Bundestagswahl 1990

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1987Wahl zum 12. Bundestag 19901994
(Zweitstimmen)[1]
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Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1987[2]
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+0,8
     
Insgesamt 662 Sitze
Verhältnis Regierung-Opposition im
12. Deutschen Bundestag
  
Insgesamt 662 Sitze

Die Bundestagswahl 1990 fand am 2. Dezember 1990 statt. Dabei handelte es sich um einen turnusmäßigen Termin nach der Bundestagswahl 1987 am 25. Januar 1987. Die Wahl zum 12. Deutschen Bundestag stand ganz im Zeichen der am 3. Oktober 1990 erreichten deutschen Wiedervereinigung. Die Konstituierende Sitzung fand am 20. Dezember 1990 im Reichstagsgebäude in Berlin statt[3].

Hintergrund

Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0220-032, Erfurt, Helmut Kohl im Wahlkampf.jpg
Bundeskanzler Helmut Kohl, Kandidat von CDU/CSU, im Wahlkampf in Erfurt
Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-1025-300, Dessau, SPD-Wahlkundgebung, Oskar Lafontaine.jpg
SPD-Kandidat Oskar Lafontaine bei einer Wahlkundgebung in Dessau

Als Bundeskanzler hatte Helmut Kohl, zum vierten Male Spitzenkandidat der Union, maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der staatlichen Einigung Deutschlands in den Monaten zuvor gehabt. Er konnte daher mit einem erheblichen Amtsbonus in die Wahlentscheidung gehen.

Hauptstreitpunkt zwischen ihm und dem SPD-Kanzlerkandidaten, dem saarländischen Ministerpräsidenten und SPD-Vize Oskar Lafontaine, war die Frage der Finanzierung der Deutschen Einheit.

Während Kohl Steuererhöhungen ablehnte, nannte Lafontaine diese unausweichlich. Aus dem damaligen Wahlkampf stammt auch Kohls bekannt gewordene Aussage:[4]

„Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“

Wahltermin

Nach der damaligen Fassung des Artikel Art. 39 des Grundgesetzes musste die Neuwahl des Bundestages frühestens 45, spätestens 47 Monate nach dem Zusammentritt des Bundestages stattfinden. Der 11. Deutsche Bundestag war am 18. Februar 1987 zusammengetreten.[5] Demzufolge konnte die Wahl, die an einem Sonntag oder Feiertag stattfinden musste (§ 16 Bundeswahlgesetz), frühestens am 18. November 1990 und spätestens am 12. Januar 1991 durchgeführt werden. Um den Wahlkampf nicht während der Adventszeit zu führen, wurde ein relativ früher Termin gewählt.

Besonderheiten

Neben den Bürgern der ehemaligen DDR waren erstmals auch die West-Berliner wahlberechtigt. Die gesetzliche Mitgliederzahl des Bundestages wurde auf 656 Abgeordnete erhöht.

Die alten (inkl. West-Berlin) und die neuen Bundesländer (inkl. Ost-Berlin) bildeten jeweils ein Wahlgebiet. Um in den Bundestag einzuziehen, genügte es, in einem der beiden Wahlgebiete die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Infolge dieser Sonderregelung gelang der PDS der Einzug in den Bundestag, obwohl die Partei bundesweit die fünf Prozent deutlich verfehlte. Die Mandatsberechnung und -verteilung auf die Landeslisten erfolgte jedoch auf gesamtdeutscher Ebene, sodass eine PDS-Abgeordnete aus Nordrhein-Westfalen (Ulla Jelpke) in den Bundestag einzog.

