Landkreis Frankenthal (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Frankenthal
Landkreis Frankenthal (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Frankenthal hervorgehoben

Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 14′ O

Basisdaten (Stand 1969)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Regierungsbezirk: Pfalz
Verwaltungssitz: Frankenthal (Pfalz)
Fläche: 233,19 km2
Einwohner: 62.687 (30. Jun. 1968)
Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: FT
Kreisschlüssel: 07 3 34
Kreisgliederung: 38 Gemeinden

Der Landkreis Frankenthal (Pfalz) war von 1818 bis 1969 ein Landkreis im Nordosten der Pfalz (Rheinland-Pfalz).

Geographie

Der Landkreis grenzte Anfang 1969 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Landkreis und die kreisfreie Stadt Worms (beide in Rheinland-Pfalz), an den Landkreis Bergstraße (in Hessen), an die kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz), an den Stadtkreis Mannheim (in Baden-Württemberg) sowie an die Landkreise Ludwigshafen am Rhein, Kaiserslautern und Kirchheimbolanden (alle wiederum in Rheinland-Pfalz).

Geschichte

1818 wurde der spätere Kreis durch organisatorische Zusammenfassung der Kantone Frankenthal und Grünstadt als Landkommissariat Frankenthal des Königreichs Bayern gebildet. 1862 wurde die Bezeichnung in „Bezirksamt“ geändert.[1]

1919 übernahm das Bezirksamt die Selbstverwaltungsaufgaben, die bisher die in den ehemaligen Kantonen eingerichteten Distriktsgemeinden Frankenthal und Grünstadt innehatten.[2] Am 1. März 1920 wurde die Stadt Frankenthal als kreisunmittelbare Stadt, ab 1935 Stadtkreis genannt, aus dem Bezirksamt ausgegliedert.[3]

1938 verlor das Bezirksamt die Gemeinde Oppau (einschließlich des 1928 eingemeindeten Edigheim) durch Eingemeindung in die Stadt Ludwigshafen.[4] 1939 wurde das Bezirksamt wie alle bayerischen Bezirksämter in Landkreis umbenannt.[5] Die Kreisverwaltung, die damals Landratsamt hieß, hatte ihren Sitz in der bis heute kreisfreien Stadt Frankenthal (Pfalz).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landkreis Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig angeordnet.[6] Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947[7] festgelegt.

Am 7. Juni 1969 wurde der Landkreis im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aufgelöst:[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1864 45.281 [9]
1885 50.364 [10]
1900 60.734 [11]
1910 67.658 [11]
1925 51.609 [11]
1939 44.131 [11]
1950 50.677 [11]
1960 56.100 [11]
1968 62.687

Bezirksamtmänner (bis 1938) und Landräte (ab 1939)

  • 1893–1918 Philipp Fischer
  • 1918–1921 Adolf Lieb
  • 1921–1925 Markus von Welser
  • 1926–1927 Richard Schöpper
  • 1929 vakant
  • 1930–1933 Jakob Born
  • April 1933 Otto Bühler
  • Mai 1933–1945 Karl Bernpointner
  • Werner Spiess aus Kleinkarlbach, ab 29. April 1945 von den Amerikanern eingesetzt.
  • 1948–1951: Ernst Roth (SPD)
  • Philipp Kranz aus Grünstadt war Stellvertreter des Landrates und kommissarisch Landrat nach dem Tode von Ernst Roth.
  • Rudolf Hammer, zuvor Landrat des Landkreises Ludwigshafen am Rhein, Mitglied der SPD, wurde am 24. September 1951 vertretungsweise eingesetzt und am 1. April 1953 endgültig zum Landrat des Landkreises Frankenthal (Pfalz) ernannt. Er blieb es bis zur Auflösung dieses Landkreises.

Gemeinden

Zum Zeitpunkt seiner Auflösung gehörten dem Landkreis eine Stadt und 37 Ortsgemeinden an:

Vor 1969 aufgelöste Gemeinden:

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen FT zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt Frankenthal durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur

  • Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 43 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 90 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. territorial.de, unter „Kreise“, „Frankenthal“
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946), S. 292
  7. Volltext der Verfassung vom 18. Mai 1947 (Memento des Originals vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungen.de
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 158 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  9. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 74 (Digitalisat).
  10. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885, S. VI (Digitalisat).
  11. a b c d e f Michael Rademacher: Frankenthal. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.