Burgstall Scharfenberg

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Burgstall Scharfenberg

Burgstall Scharfenberg – Ansicht des Burgstalls aus östlicher Richtung

Staat Deutschland
Ort Ursensollen-„Scharfenberg“
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 23′ N, 11° 45′ OKoordinaten: 49° 23′ 24,3″ N, 11° 44′ 36,5″ O
Höhenlage 520 m ü. NN

Der Burgstall Scharfenberg ist der Rest einer abgegangenen hochmittelalterlichen Spornburg, die sich einst auf einem felsigen Hangsporn an einem Ausläufer des Scharfenberges in der Gemeinde Ursensollen im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern erhob. Sie war die Stammburg des Geschlechts der Scharfenberger, das 1217[1] das Kloster Kastl niederbrannte.

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Blick in den halbrunden Halsgraben, links das Burggelände

Geographische Lage

Datei:Burgstall Scharfenberg05.jpg
Grundmauerrest eines Gebäudes, wohl des Bergfriedes

Die Burgstelle befindet sich im nordwestlichen Teil des Naturparks Hirschwald, etwa 1600 Meter südsüdwestlich der katholischen Pfarrkirche Sankt Vitus in Ursensollen[2], oder etwa zehn Kilometer südwestlich von Amberg auf einem nach Nordwesten gerichteten Sporn des Scharpfenberges in etwa 520 m ü. NN.

In der Nähe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen: Nur wenige Kilometer südsüdöstlich die Burgruine Zant und etwas weiter der Burgstall Bärenfall [3] bei der Ortschaft Bittenbrunn. In südlicher Richtung liegt die gut erhaltene Burg Heimhof, und südwestlich die Klosterburg in Kastl[4] und der Burgstall Hausberg [5] bei Lauterach.

Geschichte

Über die frühe Geschichte der Burg und die der Adligen von Scharfenberg ist nur sehr wenig bekannt. Unklar ist auch, ob dieses Adelsgeschlecht der Scharfenberger identisch ist mit dem der Edlen von Ursensollen. Ein Heinrich de Ursensolingen taucht 1144 in einer Urkunde des Klosters Ensdorf auf. Die Burganlage wurde wohl um 1200 als Stammsitz des oberpfälzischen Edelgeschlechts der Scharfenberger errichtet.

In einer Sulzbacher Chronik wird berichtet, dass den Scharpfenbergern ein ihnen zustehendes Begräbnisrecht vom Kastler Klosterabt Gebhard von Rieden verweigert wurde, worauf diese das Kloster 1217 in Brand gesteckt haben. Daraufhin soll auch die Scharfenberger Stammburg von den Schirmvögten des Klosters, den Markgrafen von Hohenburg, zerstört worden sein. Ob diese Zerstörung der Burg endgültig war, ist nicht bekannt, die Scharfenberger trugen ab dem 14. Jahrhundert den Namenszusatz „von Ursensollen“.

Spätestens ab der Mitte des 16. Jahrhunderts war die Burganlage aber ruinös, ein Kastler Chronist spricht von den alten Vestigia.

Das vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als „Mittelalterlicher Burgstall "Scharfenberg"“ erfasste Bodendenkmal trägt die Denkmalnummer D-3-6636-0042.[6]

Von der ehemaligen Burganlage sind noch Reste des Bergfrieds und des Halsgrabens erhalten. Der quadratische Bergfried hatte sieben Meter Seitenlänge und eine Mauerstärke von zwei Metern.

Literatur

  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon. 2. Auflage, Flechsig Verlag, Würzburg 2000, ISBN 3-88189-360-1, S. 534.
  • Karl Wächter, Günter Moser: Auf den Spuren von Rittern und Edelleuten im Landkreis Amberg-Sulzbach – Burgen, Schlösser, Edelsitze, Hammergüter. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1992, ISBN 3-924350-26-4, S. 51.
  • Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 192–196.
  • Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt. Herausgegeben von Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Neumarkt o. J., ISBN 3-920142-14-4, S. 105–106.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 136.

Weblinks

Commons: Burgstall Scharfenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach, S. 194
    Bei Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt, S. 106 dagegen erst im Jahr 1219
  2. Topographische Karte 1:25000, Blatt 6636 Kastl
  3. Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  4. Zur Klosterburg siehe hier burgenseite.de
  5. Der Burgstall Hausberg auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  6. Denkmalliste für Ursensollen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 134 kB)