Im Gegensatz dazu verfehlten die unabhängig angetretenen West-Grünen, die sich als einzige relevante Partei nicht vor der Wahl mit ihrem ostdeutschen Gegenüber vereinigt hatten, mit 4,8 % im Wahlgebiet Westdeutschland den Einzug in den Bundestag. Zusammengezählt hätten die westdeutschen Grünen und die ostdeutsche Listenvereinigung Bündnis 90/Grüne, bestehend aus den Bürgerbewegungen des Bündnis 90, der Grünen Partei in der DDR und weiteren Gruppierungen wie dem Unabhängigen Frauenverband, ein gesamtdeutsches Ergebnis von 5,1 % erzielt und unabhängig von dessen Höhe durch das hinreichende Ergebnis des Ostbündnisses in beiden Landesteilen Mandate erhalten. Da beide Parteien jedoch getrennt voneinander antraten, resultierten die Stimmen der ostdeutschen Bündnis 90/Grüne (6,2 % im Wahlgebiet Ost) anders als bei der PDS nicht in Mandaten für die an der Sperrklausel gescheiterten Westdeutschen. Die Grüne Partei in der DDR, die zwei der acht Bundestagsabgeordneten der Listenvereinigung stellte, fusionierte am Tag nach der Bundestagswahl, dem 3. Dezember 1990, mit den westdeutschen Grünen. Mit den noch parteilosen Vertretern von Bündnis 90 bildete man eine gemeinsame Gruppe, die endgültige Fusion zur bis heute bestehenden Partei erfolgte jedoch erst 1993.

Regierungsbildung

Mögliche Koalitionen Sitze
Sitze gesamt 662
Absolute Mehrheit 332
            CDU/CSU, FDP 398

SPD und Grüne waren die Wahlverlierer. Die westdeutschen Grünen verfehlten den Einzug in den Bundestag, nur das ostdeutsche Bündnis 90 war im Bundestag vertreten. Die SPD verlor nochmals Stimmen und konnte auch keine Mehrheit gegen die Union stellen. Für die schwarz-gelbe Koalition wurde die Mehrheit größer und sie konnte ihre Regierung fortführen.

Am 17. Januar wurde Helmut Kohl vom Bundestag, nach langen Koalitionsverhandlungen, als Bundeskanzler wiedergewählt. Am selben Tag wurde auch sein Kabinett Kohl IV berufen.

Amtliches Endergebnis

Bundestagswahl in Westdeutschland 1990
 %
50
40
30
20
10
0
44,3
35,7
10,6
4,8
0,3
4,3
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1987
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
± 0,0
−1,3
+1,5
−3,5
+0,3
+3,0
Bundestagswahl in Ostdeutschland 1990
 %
50
40
30
20
10
0
41,8
24,3
12,9
11,1
6,2
3,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu Volkskammerwahl 1990
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,1
+2,4
+7,2
−5,3
+1,3
−3,5
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Bei der Volkskammerwahl CDU, DA und DBD getrennt
c Bei der Volkskammerwahl Bund Freier Demokraten und NDPD getrennt
e Bei der Volkskammerwahl Bündnis 90 und Grüne Partei der DDR getrennt
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Erststimmenmehrheiten in den Wahlkreisen:
SPD
CDU/CSU
FDP
PDS
Ergebnis der Bundestagswahl vom 2. Dezember 1990[1]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Über-
hang-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 60.436.560 100,0 60.436.560 100,0
Wähler 46.995.915 77,8 46.995.915 77,8
Ungültig 720.990 1,5 540.143 1,1
Gültig 46.274.925 100,0 46.455.772 100,0 662 328 6
davon:
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 17.707.574 38,3 17.055.116 36,7 268 192 6
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 16.279.980 35,2 15.545.366 33,5 239 91
Freie Demokratische Partei (FDP) 3.595.135 7,8 5.123.233 11,0 79 1
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 3.423.904 7,4 3.302.980 7,1 51 43
Die Grünen (GRÜNE) 2.037.885 4,4 1.788.200 3,8
Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) 1.049.245 2,3 1.129.578 2,4 17 1
Die Republikaner (REP) 767.652 1,7 987.269 2,1
Bündnis 90/Grüne – BürgerInnenbewegungen (B90/Gr)(*) 552.027 1,2 559.207 1,2 8
Die Grauen – Graue Panther (GRAUE) 218.412 0,5 385.910 0,8
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 243.469 0,5 205.206 0,4
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 190.105 0,4 145.776 0,3
Deutsche Soziale Union (DSU) 131.747 0,3 89.008 0,2
Christliche Liga – Die Partei für das Leben (LIGA) 8.667 0,0 39.640 0,1
Christliche Mitte (CM) 9.824 0,0 36.446 0,1
Bayernpartei (BP) 10.836 0,0 31.315 0,1
Frauenpartei (FRAUEN) 1.433 0,0 12.077 0,0
Patrioten für Deutschland (Patrioten) 746 0,0 4.687 0,0
Deutsche Solidarität – Union für Umwelt und Lebensschutz (ÖKO-UNION) 1.106 0,0 4.661 0,0
Vereinigung der Arbeitskreise für Arbeitnehmerpolitik und Demokratie (VAA) 704 0,0 4.530 0,0
Kommunistische Partei Deutschlands (Ost) (KPD) 1.630 0,0
Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands (SpAD) 124 0,0 1.610 0,0
Bund der Deutschen Demokraten (DDD) 474 0,0 1.009 0,0
Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA) 214 0,0 826 0,0
Die Mündigen Bürger (Mündige Bürger) 72 0,0 492 0,0
Europäische Föderalistische Partei (EFP) 266 0,0
Wählergruppen/Einzelbewerber 43.324 0,1

