Bundesgartenschau 1967

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
BUGA im Stadtgarten. Am Festplatz war ein Aussichtsturm aufgebaut.

Die Bundesgartenschau 1967 fand vom 14. April bis zum 23. Oktober 1967 in Karlsruhe statt.[1]

Planung

Angeregt durch die städtebaulich positiven Wirkungen von Bundesgartenschauen beim Wiederaufbau anderer im Zweiten Weltkrieg zerstörter Städte gab Karlsruhe 1961 ein Gutachten bei Walter Rossow in Auftrag, ob und wie eine Bundesgartenschau auch in Karlsruhe möglich sei. Darauf folgte 1962 ein Ideenwettbewerb.[2] Noch im gleichen Jahr wurde ein Vertrag zwischen der Stadt und dem Zentralverband Gartenbau e. V. zur Durchführung der Gartenschau geschlossen.[3] Aus den Gewinnern des Ideenwettbewerbs wurden vier Arbeitsgruppen gebildet, die die Gestaltung jeweils einer Teilfläche des Geländes übernahmen. Zusätzlich wurde ein Grünkonzept für die gesamte Stadt entwickelt, das Hauptbahnhof, Kaiserstraße, Festplatz und Schloss verband.[4] Der damalige Oberbürgermeister Günther Klotz setzte sich intensiv für das Gelingen der Bundesgartenschau ein.[5]

Gartenschau

Garten eines Atriumhauses
Technikschau, in Karlsruhe 1967 zum letzten Mal auf einer BUGA, dann ausgelagert in die hortec[6]
Junge Besucher im Stadtgarten auf der BUGA

Die Bundesgartenschau 1967 verteilte sich im Wesentlichen auf zwei Flächen in der Stadt[7], die zusammen eine Größe von 90 ha aufwiesen[8]:

  1. Den Stadtgarten (einschließlich des Zoos, der aber für die Bundesgartenschau, um Gartenflächen zu schaffen, teilweise auch in den dafür neu gebauten Tierpark Oberwald ausgelagert wurde.[9]).
  2. Die Gärten am Schloss: Schlossgarten, Schlossplatz und Fasanengarten.

In der Waldstadt gab es darüber hinaus eine Gruppe von 22 einstöckigen Wohnhäusern mit unterschiedlich gestalteten Gärten in Größen zwischen 54 m2 und 204 m2[10]

Die Bundesgartenschau wurde von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet.[11] Ein zentrales Anliegen der Ausstellung war die stärkere Integration von Grünanlagen in das Stadtinnere, um Gesundheit und Freizeitmöglichkeiten zu fördern. Das war in Karlsruhe vor allem in Hinblick auf den starken Bevölkerungszuwachs der vorangegangenen Jahrzehnte und der damit einhergehenden Erweiterung der Wohn- und Industriegebiete geboten.

Ausstattung

Dampflokomotive Greif der Schlossgartenbahn auf der Wiese hinter dem Schloss

Für die Bundesgartenschau wurde eine Parkeisenbahn eingerichtet, die weiter in Betrieb blieb und auch heute noch fährt.

Wertung

Die Bundesgartenschau in Karlsruhe wurde ein voller Erfolg – nicht zuletzt auch wegen des lang anhaltenden schönen Wetters im Sommer 1967. Bereits vor Weihnachten 1966 waren 82.000 Dauereintrittskarten verkauft, insgesamt dann 126.000. Damit hatte rechnerisch jeder zweite Karlsruher eine Dauerkarte. 6,3 Mio. Besucher kamen insgesamt,[12] nachdem ursprünglich 4 Mio. erwartet worden waren.[13] Die beiden Hauptausstellungsflächen der Bundesgartenschau 1967 gehörten auch nach ihrem Abschluss zu den meistbesuchten Grünanlagen in Karlsruhe.[14]

Literatur

  • Rotraud Schlehuber: Bundesgartenschau Karlsruhe 1967. In: Deutsche Bundesgartenschau GmbH (Hg.): 50 Jahre Bundesgartenschauen. Festschrift zur Geschichte der Bundes- und Internationalen Gartenschauen in Deutschland. Bonn 2001, S. 57–62.
  • Marketa Haist: Die Bundesgartenschau 1967 in Karlsrluhe. In: Hartmut Troll / Konrad Krimm (Hrsg.): Stadt und Garten. Thorbecke, Ostfildern 2019 (Oberrheinische Studien; 40), ISBN 978-3-7995-7840-0, S. 205–222.

Weblinks

Commons: Bundesgartenschau 1967 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schlehuber, S. 62.
  2. Schlehuber, S. 57.
  3. Schlehuber, S. 57f.
  4. Schlehuber, S. 59.
  5. Schlehuber, S. 61.
  6. Schlehuber, S. 59.
  7. Schlehuber, S. 58f.
  8. Schlehuber, S. 62.
  9. historischer Rückblick: 1947 bis 1967 Homepage des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe.
  10. Schlehuber, S. 61.
  11. Artikel Heinrich Lübke. In: Stadtlexikon Karlsruhe.
  12. Schlehuber, S. 61.
  13. Die Zeit vom 21. April 1967.
  14. Schlehuber, S. 62.