(N): Aufsteiger der Vorsaison (A): Absteiger der Vorsaison

Ehrungen

Der BFV vergibt jährlich die folgenden Titel:

Jens Härtel, zweimal bester Amateurtrainer im Berliner Fußball-Verband
Jahr bester Profifußballer bester Amateurfußballer beste Amateurfußballerin bester Amateurtrainer
2006 nicht vergeben Karim Benyamina
(1. FC Union Berlin)
nicht vergeben nicht vergeben
2007 nicht vergeben Tim Lensinger
(Hertha BSC II)
nicht vergeben nicht vergeben
2008 nicht vergeben Marcel Schreck
(SV Lichtenberg 47)
nicht vergeben nicht vergeben
2009 nicht vergeben Mario Langner
(Lichtenrader BC 25)
nicht vergeben nicht vergeben
2010 nicht vergeben Nico Thomaschewski
(BFC Dynamo)
Sanna El Agha
(BSV Al-Dersimspor)
nicht vergeben
2011 Pierre-Michel Lasogga
(Hertha BSC)
Christopher Quiring
(1. FC Union Berlin II)
Sabrina Liedtke
(SV Blau-Gelb Berlin)
nicht vergeben
2012 Thomas Kraft
(Hertha BSC)
Fabian Holland
(Hertha BSC II)
Nadin Bethge
(Adlershofer BC)
Jens Härtel
(Berliner AK 07)
2013 Ronny
(Hertha BSC)
Björn Brunnemann
(BFC Dynamo)
Madeleine Wojtecki
(1. FC Union Berlin)
Jens Härtel
(Berliner AK 07)
2014 Torsten Mattuschka
(1. FC Union Berlin)
Sebastian Reiniger
(SV Lichtenberg 47)
Lisa Görsdorf
(1. FC Union Berlin)
Timo Szumnarski
(Hertha Zehlendorf)
2015 Sebastian Polter
(1. FC Union Berlin)
Michael Fuß
(Tennis Borussia Berlin)
Aylin Yaren
(1. FC Lübars)
Daniel Volbert
(Tennis Borussia Berlin)
2016 Bobby Wood
(1. FC Union Berlin)
Patrick Kroll
(VSG Altglienicke)
Lisa Budde
(1. FC Union Berlin)
Steffen Baumgart
(Berliner AK 07)
2017 Marvin Plattenhardt
(Hertha BSC)
Christoph Zorn
(BSV Eintracht Mahlsdorf)
Dina Orschmann
(1. FC Union Berlin)
Jeffrey Seitz
(SC Staaken)
2018 Steven Skrzybski
(1. FC Union Berlin)
Christian Gawe
(SV Lichtenberg 47)
Lisa Heiseler
(1. FC Union Berlin)
Marco Gebhardt
(Blau-Weiß 90 Berlin)
2019 Rafał Gikiewicz
(1. FC Union Berlin)
Sebastian Huke
(Hertha Zehlendorf)
Monique Eichhorn
(1. FC Union Berlin)
Uwe Lehmann
(SV Lichtenberg 47)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Berliner Fußball-Verband stellt sich vor. In: berliner-fussball.de. Berliner Fußball-Verband, abgerufen am 3. August 2016.
  2. Beim Berliner Fußball-Verband wechselt der Geschäftsführer. In: berliner-fussball.de. Berliner Fußball-Verband e. V., abgerufen am 30. September 2016.