Ergebnisse in den Bundesländern

Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Baden-Württemberg[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 7.121.831 100,0 7.121.831 100,0
Wähler 5.515.393 77,4 5.515.393 77,4
Ungültig 94.671 1,7 76.041 1,4
Gültig 5.420.722 100,0 5.439.352 100,0 73 37
davon:
CDU 2.667.311 49,2 2.529.051 46,5 39 36
SPD 1.644.692 30,3 1.582.957 29,1 24 1
F.D.P. 432.526 8,0 667.272 12,3 10
GRÜNE 368.855 6,8 311.680 5,7
PDS 13.778 0,3
LIGA 721 0,0 14.996 0,3
CM 644 0,0 8.170 0,2
GRAUE 15.081 0,3 53.901 1,0
REP 163.521 3,0 174.272 3,2
NPD 37.048 0,7 31.738 0,6
ÖDP 67.061 1,2 49.915 0,9
Patrioten 1.622 0,0
VAA 66 0,0
EFP 266 0,0
Einzelbewerber 22.930 0,4
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Bayern[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 8.623.570 100,0 8.623.570 100,0
Wähler 6.419.744 74,4 6.419.744 74,4
Ungültig 80.145 1,2 52.561 0,8
Gültig 6.339.599 100,0 6.367.183 100,0 86 45
davon:
SPD 1.748.868 27,6 1.697.970 26,7 26 2
F.D.P. 377.699 6,0 551.892 8,7 9
CSU 3.423.904 54,0 3.302.980 51,9 51 43
GRÜNE 343.930 5,4 293.039 4,6
PDS 182 0,0 13.722 0,2
BP 10.836 0,2 31.315 0,5
LIGA 2.779 0,0 10.642 0,2
CM 5.969 0,1
GRAUE 23.766 0,4 52.514 0,8
REP 277.272 4,4 316.659 5,0
NPD 21.324 0,3 14.218 0,2
ÖDP 99.926 1,6 75.027 1,2
Patrioten 451 0,0 1.236 0,0
VAA 113 0,0
Einzelbewerber 8.549 0,1
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Berlin[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 2.537.310 100,0 2.537.310 100,0
Wähler 2.043.894 80,6 2.043.894 80,6
Ungültig 55.837 2,7 31.217 1,5
Gültig 1.988.057 100,0 2.012.677 100,0 28 13
davon:
CDU 805.578 40,5 792.514 39,4 12 8
SPD 657.066 33,1 616.320 30,6 9 4
F.D.P. 152.005 7,6 183.780 9,1 3
GRÜNE 82.907 4,2 79.192 3,9
PDS 198.786 10,0 195.613 9,7 3 1
B90/Gr 10.022 0,5 66.294 3,3 1
DDD 474 0,0 1.009 0,1
BSA 161 0,0
DSU 4.979 0,3 4.467 0,2
GRAUE 19.430 1,0 16.882 0,8
Mündige Bürger 72 0,0
REP 50.360 2,5 49.408 2,5
KPD 410 0,0
NPD 2.451 0,1 2.170 0,1
ÖDP 3.911 0,2 3.668 0,2
Patrioten 109 0,0
SpAD 200 0,0
VAA 480 0,0
Einzelbewerber 16 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Brandenburg[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 1.956.684 100,0 1.956.684 100,0
Wähler 1.444.148 73,8 1.444.148 73,8
Ungültig 26.188 1,8 20.708 1,4
Gültig 1.417.960 100,0 1.423.440 100,0 22 12
davon:
CDU 520.294 36,7 516.617 36,3 8 7
SPD 485.180 34,2 468.294 32,9 7 5
F.D.P. 124.857 8,8 138.586 9,7 2
PDS 166.998 11,8 157.022 11,0 3
B90/Gr 106.814 7,5 94.386 6,6 2
LIGA 1.598 0,1
DSU 9.219 0,7 6.012 0,4
GRAUE 11.340 0,8
Mündige Bürger 492 0,0
REP 23.504 1,7
NPD 4.242 0,3 3.089 0,2
ÖDP 2.500 0,2
Einzelbewerber 356 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Bremen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 523.471 100,0 523.471 100,0
Wähler 400.467 76,5 400.467 76,5
Ungültig 4.780 1,2 4.148 1,0
Gültig 395.687 100,0 396.319 100,0 6 3
davon:
CDU 127.419 32,2 122.631 30,9 2
SPD 175.297 44,3 168.496 42,5 3 3
F.D.P. 35.859 9,1 50.630 12,8 1
GRÜNE 37.558 9,5 32.840 8,3
PDS 4.219 1,1
GRAUE 8.493 2,1 6.934 1,7
REP 8.782 2,2 8.225 2,1
NPD 1.848 0,5 1.664 0,4
ÖDP 680 0,2
Einzelbewerber 431 0,1
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Hamburg[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 1.263.637 100,0 1.263.637 100,0
Wähler 988.556 78,2 988.556 78,2
Ungültig 9.590 1,0 7.829 0,8
Gültig 978.966 100,0 980.727 100,0 14 7
davon:
CDU 380.892 38,9 359.333 36,6 6 1
SPD 429.035 43,8 402.530 41,0 6 6
F.D.P. 71.578 7,3 117.293 12,0 2
GRÜNE 60.713 6,2 56.906 5,8
PDS 10.358 1,1
CM 1.140 0,1 1.073 0,1
GRAUE 14.817 1,5 11.561 1,2
REP 17.308 1,8 16.911 1,7
NPD 2.940 0,3 2.767 0,3
ÖDP 1.995 0,2
SpAD 124 0,0
Einzelbewerber 419 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Hessen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 4.294.116 100,0 4.294.116 100,0
Wähler 3.484.107 81,1 3.484.107 81,1
Ungültig 54.462 1,6 41.102 1,2
Gültig 3.429.645 100,0 3.443.005 100,0 48 22
davon:
CDU 1.505.495 43,9 1.422.262 41,3 22 13
SPD 1.391.642 40,6 1.308.151 38,0 20 9
F.D.P. 232.509 6,8 374.240 10,9 6
GRÜNE 197.897 5,8 192.110 5,6
PDS 13.037 0,4
CM 965 0,0
GRAUE 16.437 0,5 30.459 0,9
REP 43.924 1,3 71.628 2,1
NPD 29.106 0,8 19.082 0,6
ÖDP 11.504 0,3 12.036 0,3
Patrioten 30 0,0
VAA 136 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Mecklenburg-Vorpommern[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Über-
hang-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 1.432.336 100,0 1.432.336 100,0
Wähler 1.015.043 70,9 1.015.043 70,9
Ungültig 29.756 2,9 17.922 1,8
Gültig 985.287 100,0 997.121 100,0 16 9 2
davon:
CDU 428.255 43,5 410.940 41,2 8 8 2
SPD 303.850 30,8 264.715 26,5 4 1
F.D.P. 100.141 10,2 91.229 9,1 1
PDS 138.877 14,1 141.906 14,2 2
B90/Gr 6.703 0,7 58.792 5,9 1
DSU 3.003 0,3
GRAUE 7.269 0,7
REP 14.146 1,4
NPD 7.461 0,8 3.164 0,3
ÖDP 1.572 0,2
SpAD 385 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Niedersachsen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 5.760.382 100,0 5.760.382 100,0
Wähler 4.640.203 80,6 4.640.203 80,6
Ungültig 46.665 1,0 36.818 0,8
Gültig 4.593.538 100,0 4.603.385 100,0 65 31
davon:
CDU 2.123.178 46,2 2.039.668 44,3 31 20
SPD 1.871.561 40,7 1.765.928 38,4 27 11
F.D.P. 294.495 6,4 474.609 10,3 7
GRÜNE 222.755 4,8 205.449 4,5
PDS 14.654 0,3
CM 1.464 0,0 4.520 0,1
ÖKO-UNION 1.106 0,0 4.661 0,1
GRAUE 18.240 0,4 28.401 0,6
REP 34.483 0,8 46.934 1,0
FRAUEN 405 0,0
NPD 17.659 0,4 12.747 0,3
ÖDP 4.653 0,1 5.814 0,1
Einzelbewerber 3.539 0,1
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Nordrhein-Westfalen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 13.098.236 100,0 13.098.236 100,0
Wähler 10.310.531 78,7 10.310.531 78,7
Ungültig 124.223 1,2 103.889 1,0
Gültig 10.186.308 100,0 10.206.642 100,0 146 71
davon:
CDU 4.314.743 42,4 4.131.698 40,5 63 33
SPD 4.398.704 43,2 4.195.971 41,1 65 38
F.D.P. 692.025 6,8 1.118.967 11,0 17
GRÜNE 523.549 5,1 440.216 4,3
PDS 28.922 0,3 1
BSA 40 0,0
CM 4.052 0,0 11.267 0,1
GRAUE 68.577 0,7 81.123 0,8
REP 109.480 1,1 132.830 1,3
FRAUEN 1.028 0,0 12.077 0,1
NPD 36.477 0,4 24.637 0,2
ÖDP 35.549 0,3 26.004 0,3
Patrioten 265 0,0 1.108 0,0
VAA 78 0,0 1.822 0,0
Einzelbewerber 1.741 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Rheinland-Pfalz[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 2.935.588 100,0 2.935.588 100,0
Wähler 2.397.054 81,7 2.397.054 81,7
Ungültig 45.307 1,9 33.335 1,4
Gültig 2.351.747 100,0 2.363.719 100,0 34 16
davon:
CDU 1.098.953 46,7 1.078.796 45,6 17 12
SPD 900.973 38,3 853.144 36,1 13 4
F.D.P. 168.221 7,2 245.283 10,4 4
GRÜNE 114.467 4,9 95.596 4,0
PDS 4.263 0,2
CM 1.396 0,1 4.469 0,2
GRAUE 5.367 0,2 21.279 0,9
REP 38.223 1,6 40.910 1,7
NPD 8.104 0,3 7.973 0,3
ÖDP 15.413 0,7 12.006 0,5
Einzelbewerber 630 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 im Saarland[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 848.363 100,0 848.363 100,0
Wähler 721.699 85,1 721.699 85,1
Ungültig 13.187 1,8 10.501 1,5
Gültig 708.512 100,0 711.198 100,0 11 5
davon:
CDU 275.887 38,9 271.310 38,1 4
SPD 366.060 51,7 363.933 51,2 6 5
F.D.P. 34.273 4,8 42.459 6,0 1
GRÜNE 19.192 2,7 16.118 2,3
PDS 1.164 0,2
CM 978 0,1
GRAUE 5.800 0,8 5.215 0,7
REP 6.248 0,9
NPD 4.598 0,6 2.130 0,3
ÖDP 2.702 0,4 1.643 0,2
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Sachsen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 3.707.677 100,0 3.707.677 100,0
Wähler 2.825.162 76,2 2.825.162 76,2
Ungültig 60.631 2,1 44.492 1,6
Gültig 2.764.531 100,0 2.780.670 100,0 40 21
davon:
CDU 1.396.508 50,5 1.376.055 49,5 21 21
SPD 504.416 18,2 505.176 18,2 8
F.D.P. 293.262 10,6 345.471 12,4 5
PDS 253.066 9,2 251.217 9,0 4
B90/Gr 220.497 8,0 163.192 5,9 2
BSA 174 0,0 665 0,0
LIGA 5.167 0,2 10.082 0,4
DSU 70.381 2,5 48.365 1,7
GRAUE 9.975 0,4 28.898 1,0
REP 2.310 0,1 33.605 1,2
KPD 1.220 0,0
NPD 5.464 0,2 9.514 0,3
ÖDP 4.208 0,2
Patrioten 281 0,0
SpAD 493 0,0
VAA 311 0,0 2.228 0,1
Einzelbewerber 3.000 0,1
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Sachsen-Anhalt[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Über-
hang-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 2.237.790 100,0 2.237.790 100,0
Wähler 1.615.723 72,2 1.615.723 72,2
Ungültig 29.974 1,9 24.337 1,5
Gültig 1.585.749 100,0 1.591.386 100,0 26 13 3
davon:
CDU 624.431 39,4 613.515 38,6 12 12 3
SPD 399.221 25,2 393.396 24,7 6
F.D.P. 279.316 17,6 314.265 19,7 5 1
PDS 158.333 10,0 149.053 9,4 2
B90/Gr 105.157 6,6 83.976 5,3 1
DSU 15.053 0,9 7.138 0,4
GRAUE 3.303 0,2 9.431 0,6
REP 15.197 1,0
NPD 2.704 0,2
ÖDP 2.179 0,1
SpAD 532 0,0
Einzelbewerber 935 0,1
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Schleswig-Holstein[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 2.085.858 100,0 2.085.858 100,0
Wähler 1.639.537 78,6 1.639.537 78,6
Ungültig 18.104 1,1 14.861 0,9
Gültig 1.621.433 100,0 1.624.676 100,0 24 11
davon:
CDU 746.880 46,1 705.983 43,5 11 9
SPD 668.086 41,2 626.008 38,5 10 2
F.D.P. 110.460 6,8 185.636 11,4 3
GRÜNE 66.062 4,1 65.054 4,0
PDS 5.496 0,3
CM 163 0,0
GRAUE 3.037 0,2 10.162 0,6
REP 19.022 1,2 18.823 1,2
NPD 4.506 0,3 4.206 0,3
ÖDP 2.750 0,2 3.308 0,2
Einzelbewerber 467 0,0
Ergebnis der Bundestagswahl 1990 in Thüringen[6][7]
Gegenstand der
Nachweisung
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Sitze Direkt-
mandate
Über-
hang-
mandat
Anzahl % Anzahl %
Wahlberechtigte 2.009.711 100,0 2.009.711 100,0
Wähler 1.534.654 76,4 1.534.654 76,4
Ungültig 27.470 1,8 20.382 1,3
Gültig 1.507.184 100,0 1.514.272 100,0 23 12 1
davon:
CDU 691.750 45,9 684.743 45,2 12 12 1
SPD 335.329 22,2 332.377 21,9 5
F.D.P. 195.909 13,0 221.621 14,6 3
PDS 133.003 8,8 125.154 8,3 2
B90/Gr 102.834 6,8 92.567 6,1 1
LIGA 2.322 0,2
DSU 32.115 2,1 20.023 1,3
GRAUE 6.089 0,4 10.541 0,7
REP 2.967 0,2 17.969 1,2
NPD 6.877 0,5 3.973 0,3
ÖDP 2.651 0,2
Patrioten 331 0,0
Einzelbewerber 311 0,0

Konsequenz

Die Union erlitt insgesamt leichte Verluste, blieb aber stärkste Fraktion. Aufgrund des guten Ergebnisses der FDP behielt die schwarz-gelbe Koalition ihre Mehrheit. Die SPD musste zum dritten Mal in Folge ebenfalls Verluste hinnehmen.

Die FDP errang erstmals seit 1961 ein Direktmandat (Uwe Lühr im Wahlkreis Halle-Altstadt). Dies war vor allem den Wahlkampfauftritten des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der aus Halle stammt, zuzuschreiben.

Die Grünen, die mit dem Slogan „Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Wetter“ in den Wahlkampf gegangen waren, verfehlten im Westen die Fünf-Prozent-Hürde und waren in der darauffolgenden Legislaturperiode nur durch acht Abgeordnete des Ost-Wahlbündnisses Bündnis 90/Grüne vertreten. West-Grüne und Ost-Wahlbündnis kamen bundesweit zusammen auf 5,1 %.

Die PDS zog erstmals durch direkte Wahl in den Bundestag ein und gewann in Berlin ein Direktmandat (Gregor Gysi). Dem Bundestag hatten bereits seit der Wiedervereinigung 24 PDS-Abgeordnete angehört. Diese waren jedoch von der letzten Volkskammer der DDR gewählt worden.

Am 17. Januar 1991 wurde Helmut Kohl vom Bundestag als Bundeskanzler wiedergewählt. Nach weiteren drei Wochen beschloss die Bundesregierung, die Steuern zwecks Finanzierung der deutschen Einheit deutlich zu erhöhen, was im Wahlkampf von den Regierungsparteien noch ausgeschlossen wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Russell J. Dalton (Hrsg.): The New Germany Votes. Unification and the Creation of a New German Party System. Berg, Providence RI / Oxford 1993, ISBN 0-85496-386-3.
  • Max Kaase, Wolfgang G. Gibowski: Deutschland im Übergang. Parteien und Wähler vor der Bundestagswahl 1990. In: APuZ, 37–38/1990, S. 14–26.
  • Max Kaase (Hrsg.): Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1990. Westdeutscher Verlag, Opladen 1994, ISBN 3-531-12452-8 (Schriften des Zentralinstituts für Sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, 72).
  • „Jetzt geht es erst richtig los“. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1990, S. 6–16 (online).

Weblinks

Commons: Bundestagswahl 1990 Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wahl zum 12. Deutschen Bundestag am 2. Dezember 1990. (Memento vom 11. Oktober 2009 im Internet Archive) Der Bundeswahlleiter
  2. Wahl zum 11. Deutschen Bundestag am 25. Januar 1987. (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) Der Bundeswahlleiter
  3. Plenarprotokoll der 1. Sitzung des Deutschen Bundestages am 20.12.1990. Deutscher Bundestag, abgerufen am 20. Dezember 2020 (deutsch).
  4. Helmut Kohl: Fernsehansprache von Bundeskanzler Kohl anlässlich des Inkrafttretens der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, 1. Juli 1990. In: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Nr. 86, 3. Juli 1990, S. 741 f. (helmut-kohl.de [abgerufen am 13. November 2008]).
  5. dip21.bundestag.de (PDF; 999 kB)
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p Ergebnis der Wahl zum 12. Deutschen Bundestag am 2. Dezember 1990 nach Ländern. (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive; MS Excel; 24 kB)
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p Sitze der Parteien am 2. Dezember 1990 nach Ländern. (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive; MS Excel)